Sie waren die Ersten
Unser erster Student
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“, dachte sich wohl Georg Wilhelm Heinrich Erdmann Freiherr von Pölnitz und immatrikulierte sich bereits am 24. März 1742. Das Kuriose daran: Zu dieser Zeit war die Universität Erlangen-Nürnberg noch gar nicht gegründet. Der augenscheinliche Widerspruch lässt sich dadurch erklären, dass die heutige Universität Erlangen-Nürnberg 1742 zunächst als Academia Fridericiana in Bayreuth gegründet wurde und erst im Folgejahr nach Erlangen transferiert und zur Universität erhoben wurde. Die Matrikelbücher beginnen daher mit dem ersten Studenten, der sich in Bayreuth immatrikulierte.
Als erster Student schrieb sich in Erlangen nach der Universitätsinauguration Johann Lorenz Arzberger aus Ipsheim ein. Er immatrikulierte sich am 6. November 1743 als Student der Rechte.
Und die erste Studentin?
Kaum zu glauben, aber erst 1903 war es auch Frauen erlaubt zu studieren. Im internationalen Vergleich bildete Deutschland damit das Schlusslicht. Als erste Frau immatrikulierte sich Fanny Fuchs aus Nürnberg am 21. November 1903 als Studentin der Medizin in Erlangen.
Die Amerikanerin Dixie Lee Bryant war die erste Frau, die nach ihrem Studium am Massachusetts Institute of Technology an der FAU einen Doktortitel erworben hat – im Jahr 1904. Für ihre wissenschaftliche Karriere ließ sie in den Staaten alles zurück und kam nach Deutschland, wo sie sich schließlich an der FAU für Physik, Geologie und Botanik einschrieb.
Als erste vollimmatrikulierte Studentin promovierte 1907 die später weltberühmte Erlangerin Emmy Noether im Fach Mathematik.
Gisela Freund, Ur- und Frühgeschichte, habilitierte sich als erste Frau 1950 an der Universität Erlangen-Nürnberg. Als erste Ordinaria berief die Universität 1963 Ingeborg Esenwein-Rothe auf den Lehrstuhl für Statistik.