Humboldt-Forschungsstipendien und -preise
Förderung für internationale Wissenschaftskooperationen
Mit ihren Humboldt-Forschungsstipendien und -preisen fördert die Alexander von Humboldt-Stiftung Wissenschaftskooperationen zwischen ausländischen und deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Stipendiaten und Preisträgerinnen suchen sich in Deutschland Kooperationspartnerinnen und Gastgeber, mit denen sie zusammen an ihrem Projekt arbeiten – dort, wo sie die besten Voraussetzungen für die Umsetzung sehen. Die FAU heißt jährlich zahlreiche exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Gastuniversität willkommen.
Im Juni 2023 sind Prof. Andreas Hirsch, Lehrstuhl für Organische Chemie II, und Prof. Dr. Bernhard Egger, Professur für Cognitive Computer Vision, zudem als Scouts für das Henriette-Herz-Scouting-Programm ausgewählt worden. Sie können nun bis zu drei Nachwuchswissenschaftler/-innen aus dem Ausland für ihre Forschungsgruppe mit einem Humboldt-Stipendium rekrutieren.
Die neuesten Preisträgerinnen und Preisträger, Forschungsstipendiatinnen und -stipendiaten
Dr. Cai Tian

Lehrstuhl für Strömungsmechanik, Februar 2025
Mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs forscht Dr. Cai Tian von der Norwegian University of Science and Technology, Norwegen, bis Februar 2027 am Lehrstuhl für Strömungsmechanik unter der Leitung von Prof. Dr. Philipp Schlatter. Sein Forschungsinteresse liegt im Bereich der Nachlaufdynamik von Steilwandkörpern und Grenzschichtströmungen. Während seines Aufenthaltes an der FAU konzentriert sich Dr. Tian auf die Suche nach einer innovativen Designstrategie zur Optimierung der fluiddynamischen Lasten auf schlanken Zylindern, wie zum Beispiel in Riser- und Kabelsystemen für Offshore-Plattformen und Windturbinen, indem er einen multidisziplinären Ansatz verwendet, der High-Fidelity-Computational-Fluid-Dynamics-Simulationen, Laborexperimente, physikalische Interpretationen und datengesteuerte Optimierungen umfasst.
Prof. Dr. Xu Dai

Lehrstuhl für Paläoumwelt, Februar 2025
Prof. Xu Dai von der Wuhan-Universität, China, forscht mit einem Humboldt-Stipendium Januar 2027 am Lehrstuhl für Paläoumwelt gemeinsam mit Prof. Dr. Wolfgang Kießling und Prof. Dr. Rachel Warnock. Sein Forschungsinteresse liegt in der klimatischen Steuerung von Evolutionsmustern im frühesten Mesozoikum. Während seines Aufenthalts an der FAU arbeitet Prof. Dai an Ammonoideen, um zu verstehen wie diese Gruppe von beschalten Tintenfischen sich nach ihrem massenhaften Aussterben am Ende der Permzeit in der Trias wieder zu den artenreichsten Meerestieren aufschwingen konnte – und das in Rekordzeit. Um die Hypothese einer klimatischen Steuerung zu testen, wird Prof. Dai zunächst die Verwandtschaftsverhältnisse der Tintenfische klären und neue Zeitmarker auswerten, bevor mit modernen statischen Verfahren der Zusammenhang mit klimatischen Paläodaten etabliert wird. Ammonoideen gelten in der Paläontologie als Modellorganismen, ähnlich wie die Fruchtfliege Drosophila in der Evolutionsbiologie. Insofern werden aus dem Projekt grundlegende Einsichten zum Zusammenhang von Klima und Evolution erwartet.
Dr. Nadir Jori

Lehrstuhl für Anorganische und Allgemeine Chemie, Februar 2025
Mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs forscht Dr. Nadir Jori von der Ecole Polytechnique Federale de Lausanne, Schweiz, von Februar 2025 bis Januar 2027 am Lehrstuhl für Anorganische und Allgemeine Chemie unter der Leitung von Prof. Dr. Karsten Meyer. Während seines Aufenthaltes an der FAU arbeitet Dr. Jori an der Synthese und Charakterisierung von mehrkernigen Übergangsmetallkomplexen unter Verwendung verschiedener tripodaler Liganden. Das Vorhandensein mehrerer Metalle in diesen Komplexen soll Reaktionen mit verschiedenen Substraten erleichtern, mit dem Ziel, neue Katalysatoren für die Umwandlung von reichlich vorhandenen kleinen Molekülen in hochwertige Rohstoffe zu entwickeln.
Dr. Alisson Ceccatto dos Santos

