Friedrich Rückert
Friedrich Rückert (1788–1866)
Friedrich Rückert ist als sprachliches und geistiges Wunderkind bekannt: Als großer Dichter war er im 19. Jahrhundert zeitweise populärer als Goethe. Zudem beschäftigte er sich mit mehr als 40 Fremdsprachen, aus denen er Werke ins Deutsche übersetzte, unter anderem den Koran.
Im Jahre 1826 wurde er Professor für orientalische Sprachen in Erlangen, es sollte seine schaffensreichste Phase werden. In seiner Zeit an der Friedrich-Alexander-Universität veröffentlichte Rückert sein berühmtestes Werk „Die Weisheit des Brahmanen“, bei dem er sich von indischen sowie von anderen orientalischen Schriften hatte inspirieren lassen. Auch in der Lehre setzte er als Orientalist entscheidende Akzente.
Rückert ist es zu verdanken, dass sich das aufkommende 19. Jahrhundert mit dem reichen Erbe des Orients auseinandersetzte. In diesem Punkt ist er mit Goethe, Herder und Schlegel zu vergleichen.
Viele Gedichte von Friedrich Rückert sind als Lieder vertont worden. Sehr bekannt ist die Vertonung der Kindertotenlieder durch Gustav Mahler. Auch andere Komponisten wie Franz Schubert, Robert Schumann, Clara Schumann, Johannes Brahms, Carl Loewe, Heinrich Kaspar Schmid, Richard Strauss und Felix Draeseke vertonten Texte von Rückert, so dass er neben Goethe und Heine als einer der meist vertonten deutschen Dichter gilt.
Bildnachweis: Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg