Antikensammlung der FAU
Antikensammlung
Das Institut für Klassische Archäologie besitzt sowohl eine Sammlung von Gipsabgüssen als auch eine größere Zahl antiker Originale. 1853 ins Leben gerufen, ist diese Sammlung heute Bayerns drittgrößtes Museum der Klassischen Antike. Sie war Ausgangspunkt für das Fach der Klassischen Archäologie in Erlangen, das erst ein Vierteljahrhundert nach Gründung der Sammlung seinen Betrieb aufnahm.
Am Anfang standen gerade einmal 15 Abgüsse nach klassischen Bildwerken der griechischen und römischen Antike. Deren Funktion wurde in der Eröffnungsrede am 9. Dezember 1857 beschrieben als „Gewinn, welchen das unmittelbare Anschauen von solchen [Gipsabgüssen] für Bildung und Veredelung der akademischen Jugend verspricht“. Heute sind sie nach wie vor Lehrmittel und Gegenstand von Forschung, weshalb dieser älteste Sammlungsbestand noch immer vermehrt wird.
Neben zwei in jüngerer Zeit in der Sammlung gebauten und ausgestellten Modellen, die unterschiedliche Bauphasen des Forum Romanum (eine der bedeutendsten Platzanlagen der Antike) rekonstruieren, beherbergt die Antikensammlung in ihrem Archiv bedeutende Schätze wie etwa den wissenschaftlichen Nachlass des Archäologen, Sammlers und Händlers Paul Arndt und über 20.000 Aufnahmen aus der Frühzeit der Photographie, die viele antike Überreste in einem Zustand festgehalten zeigen, der heute unwiederbringlich verloren ist.
Mit dem Jahre 1904 und mit Heinrich Bulle auf dem Lehrstuhl für Klassische Archäologie wurden die ersten antiken Originale in den Bestand der Antikensammlung aufgenommen. Der bereits bestehenden Gipsabgussgalerie wurde damit ein neuer Sammlungsbereich zur Seite gestellt. Heute sind Gipse und Originale unter dem gemeinsamen Dach der „Antikensammlung Erlangen“ als Museum mit regelmäßigen Öffnungszeiten zu besichtigen. In der Originalsammlung sind in der Hauptsache Stücke der griechischen Antike von mykenischer Zeit an zu sehen, besonders bemalte Keramik aus der Zeit des sechsten und des fünften Jahrhunderts vor Christus. Einige dieser Werke sind weltweit einzigartig und tragen Stadt wie Universität im Namen, wie etwa der „Erlanger Dreifuß“, der „Erlanger Becher“ oder die „Schale des Malers von Erlangen J 230“.
Daneben besitzt die Abteilung antiker Originalwerke eine beachtliche Sammlung antiker Gemmen, also Schmucksteinen mit figürlicher Darstellung, sowie eine Sammlung antiker Münzen. Während der Bestand an Originalen als im wesentlichen abgeschlossen zu betrachten ist, werden jedoch im wissenschaftlichen Umgang mit diesen Werken laufend neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse gewonnen, die in Sonderausstellungen auch einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Informationen etwa zu den aktuellen Öffnungszeiten erhalten Sie auf der Webseite der Sammlung.
Anschrift
Institut für Klassische Archäologie
Kochstraße 4 [Eingänge im Souterrain]
91054 Erlangen