Humboldt-Forschungsstipendien und -preise
Förderung für internationale Wissenschaftskooperationen
Mit ihren Humboldt-Forschungsstipendien und -preisen fördert die Alexander von Humboldt-Stiftung Wissenschaftskooperationen zwischen ausländischen und deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Stipendiaten und Preisträgerinnen suchen sich in Deutschland Kooperationspartnerinnen und Gastgeber, mit denen sie zusammen an ihrem Projekt arbeiten – dort, wo sie die besten Voraussetzungen für die Umsetzung sehen. Die FAU heißt jährlich zahlreiche exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Gastuniversität willkommen.
Im Juni 2023 sind Prof. Andreas Hirsch, Lehrstuhl für Organische Chemie II, und Prof. Dr. Bernhard Egger, Professur für Cognitive Computer Vision, zudem als Scouts für das Henriette-Herz-Scouting-Programm ausgewählt worden. Sie können nun bis zu drei Nachwuchswissenschaftler/-innen aus dem Ausland für ihre Forschungsgruppe mit einem Humboldt-Stipendium rekrutieren.
Die neuesten Preisträgerinnen und Preisträger, Forschungsstipendiatinnen und -stipendiaten
Dr. Manuel Buendía
Lehrstuhl für Organische Chemie II, September 2024
Dr. Manuel Buendía von der Complutense University of Madrid (UCM), Spanien, forscht mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs zwischen September 2024 bis August 2026 am Zentrum für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) in der von Prof. Dr. Andreas Hirsch geleiteten Gruppe Synthetische Kohlenstoff-Allotrope. Während seines Aufenthalts an der FAU konzentriert sich Dr. Buendía auf die chemisch strukturierte Funktionalisierung von Graphen mit verschiedenen robusten und flexiblen aromatischen Molekülen, um 2D-Materialien und Quasi-3D-Heterostrukturen mit noch nie dagewesenen elektronischen Eigenschaften zu erhalten. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf ihren potenziellen chiralen Eigenschaften.
Dr. Papia Haque
Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Biomaterialien), September 2024
Mit einem Humboldt-Stipendium forscht Dr. Papia Haque von der University of Dhaka, Bangladesch, zwischen September 2024 bis Februar 2026 am Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Biomaterialien) unter der Leitung von Prof. Dr. Aldo R. Boccaccini. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in bioaktiven glasbasierten Biomaterialien für die Wundheilung. Während Dr. Haques Aufenthalt an der FAU liegt der Fokus ihrer Forschung auf dem Gebiet der Zellaktivität auf bioaktivem Glas.
Dr. Karthikeyan Hariharan
Lehrstuhl für Korrosion und Oberflächentechnik sowie Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle, August 2024
Dr. Karthikeyan Hariharan vom Fontana Corrosion Center der Ohio State University, USA, forscht von August 2024 bis Ende Juli 2026 am Lehrstuhl für Korrosion und Oberflächentechnik bei Prof. Dr. Sannakaisa Virtanen und am Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle im Team von Dr. Christopher Zenk mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs. Seine Forschungsinteressen liegen in der Korrosion, Hochtemperaturoxidation, Superlegierungen und Legierungsentwicklung. Während seines Aufenthalts an der FAU liegt der Schwerpunkt von Dr. Hariharans Forschung auf dem Verständnis von Hochtemperatur-Korrosionsmechanismen in neu entwickelten Superlegierungen auf Fe- und Ni-Basis, wobei der Fokus auf der Rolle der Metall-3D-Druckverarbeitung und der Mikrostruktur liegt.
Dr. Zhexin Zhao
Lehrstuhl für Laserphysik, Juli 2024
Mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs forscht Dr. Zhexin Zhao ab Juli 2024 am Lehrstuhl für Laserphysik unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Hommelhoff. Ihr Forschungsinteresse liegt in der effizienten Kopplung von Photonen und freien Elektronen. Als gelernte Theoretikerin arbeitet sie an der Schnittstelle von Theorie und Experiment. Während ihres Aufenthalts an der FAU liegt der Schwerpunkt von Dr. Zhaos Forschung auf dem Aufbau eines Experimentes, in dem ein Elektronenstrahl durch optische Strukturen gesendet wird, um so interessante Elektronen-Licht-Zustände herzustellen.
Prof. Dr. Maria Jennifer Falcone
Lehrstuhl für Klassische Philologie, Juni 2024
Mit einem Humboldt-Stipendium für erfahrene Wissenschaftler/-innen forscht Prof. Dr. Maria Jennifer Falcone zwischen Juni 2024 und August 2026 am Lehrstuhl für Klassische Philologie unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Schubert. Während ihres Aufenthalts an der FAU arbeitet Prof. Falcone an einer umfassenden monographischen Untersuchung der Ilias Latina. Das Werk aus der neronischen Zeit wurde im Mittelalter durch ihren Platz im Schulkanon zu einem wichtigen Vermittler des Trojastoffes. Bisher wurde das Werk allerdings noch nicht vollständig erschlossen. Die Studie wird die Ilias Latina im Kontext des römischen Hellenismus, ihren literarischen Anspruch sowie den kreativen Übersetzungsprozess untersuchen.
