Erasmus+ Kernthemen
Erasmus ab 2021
Das Erasmus+ Programm unterstützt die Ziele der europäischen Bildungsagenden, bringt die Modernisierung, Internationalisierung und qualitative Verbesserung des Hochschulbereichs in Europa voran, steigert die Attraktivität der EU als Studien- und Wissenschaftsstandort und trägt zur nachhaltigen Entwicklung der Hochschulbildung in Drittländern bei. Darüber hinaus stärkt es vor allem die internationalen Kompetenzen, die persönliche Entwicklung sowie die Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden.
2021 startete eine neue 7-jährige Programmgeneration. Hier finden Sie einen Überblick über die Kernthemen des Programms und deren Eingliederung und Umsetzung an der FAU:
Soziale Teilhabe und Inklusion sind zentrale Pfeiler in der neuen Erasmus+ Programmgeneration. In den Mobilitätsprogrammen sollen zusätzliche Förderoptionen und flexiblere Mobilitätsformate den Zugang zu internationaler Erfahrung für alle gewährleisten. Dies bietet neue Chancen auf eine chancengerechte Internationalisierung der Bildungswege. Die Umsetzung eines chancengerechten Förderprogramms findet auf unterschiedlichen Wegen statt, z.B. durch vielfältigere und flexiblere Formen der Mobilität, etwa Kurzzeitaufenthalte, virtuelle – und hybride Mobilität, und zusätzliche finanzielle Fördermöglichkeiten.
Neue Mobilitätsformate, die auf eine kürzere Mindestaufenthaltsdauer und eine Kombination aus kürzerer Auslandspräsenz mit virtuellen Phasen abzielen, wie z.B. die Blended Intensive Programs oder auch Praxisaufenthalte ab einer Dauer von nur 60 Tagen, die bequem in die Semesterferien passen, ermöglichen Studierenden der FAU, die aus verschiedenen Gründen nur ein begrenztes Zeitkontingent zur Verfügung haben, eine Teilnahme am Erasmus+ Programm.
Durch die Förderung sozialer Teilhabe und Chancengleichheit im Erasmus+ Programm soll die Teilnahme auch für jene attraktiv werden, die bislang aus sozialen Gründen darauf verzichtet haben. Als Teilnehmende mit geringeren Chancen sind in Deutschland im Erasmus+ Programm folgende Zielgruppen definiert:
- Erwerbstätige Studierende, die sich selber finanzieren müssen
- Erstakademikerinnen und Erstakademiker
- Studierende, die ihre Mobilität mit Kind/-ern antreten
- Studierende mit einer chronischen Erkrankung
- Studierende mit einer Behinderung (GdB 20 oder mehr)
- Mitarbeitende mit einer Behinderung (GdB 20 oder mehr) oder chronischen Erkrankung
- Mitarbeitende, die ihre Mobilität mit Kind/ern antreten
Die Erasmus NA im DAAD hat die wichtigsten Informationen für Studierende und Graduierte auf ihren Seiten zur Zusatzförderung für Teilnehmende mit geringeren Chancen zusammengestellt. Mitarbeitende von Hochschulen können sich hier weiter informieren.
Eine genauere Beschreibung der Kriterien sowie der entsprechenden Förderinstrumente bietet der Kriterienkatalog der NA DAAD.
Jede an Erasmus teilnehmende Hochschuleinrichtung verpflichtet sich mit der Unterzeichnung der Erasmus Charter for Higher Education (ECHE) dazu, sämtlichen Teilnehmende (unabhängig von ihrem persönlichen, kulturellen, sozialen und ökonomischen Hintergrund oder bestehenden Barrieren und Mobilitätshindernissen) den gleichen Zugang und die gleichen Möglichkeiten zu gewähren.
Die Realisierung von Chancengleichheit für alle Universitätsangehörigen ist zentrale Querschnittsaufgabe der FAU. Sie genießt in allen Gremien und Kommissionen sowie auf allen Planungs- und Entscheidungsebenen der Universität Priorität. Das Thema Chancengleichheit ist gegenwärtig im Portfolio des Vizepräsidenten People festgeschrieben. Die FAU hat Projekte und Maßnahmen umgesetzt zur Förderung einer barrierefreie(re)n Lern- und Arbeitsumwelt, um dadurch die Belange von Menschen mit Behinderung und Einschränkungen an der Hochschule proaktiv zu berücksichtigen und eine gleichberechtigte Teilhabe im Lern- und Arbeitsleben sicher zu stellen. Insbesondere im Rahmen internationaler Aktivitäten ist die FAU bestrebt, Offenheit, Integrationsbereitschaft und interkulturellen Dialog zu fördern, umzusetzen und zu kommunizieren. Ziel ist, die Diversität an der FAU zu erhöhen und die Akzeptanz einer pluralen Gesellschaft anzuerkennen und zu fördern.
