Braucht unsere Gesellschaft Alkohol? Pharmazeut Gregor Fuhrmann in ARTE-Doku

Pharmazeut Gregor Fuhrmann im Labor
Prof. Dr. Gregor Fuhrmann (Bild: FAU / FATHER&SUN)

Zwischen Kultur und Chemie: Gregor Fuhrmann in ARTE-Dokumentation über Alkohol

Warum ist Alkohol so tief in unserer Gesellschaft verankert – und könnte sie ohne ihn überhaupt bestehen? Diese Fragen stellt die aktuelle ARTE-Dokumentation „Braucht unsere Gesellschaft Alkohol?“ aus der Reihe „Die Antwort auf fast alles“. Einer der Mitwirkenden: Prof. Dr. Gregor Fuhrmann, Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische Biologie an der FAU.

In der Doku erläutert Fuhrmann, wie Alkohol historisch zur sicheren Trinkalternative wurde: „Im Mittelalter war Bier das einzige mikrobiologisch unbedenkliche Getränk.“ Vor allem ist es aber die Wirkung des Alkohols, die es dem Menschen angetan hat. Doch ist Alkohol heute noch zeitgemäß?

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Regelmäßiger Konsum von Alkohol steigert das Risiko für verschiedene schwerwiegende Erkrankungen wie Alzheimer oder diverse Krebsarten. Dennoch ist es für viele Menschen selbstverständlich, zum Feierabend ein Glas Wein oder Bier zu trinken. Gemeinsam mit Kolleginnen der Medizinpsychologie diskutiert Fuhrmann im ARTE-Beitrag, warum das so ist und ob unsere Gesellschaft ohne Alkohol überhaupt stabil existieren könnte.

Für Fuhrmann war die Mitwirkung an der ARTE-Produktion nicht nur eine spannende Erfahrung, sondern auch Teil seiner wissenschaftlichen Verantwortung. Sein Ziel: komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen und Mythen über Alkohol zu hinterfragen. „Es ist wichtig, dass wir wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich machen – nur so können sie gesellschaftlich wirksam werden“, sagt er.

Neben seiner Aufklärungsarbeit forscht Fuhrmann mit seinem Team an innovativen Therapieansätzen gegen bakterielle Infektionen. Angesichts weltweit zunehmender Antibiotikaresistenzen untersucht er, wie sich Wirkstoffe mithilfe von Nanopartikeln oder intelligenten Biomaterialien gezielter einsetzen lassen: „In meiner Gruppe untersuchen wir bessere „Verpackungsmöglichkeiten“, wie zum Beispiel natürlich-auftretende Nanopartikel oder Stimulus-sensitive Biomaterialien, die einen besseren Transport von Antibiotika zum Infektionsherd ermöglichen. So sollen Nebenwirkungen und Resistenzen reduziert werden. Die Erforschung solch neuer Therapieoptionen trägt dazu bei, dass wir nicht in ein postantibiotisches Zeitalter gelangen, in dem einfache Infektionen tödlich verlaufen können“, erklärt er.

Wer mehr über die Komplexität von Alkohol erfahren möchte, findet hier den Beitrag in der ARTE-Mediathek:

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