Lehrstuhl für Physikalische Chemie II, Februar 2025
Dr. Alisson Ceccatto dos Santos von der University of Campinas, Brasilien, forscht mit einem Humboldt-Forschungsstipendium für Postdocs seit Februar 2025 für zwei Jahre am Lehrstuhl für Physikalische Chemie II unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Peter Steinrück. Während seines Aufenthalts an der FAU befasst er sich mit grundlegenden Untersuchungen zu den Grenzflächen Ionischer Flüssigkeiten, insbesondere mit der Anreicherung von Metallkomplexen an der flüssig/Vakuum-Grenzfläche und mit maßgeschneiderten Eigenschaften von flüssig/fest Grenzflächen. Ionische Flüssigkeiten sind wegen ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften und vielfältiger technischen Anwendungen, zum Beispiel in der Katalyse, von großer Relevanz.
Prof. Dr. Matin Mahmoudifard

Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Biomaterialien), November 2024
Mit einem Humboldt-Stipendium forscht Prof. Dr. Matin Mahmoudifard vom National Institute for Genetic Engineering and Biotechnology (NIGEB), Iran, für bis zu 24 Monate am Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Biomaterialien) unter der Leitung von Prof. Dr. Aldo R. Boccaccini. Sein Forschungsinteresse liegt in der Entwicklung neuartiger Nanomaterialien für biomedizinische Anwendungen wie Gewebezüchtung, Biosensorik und Arzneimittelverabreichungssysteme. Während des Aufenthalts an der FAU entwickelt Prof. Mahmoudifard multifunktionale Gerüste für das Knochengewebe-Engineering auf der Grundlage von Nanobiomaterialien und Exosomen aus Stammzellen.
Dr. Manuel Buendía

Lehrstuhl für Organische Chemie II, September 2024
Dr. Manuel Buendía von der Complutense University of Madrid (UCM), Spanien, forscht mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs zwischen September 2024 bis August 2026 am Zentrum für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) in der von Prof. Dr. Andreas Hirsch geleiteten Gruppe Synthetische Kohlenstoff-Allotrope. Während seines Aufenthalts an der FAU konzentriert sich Dr. Buendía auf die chemisch strukturierte Funktionalisierung von Graphen mit verschiedenen robusten und flexiblen aromatischen Molekülen, um 2D-Materialien und Quasi-3D-Heterostrukturen mit noch nie dagewesenen elektronischen Eigenschaften zu erhalten. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf ihren potenziellen chiralen Eigenschaften.
Dr. Papia Haque

Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Biomaterialien), September 2024
Mit einem Humboldt-Stipendium forscht Dr. Papia Haque von der University of Dhaka, Bangladesch, zwischen September 2024 bis Februar 2026 am Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Biomaterialien) unter der Leitung von Prof. Dr. Aldo R. Boccaccini. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in bioaktiven glasbasierten Biomaterialien für die Wundheilung. Während Dr. Haques Aufenthalt an der FAU liegt der Fokus ihrer Forschung auf dem Gebiet der Zellaktivität auf bioaktivem Glas.
Dr. Karthikeyan Hariharan

Lehrstuhl für Korrosion und Oberflächentechnik sowie Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle, August 2024
Dr. Karthikeyan Hariharan vom Fontana Corrosion Center der Ohio State University, USA, forscht von August 2024 bis Ende Juli 2026 am Lehrstuhl für Korrosion und Oberflächentechnik bei Prof. Dr. Sannakaisa Virtanen und am Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle im Team von Dr. Christopher Zenk mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs. Seine Forschungsinteressen liegen in der Korrosion, Hochtemperaturoxidation, Superlegierungen und Legierungsentwicklung. Während seines Aufenthalts an der FAU liegt der Schwerpunkt von Dr. Hariharans Forschung auf dem Verständnis von Hochtemperatur-Korrosionsmechanismen in neu entwickelten Superlegierungen auf Fe- und Ni-Basis, wobei der Fokus auf der Rolle der Metall-3D-Druckverarbeitung und der Mikrostruktur liegt.
Dr. Zhexin Zhao

Lehrstuhl für Laserphysik, Juli 2024
Mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs forscht Dr. Zhexin Zhao ab Juli 2024 am Lehrstuhl für Laserphysik unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Hommelhoff. Ihr Forschungsinteresse liegt in der effizienten Kopplung von Photonen und freien Elektronen. Als gelernte Theoretikerin arbeitet sie an der Schnittstelle von Theorie und Experiment. Während ihres Aufenthalts an der FAU liegt der Schwerpunkt von Dr. Zhaos Forschung auf dem Aufbau eines Experimentes, in dem ein Elektronenstrahl durch optische Strukturen gesendet wird, um so interessante Elektronen-Licht-Zustände herzustellen.