Die FAU hat das Ziel, Studierende mit geringeren Chancen (Students with Fewer Opportunities, s.o.) und Mitarbeiter/-innen mit Beeinträchtigung für einen Erasmus-Auslandsaufenthalt zusätzlich zu unterstützen und zu fördern. Das Referat für Internationale Angelegenheiten (RIA) unterstützt die Studierenden und Mitarbeiter/-innen bei der Planung ihres Auslandsaufenthaltes und ist für die (Erst-)Kommunikation mit den Partneruniversitäten und deren Disability Offices zuständig (inkl. Weitergabe von relevanten Kontakten).
Zögern Sie bitte bei Fragen rund um dieses Thema nicht und wenden Sie sich an das Team Mobility!
Erasmus+ bietet konkrete Maßnahmen, die auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen. Zur regulären Erasmus+ Förderung gibt es für Studierende (Studium und Praxisaufenthalte) daher eine Zusatzförderung in Form eines Basis-Aufstockungsbetrages (sog. Social Top Up) von 250 € pro Monat. Das Top up für Studierende mit geringen Chancen wird nur einmal ausgezahlt, auch wenn mehrere der o.g. Kriterien vorliegen.
Bei besonders hohen Kosten können sowohl Studierenden als auch Mitarbeitende für ihren Auslandsaufenthalt einen Zuschusses mithilfe eines sog. Realkostenantrags beantragen. Dazu wenden Sie sich bitte an die Hochschulkoordinatorin Frau Bianca Köndgen für den sog. „Langantrag“, da mehrere Monate Vorlauf für die Beantragung der Fördergelder bei den Nationalen Erasmus Agentur notwendig sind.
Details zu den Förderbedingungen, der Beantragung und dem Ablauf finden Sie auf den Seiten der jeweiligen Aktionslinien für Studierende (Studium bzw. Praktikum im Ausland) sowie Mitarbeitende (Dozentenmobilität bzw. Personalmobilität).
Incoming Studierenden und Incoming Hochschulpersonal mit körperlichen, mentalen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen stehen dieselben Betreuungsleistungen und Einrichtungen zur Verfügung, die allen anderen Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeboten werden. Eine zusätzliche finanzielle Erasmus+ Förderungen bzw. eine etwaige Inklusionsförderung ist bei der Heimatuniversität (im Falle von Hochschulen in Programmländern) bzw. bei der FAU (im Falle von Hochschulen in sog. „Partnerländern“) zu beantragen!
An der FAU stehen diese Servicestellen zur Verfügung:
- Beauftragter für Studierende mit Behinderung und/oder chronischer Krankheit
- Büro für Gender und Diversity
- Familienservice
- Projekt „BliSeh“ (für blinde und sehgeschädigte Studierende an der FAU)
- Studierendenvertretung: Referat AntiDisRa & Referat Queer
- ExchangeAbility-Projekt: exchangeability.eu/exchangeability
- Exchange_Ability-Videos: exchangeability.eu/meet-the-ambassadors
- Erasmus+Botschafter/innen: issuu.com/iservice-europa/docs/eac-erasmus
- Europäische Kommission – Erasmus+: ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/
- European Disability Forum: https://www.edf-feph.org/
- Erfahrungsberichte und eine Zusammenfassung von Infrastrukturen und Möglichkeiten: inclusivemobility.eu /
Inklusion wird an der FAU nicht nur praktisch gelebt, sondern auch akademisch vermittelt, vor allem Lehramtsstudierenden und zukünftigen Pädagoginnen und Pädagogen. Sie können Kompetenzen für die professionelle Weiterentwicklung der internationalen Dimension in pädagogischen Organisationen und Bildungsprojekten sowie in Personal- bzw. Bildungsabteilungen nicht-pädagogischer Organisationen erwerben. Als Lehrveranstaltungen werden z.B. angeboten: „Inklusion im Geografieunterricht“, „Lernen mit Medien im inklusiven Unterricht“, „Besondere Kinder in der Mittelschule – Umgang mit Hörschädigungen“, „Autismus, Mutismus und ADHS“, „Inklusiver Grundschulunterricht“; „Internationalisierung in Schulen, Netzwerken und regionalen Bildungslandschaften“, „Pädagogische Professionalität und Lehrerbildung im internationalen Vergleich und im Kontext internationaler Migration“. Besonders aktiv in der Lehre zu Inklusionsthemen ist der Fachbereich Fachdidaktiken, insbesondere das Department Pädagogik, das Institut für Grundschulforschung und der Lehrstuhl für Diversity Education. Letzterer beschäftigt sich mit Bildungs-, Erziehungs- und Sozialisationsprozessen unter den Bedingungen der Diversität, Internationalisierung und Migration und dem damit zusammenhängenden Wandel der pädagogischen Institutionen und der Lehrkräftebildung und koordiniert das DAAD-Projekt „Lehramt International“.