Prof. Dr. Chong Han
Lehrstuhl für Digitale Übertragung, Juli 2024
Mit einem Humboldt-Stipendium forscht Prof. Dr. Chong Han von der Shanghai Jiao Tong University, China, zwischen Juli 2024 und Juli 2025 am Lehrstuhl für Digitale Übertragung unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Gerstacker. Sein Forschungsinteresse liegt im Gebiet der drahtlosen Terahertz-Kommunikation. Während seines Aufenthalts an der FAU untersucht Prof. Dr. Han vor allem kreuzweise Nah- und Fernfeldkommunikation sowie integrierte Terahertz-Sensorik und -Kommunikation.
Dr. Ashton Egan
Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Allgemeine Werkstoffeigenschaften), Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Mikro- und Nanostrukturforschung), Mai 2024
Dr. Ashton Egan vom Center for Electron Microscopy and Analysis (CEMAS) der Ohio State University, USA, forscht zwischen Mai 2024 und Mai 2026 zusammen mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Mathias Göken, und Dr. Steffen Neumeier sowie von Prof. Dr. Erdmann Spiecker mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs. Seine Forschungsinteressen liegen in Superlegierungen auf Nickel- und Kobaltbasis, Elektronenmikroskopie (SEM und S/TEM), Lokalen Phasenumwandlungen und Mechanischen Verformungen. Während seines Aufenthalts an der FAU liegt der Schwerpunkt von Dr. Egans Forschung auf der Konstruktion und multiskalen Charakterisierung neuer kobaltbasierter Superlegierungen für Hochtemperaturanwendungen unter Verwendung von Elektronenmikroskopie-Techniken, zum Beispiel in Turbinenmotoren. Diese Konstruktion nutzt ein Phänomen namens „Local Phase Transformation Strengthening“, wobei die atomare Phasenbildung an kristallinen Defekten, die unter Last entstehen, eine weitere Verformung hemmt. Ziel ist es, das Betriebstemperaturregime dieser Legierungen zu erhöhen, was zu nachhaltigeren Turbinenmotoren durch reduzierten Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen führt.
Dr. Maria Stella Adamo
Lehrstuhl für Mathematik (Lie-Gruppen und Darstellungstheorie), Mai 2024
Mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs forscht Dr. Maria Stella Adamo von der University Tokyo, Japan, ab Mai 2024 bis April 2026 am Lehrstuhl für Mathematik (Lie-Gruppen und Darstellungstheorie) unter der Leitung von Prof. Dr. Karl-Hermann Neeb. Während ihres Aufenthaltes an der FAU untersucht Dr. Adamo Eigenschaften mathematischer Realisierungen von Symmetrien im Kontext der Quantenphysik. Eine dieser Eigenschaften ist die sogenannte Reflexionspositivität, die nach der Positivität in Bezug auf eine Spiegelung der Raumzeit fragt. Die Reflexionspositivität kann genutzt werden, um Quantenmodelle in verschiedenen mathematischen Beschreibungen zu untersuchen. Dr. Adamo beabsichtigt, eine Klasse von Modellen mit vielen Symmetrien zu konstruieren, die sogenannten konformen Symmetrien. Sie wird Quantenfelder konstruieren, indem sie die Reflexionspositivität und die Korrespondenz zwischen klassischen Modellen und Quantenmodellen nutzt. Darüber hinaus möchte Dr. Adamo untersuchen, wann Verformungen von Zuständen in der Quantenfeldtheorie (QFT), die ein thermischen Gleichgewicht beschreiben, wieder thermische Zustände erzeugen.
Dr. Shaoxiong Xie
Lehrstuhl für Glas und Keramik, April 2024
Dr. Shaoxiong Xie, von der Kyushu University, Japan, forscht zwischen April 2024 und September 2025 am Lehrstuhl für Glas und Keramik unter der Leitung von Prof. Dr. Kyle Grant Webber mit einem Humboldt-Stipendium. Seine Forschungsinteressen liegen in der Entwicklung neuartiger antiferroelektrischer Materialien für Energiespeicheranwendungen und dem Design sowie der Optimierung von piezoelektrischen Keramiken für Sensoranwendungen. Während seines Aufenthalts an der FAU arbeitet Dr. Xie an der Entwicklung einer neuen Klasse organisch-anorganischer hybrider antiferroelektrischer Perowskit-Materialien für Energiespeicheranwendungen mit Hilfe einer Hochdurchsatz-Roboterplattform und maschineller Lernmethoden. Dadurch möchte Dr. Xie die Wissenschaft weiter vorantreiben und einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Energiekrise leisten.