Geschichte
Geschichte (B.A.)
Wer die Gegenwart verstehen will, sollte in die Vergangenheit blicken!
Viele Phänomene unserer heutigen Lebenswelt haben eine Vorgeschichte, die oft weit in die Vergangenheit zurückreicht. Zugleich zeigt ein Blick in frühere Zeiten aber auch, dass die Welt, wie wir sie kennen und täglich erleben, keineswegs zwangsläufig und selbstverständlich ist: Auf viele Herausforderungen, denen auch wir uns heute stellen müssen, haben frühere Gesellschaften ganz eigene Antworten gefunden. Im Vergleich von Damals und Heute werden so die Besonderheiten verschiedener kulturellen Ordnungen, gesellschaftlicher Systeme und individueller Lebensentwürfe über die Zeit hinweg sichtbar.
Im Bachelor-Studiengang Geschichte erwerben Sie das Fach- und Methodenwissen, um selbstständig und professionell die Vergangenheit und deren Bedeutung für unsere Gegenwart zu erforschen.
- Abschluss
- Bachelor of Arts
- Regelstudienzeit
- 6
- Studienbeginn
- Wintersemester
- Studienort
- Erlangen
- Größe
- 50-150
- Fächergruppe
- Sprach- und Kulturwissenschaften
- Besondere Studienformen
- 2-Fach-Bachelor, Teilzeitstudium möglich
- Unterrichtssprache
- vollständig auf Deutsch
- Zugang
- zulassungsfrei
Worum geht es im Studiengang?
Daten, Fakten und Namen stellen in der Geschichtswissenschaft ein wichtiges Grundgerüst dar, auf dem sich historisches Wissen aufbauen lässt. Aber das ist längst nicht alles. Im Geschichtsstudium werden Arbeitstechniken, Hilfsmittel und Methoden vermittelt, um geschichtswissenschaftliche Fragestellungen zu verstehen und diese in ihren zeitlichen Kontext einzuordnen sowie historische Prozesse und Entscheidungen bewerten zu können. Stets werden diese auch im Zusammenhang mit unserer heutigen Zeit und der zeitgenössischen Wirtschaft, Ökonomie, Kunst und Kultur betrachtet. In den verschiedenen Vertiefungsmöglichkeiten, von der Alten Geschichte über die Osteuropäische Geschichte bis hin zur Fränkischen Landesgeschichte, werden unterschiedliche Epochen und Regionen behandelt.
Während die Vorlesungen oft ein eher breites Basiswissen vermitteln, geht es in den Seminaren spezieller zu. Hier diskutieren Sie mit anderen Studierenden z.B. über das neuartige Kaisertum Karls des Großen bis zur Wiedereingliederung Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie stellen sich die Frage nach den Ursachen und Folgen des Zerfalls der UdSSR und untersuchen, wie sich die Ideen der Reformation unter Luther durch Flugblätter und Predigten, aber auch durch Rituale und Symbole ausdrückten.
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In einer ersten Phase des Studiums (Semester 1-4) vermitteln Überblicksvorlesungen historisches Grund- und Orientierungswissen für alle Großepochen (Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Neueste Geschichte und Zeitgeschichte). Gleichzeitig wird in drei Proseminaren aus unterschiedlichen Epochen anhand konkreter historischer Fallbeispiele der methodisch korrekte Umgang mit Quellen und moderner Forschungsliteratur eingeübt. Parallel dazu werden grundlegende Arbeitstechniken (bibliographische Recherche, Präsentation, etc.) sowie Kenntnisse in der Theorie und Methodik der Geschichtswissenschaft vermittelt.
In der fortgeschrittenen Phase des Studiums erfolgt individuell eine epochale und/oder regionale Schwerpunktsetzung in zwei geschichtswissenschaftlichen Bereichen. In Vorlesungen, Hauptseminaren und Übungen werden die in der ersten Studienphase vermittelten Kenntnisse und Kompetenzen systematisch vertieft und erweitert. Die Studierenden erwerben die Fähigkeit, eigenständig geschichtswissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln und in professioneller Auseinandersetzung mit Quellen und Forschungsliteratur methodisch korrekt zu beantworten. Das Studium wird abgeschlossen durch die Abfassung einer eigenständigen, forschungsorientierten Bachelorarbeit.
An der FAU wird das Fach Geschichte im Bachelor-Studiengang stets in Kombination mit einem weiteren geistes- oder sozialwissenschaftlichen Fach studiert. Aus dieser Interdisziplinarität erwächst ein bedeutender methodischer Mehrwert für das Geschichtsstudium. Eine weitere berufsfeld-spezifische Profilierung erfolgt zudem durch den individuellen Erwerb von sogenannten Schlüsselqualifikationen.
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In den ersten Semestern werden zunächst systematisch Wissensgrundlagen zu allen historischen Epochen (Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) gelegt. Bereits in dieser Phase des Studiums ist aber die Setzung von individuellen Schwerpunkten durch vorrangige Orientierung auf bestimmte Epochen und die Auswahl konkreter Seminarthemen möglich.
Nach Abschluss des allgemein-orientierenden Grundstudiums wählen die Studierenden dann eigenständig zwei Schwerpunktbereiche aus den vier Hauptepochen und/oder den beiden regionalen Lehrgebieten der Bayerischen und Fränkischen Landesgeschichte bzw. der Osteuropäischen Geschichte. Diese Schwerpunkte werden im Abschlusszeugnis ausgewiesen.
Über die spezifischen Lehr- und Forschungsprofile der einzelnen Lehrstühle und Professuren des Departments Geschichte sind zudem weitere thematische oder geographische Fokussierungen, etwa auf Nordamerika, den Mittelmeerraum oder Westeuropa, möglich.
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- Interesse an den (kultur-)geschichtlichen Fundamenten unserer Gesellschaft
- Die Bereitschaft, gern und viel zu lesen (wissenschaftliche Texte und Quellen), sowie eigene wissenschaftliche Texte zu verfassen
- Fremdsprachenkenntnisse oder Lust auf das Erlernen neuer Sprachen (idealerweise zwei moderne Fremdsprachen plus Lateinkenntnisse; alle Sprachkenntnisse können aber während des Studiums studienbegleitend nachgeholt werden)
- Souveränes Sprechen, Schreiben und Verstehen der deutschen Sprache
- Fähigkeit zu eigenständigem Arbeiten
- Interesse an analytischen und methodischen Arbeitsweisen in historischen Kontexten
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Der Bachelor-Studiengang Geschichte an der FAU bietet ein breites und thematisch vielfältiges Lehrangebot in unterschiedlichen Geschichtsbereichen. Neben klassischen Veranstaltungsformaten prägen vielfältige innovative Lehr- und Lernangebote (Projektseminare, Exkursionen, epochenübergreifende Lektürekurse) das Studium. Verschiedene Importmöglichkeiten aus einem breiten Spektrum von Nachbarfächern stärken von Anfang an interdisziplinäre Perspektiven und Zugriffe. Vergleichsweise kleine Kurs- und Seminargrößen ermöglichen einen engen Kontakt zwischen Lernenden und Lehrenden im Fach. Offene Modulpläne erlauben eine sehr flexible und individuelle Studienplanung, die beispielsweise Raum lässt für einen Auslandsaufenthalt an einer der zahlreichen Partner-Universitäten des Departments Geschichte im Rahmen des Erasmus-Programms oder vielleicht für ein Praktikum in einer der vielen kulturellen Institutionen der Region, wie etwa in Museen, Archiven oder Bibliotheken.
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Die Studierenden der Geschichtswissenschaft lernen komplexe historische Sachverhalte zu analysieren und mit Quellen und Forschungsliteratur umzugehen. Durch die methodischen und fachspezifischen Herangehensweisen werden sie einerseits auf eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten im Bereich der Geschichte vorbereitet. Andererseits vermittelt und vertieft das Studium der Geschichte wichtige allgemeine Kernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen, wie die Fähigkeit zum Umgang mit großen, unstrukturierten Daten- und Informationsmengen, die Fähigkeit zu problemlösendem, analysierendem und kritischem Denken sowie wichtige Recherche-, Präsentations- und Kommunikationskompetenzen.
Die hier vorgestellten Berufsfelder bilden nur eine kleine Auswahl an möglichen Arbeitsbereichen ab, die von ausgebildeten Historiker*innen ausgeübt werden können. Dazu gehören:
- Archive und Bibliotheken
- Sammlungs- und Ausstellungswesen, Museen
- Verlagswesen
- Erwachsenenbildung, Kulturpädagogik
- Journalismus, Kommunikation
- Dienstleistung und Verwaltung
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in öffentlichen und privaten Institutionen, Stiftungen oder Unternehmen
- History Marketing in Agenturen und Unternehmen
- Forschung und Lehre
- Unternehmensberatung (als Quereinstieg)
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- Sprachen sind auch in Geschichte sehr wichtig. Nicht nur englische, teils auch französische, spanische oder italienische Literatur, sondern auch lateinische Quellen sind Grundlagen der historischen Forschung.
- Lateinkenntnisse (gesichterte Lateinkenntnisse) sind für das Bachelor-Studium der Geschichte an der FAU verpflichtend und müssen spätestens bis zum Studienende des BA nachgewiesen werden. Fehlen diese Kenntnisse zu Studienbeginn, müssen Sie zum Einstieg in die Proseminare der Alten und Mittelalterlichen Geschichte (1.-4. Semester) mindestens ein Semester lang einen Lateinkurs an der Universität belegt haben.
- In Geschichte geht es z.B. nicht um Kategorisierungen von „richtig“ und „falsch“, sondern um den methodisch korrekten und kritischen Umgang mit Quellen, Forschungsliteratur und Hypothesen. Deshalb besteht das Studium zu einem Großteil aus der Lektüre von Texten in Form von Quellen und Sekundärliteratur.
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Mögliche Studiengangskombinationen
- Archäologische Wissenschaften
- Buchwissenschaft
- English and American Studies
- Frankoromanistik
- Germanistik
- Griechische Philologie
- Iberoromanistik
- Islamisch-Religiöse Studien
- Italoromanistik
- Kulturgeschichte des Christentums
- Kunstgeschichte
- Lateinische Philologie
- Mittellatein und Neulatein
- Orientalistik
- Politikwissenschaft
- Pädagogik
- Sinologie
- Skandinavistik
- Soziologie
- Theater- und Medienwissenschaft
Das Lehrangebot dieser Kombination ist so aufeinander abgestimmt, dass die Fächer in der Regel überschneidungsfrei miteinander kombiniert werden können.
Eingeschränkt mögliche Studiengangskombinationen
- Computerlinguistik
- Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften
- Geographie: Kulturgeographie im Zwei-Fach-Bachelor
- Indogermanistik und Indoiranistik
- Japanologie
- Philosophie
- Ökonomie
Diese Kombination kann nur nach einer diesbezüglichen Studienberatung studiert werden. Die Überschneidungsfreiheit kann jedoch nicht garantiert werden. Die Studierenden tragen selbst die Verantwortung für die Studierbarkeit der Kombination und die Einhaltung der Fristen des § 10. Der Nachweis einer Studienberatung ist bei der Immatrikulation vorzulegen.
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- Zugangsvoraussetzungen (1. Semester)
- zulassungsfrei
- Bewerbungsfrist Wintersemester
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30.09.
Sprachkenntnisse
- Deutschkenntnisse für internationale Studierende
- DSH 2 oder gleichwertig
- Allgemeine Sprachkenntnisse
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Für den Erwerb des Bachelor-Abschlusses im Fach Geschichte müssen Fremdsprachkenntnisse in Englisch und gesicherte Lateinkenntnisse nachgewiesen werden. Eventuell noch fehlende Sprachkenntnisse können studienbegleitend erworben und nachgewiesen werden. Dabei sind jedoch bestimmte Fristenregelungen zu beachten.
Im Bachelorstudium Geschichte sind gesicherte Lateinkenntnisse („Latinum“) nachzuweisen. Sollten diese zu Beginn des Studiums nicht vorliegen, so können sie über entsprechende Kurse an der FAU nachgeholt werden.
- Ausreichende Lateinkenntnisse (etwa durch den Latein-Kurs I an der FAU) bis zum Einstieg in die Proseminare der Alten und Mittelalterlichen Geschichte.
- Gesicherte Lateinkenntnisse (etwa durch den Latein-Kurs II an der FAU) bis zum Einstieg in die Hauptseminare.
Außerdem muss ein Nachweis über ausreichende Kenntnisse in zwei Fremdsprachen, darunter Englisch, bis zum Ende des 4. Semesters im Vollzeitstudium (bzw. bis zum Ende des 8. Semesters im Teilzeitstudium) beim Prüfungsamt (bspw. durch Vorlage des Abiturzeugnisses) erbracht werden.
- Details und Anmerkungen
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Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester für internationale Bewerberinnen und Bewerber ist der 15. Juli.
Neben der Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) existieren noch weitere Zugangsmöglichkeiten zum Studium an der FAU.
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