Als interdisziplinäres Forschungsfeld wurde an der FAU der Bereich „Kulturelle Werte, Religionen und Menschenrechte“ definiert. In interkultureller Perspektive sind dabei insbesondere Fragen nach Austauschprozessen und globalen Aushandlungsstrategien von Bedeutung, die religiöse, kulturelle, soziale und politische Handlungsmuster prägen. An der FAU ist außer dem Center for Human Rights Erlangen-Nürnberg (CHREN) und dem Erlangen Center for Islam in Europe (EZIRE) auch das Bayerische Forschungszentrum zur Erforschung Interreligiöser Diskurse (BaFID) angesiedelt. Es widmet sich insbesondere den Themenfeldern gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, und wird umfassende Angebote im Bereich der Fort- und Weiterbildung bereitstellen. Das Forschungszentrum wird Themen der seit 2016 existierenden Forschungsstelle Key Concepts in Interreligious Discourses (KCID) ausbauen, die Schlüsselkonzepte in den drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam historisch, vergleichend und diskursiv untersucht. In die Aktivitäten der beiden Zentren sind Incoming-Staff-Aktivitäten integriert. So fand bereits im Winter 2020 eine fachübergreifende Winter School statt, in der Studierende bei STA-Gastvorlesungen ECTS erwerben konnten.
Das Interdisziplinäre Zentrum Gender – Differenz – Diversität (IZGDD) versteht sich als Zusammenschluss klar vorhandener Schwerpunkte einer Reihe von Einzeldisziplinen. Ein zentrales Anliegen des Zentrums ist es, die gender-, differenz- und diversitätsbezogenen Interessen, Aktivitäten und Expertisen aus den verschiedenen Fachwissenschaften zu bündeln sowie durch interdisziplinäre Kooperationen neue Felder zu benennen bzw. zu erschließen und adäquate Ansätze für deren Erforschung zu entwickeln. An allen Forschungszentren sind Erasmus Incoming-STT- und SMP-Mobilitäten möglich und sollen strategisch genutzt werden.
An der FAU erfolgt die Ausgestaltung und Umsetzung der Bausteine für den digitalen Datenaustausch über das EWP-Netzwerk über das Tool „Mobility Online“ des Softwareanbieters SOP. Der digitale Austausch von Inter-Institutional Agreements (IIA) und Online Learning Agreements (OLA) über das EWP-Netzwerk sowie die Abwicklung von Blended Mobilities sind erfolgreich implementiert. An weiteren Einbindungen digitaler Prozesse, wie z.B. der Blended Intensive Programs (BIP) wird bereits gearbeitet.
Mit dem Europäischen Green Deal und den aktuellen klimatischen und geopolitischen Entwicklungen gewinnt Nachhaltigkeit immer mehr an Relevanz und es wird eine sektor- und aktionsübergreifende Nutzung des Erasmus+ Programms zur Sensibilisierung der Teilnehmer zu Umwelt- und Klimafragen gefordert. Auch die FAU widmet sich diesem Thema und ergreift Klimaschutzmaßnahmen in den Bereichen Universitätsleitung und Verwaltung, Infrastruktur, Bewirtschaftung, Lehre und Forschung:
Mit dem Europäischen Green Deal und den aktuellen klimatischen und geopolitischen Entwicklungen gewinnt Nachhaltigkeit immer mehr an Relevanz. Nachhaltigkeit ist bereits länger Teil der europäischen Bildungsarbeit und eine der großen Prioritäten in Erasmus+. Auch die FAU widmet sich diesem Thema und ergreift Klimaschutzmaßnahmen in den Bereichen Universitätsleitung und Verwaltung, Infrastruktur, Bewirtschaftung:
- Einrichtung eines Green Office , als zentrale Koordinationsstelle für Nachhaltigkeits- und Klimaschutzthemen
- Einrichtung eines Klimafonds und Möglichkeit einer CO2 Kompensation für Dienstreisen
- Neue Studiengänge, wie z.B. „Clean Energy Processes“, „Elektromobilität“ und „Climate and Environmental Studies“ sowie in anderen Studiengängen integrierte Module im Bereich Umwelt- und Klimaschutz und erneuerbare Energien tragen dieser Entwicklung Rechnung
- Veröffentlichung der Energie- und Klima-Map
- Beteiligung am Energie Campus Nürnberg (EnCN)
- enge Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen z.B. dem Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE), dem Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN)