Dixie Lee Bryant
Geologin und erste Doktorandin der FAU (1862 - 1949)
Dixie Lee Bryant, Kaufmannstocher aus Kentucky, USA, war die erste Frau, die nach ihrem Studium am Massachusetts Institute of Technology (MIT) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) einen Doktortitel erworben hat – im Jahr 1904. Für ihre wissenschaftliche Karriere ließ sie in den Staaten alles zurück und kam nach Deutschland, wo sie sich an unserer FAU für Physik, Geologie und Botanik einschrieb.
Vorkämpferin für Frauen in der Wissenschaft
Bevor der bayerische Prinzregent Luitpold 1903 die Immatrikulation von Frauen an bayerischen Universitäten ermöglichte, war dies nur als Gasthörerin möglich. Doch dann erarbeitete Dixie Lee Bryant sich einen Platz im jungen Forschungsteam des renommierten Geologen Hans Lenk – und bahnte sich so den Weg zu einer Promotion. Sie schrieb ihre Disseration über die Gesteine Spitzbergens.
Als sie später als promovierte Geologin in die North Carolina State Normal Industrial School zurückkehrte, war sie das einzige Fakultätsmitglied mit einem Doktortitel. Dennoch war ihr zu der damaligen Zeit in den USA keine Karriere in der Wissenschaft möglich. Stattdessen lehrte sie jahrelang an weiterführenden Schulen in Chicago, bevor sie sich im Alter wieder nach North Carolina zurückzog.
„Dixie Lee Bryant war eine beeindruckende junge Frau, die zielstrebig ihren Wunsch nach einer wissenschaftlichen Laufbahn verfolgte. Zu jener Zeit wurde sie als Frau an keiner Universität in den Südstaaten der USA zugelassen – ihren Bachelor konnte sie erst später am MIT erwerben. Dass sie für eine Promotion den damals beschwerlichen Weg über den Atlantik in Kauf nahm und sich den Respekt der männlichen Kollegen in der Wissenschaft erkämpfte, ist wahrlich eine große Leistung. Wir sind stolz darauf, dass diese mutige Frau an der FAU promoviert wurde”, sagt FAU-Präsident Joachim Hornegger.