Gedenkveranstaltungen 90 Jahre Bücherverbrennung in Erlangen
Gedenkveranstaltungen 90 Jahre Bücherverbrennung in Erlangen
Am 12. Mai 1933 wurden auch in der Universitätsstadt Erlangen im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ die Werke von Schriftstellerinnen und Schriftstellern verbrannt, die den nationalsozialistischen Machthabern missliebig waren. Das Gedenken an diesen barbarischen Akt und die schrecklichen Verbrechen des Dritten Reichs, die er ankündigte, standen im Zentrum einer Reihe von Veranstaltungen im Mai 2023 in Erlangen. Der Flyer mit der Veranstaltungsübersicht kann hier heruntergeladen werden.
Die gemeinsam von der Stadt Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität konzeptionierte Veranstaltungsreihe rief diesen Akt politisch motivierter Ausgrenzung und Verfolgung Andersdenkender in Erinnerung, um ein Zeichen für Toleranz und Meinungsfreiheit zu setzen und die Wachsamkeit zu schärfen gegenüber aktuellen Bedrohungen der Freiheit des Denkens, Forschens und Publizierens.
Eine anlässlich dieses Gedenkens gemeinsam von Stadtarchiv und Universitätsarchiv herausgegebene Publikation versammelt Beiträge auf dem aktuellen Stand der Forschung und liefert neue Aspekte, die zeigen, dass auch diese von der Wissenschaft bislang schon immer stark beachtete Thematik noch keineswegs abschließend bearbeitet ist.
„So fahre nun zur Hölle!“ – Die Bücherverbrennung am 12. Mai 1933 in Erlangen (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Erlangen, Sonderreihe Heft 2), herausgegeben von Andreas Jakob, Christina Link und Clemens Wachter
165 Seiten, ca. 90 Abbildungen, Softcover, Erlangen, 2023, Preis: 19,90 €
ISBN: 978-3-944452-15-9
Beiträge des Sammelbandes
- Grußwort Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen
- Grußwort Professor Dr. Katharina Herkendell, Sonderbeauftragte gegen Antisemitismus der Friedrich-Alexander-Universität
- Grußwort Petra Rothe, Vorsitzende des DGB-Kreisvorstands Erlangen/-Höchstadt
- Berndt Hamm: „Feuer des Gerichtes“. Universitäre und religiöse Dimensionen der Bücherverbrennung von 1933
- Theodor Verweyen: Das Fanal der Bücherverbrennung am 12. Mai 1933
- Andreas Jakob: „Im Rahmen der Boykottbewegung in Deutschland.“ Die Bücherverbrennung in Erlangen am 12. Mai 1933 als Teil einer reichsweiten Aktion
- Clemens Wachter / Gisela Glaeser: Neue Erkenntnisse zur Bücherverbrennung in Erlangen
- Christina Link: Papierne Zeugen der Erlanger Bücherverbrennung im Stadtarchiv
- Georg Simon Gerleigner: „Am Freitag ist das Autodafé …“ – Anmerkungen zum Erlanger Archäologieprofessor Georg Lippold in der Zeit des Nationalsozialismus