CAR-T-Zellen: Lupus-Therapie besser verstehen

Prof. Dr. Georg Schett (links), Prof. Dr. Ricardo Grieshaber-Bouyer.
Prof. Dr. Georg Schett (links), Prof. Dr. Ricardo Grieshaber-Bouyer. Fotos: simoarts.com

Translationale Studie wird mit 600.000 Dollar gefördert

Seit 2021 hat das Team des Universitätsklinikums Erlangen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mehr als 45 Menschen mit Autoimmunerkrankungen erfolgreich mit einer neuartigen CAR T-Zellen-Therapie behandelt, davon mehr als 15 mit Systemischen Lupus erythematodes. Die Patientinnen und Patienten, bei denen keine anderen Behandlungen erfolgreich waren, zeigen heute keine Symptome mehr. In einer neuen Studie wird Professor Dr. Georg Schett gemeinsam mit Professor Dr. Ricardo Grieshaber-Bouyer die zugrundeliegenden Mechanismen der Therapie untersuchen. Dafür erhält das Team eine Förderung in Höhe von 600.000 Dollar von der US-amerikanischen Lupus Research Alliance.

Bei der Lupus-Erkrankung bilden Immunzellen, die sogenannten B-Zellen, Antikörper gegen körpereigene Strukturen. Im Rahmen der in Erlangen entwickelten CAR-T-Zell-Behandlung werden den Betroffenen eigene Immunzellen (T-Zellen) entnommen und mit einem speziellen künstlichen Rezeptor (CAR) ausgestattet. Diese CAR-T-Zellen werden den Patientinnen und Patienten dann zurückgegeben, docken in deren Blut und im Gewebe an schädliche B-Zellen an und zerstören diese. Das Ergebnis ist ein Neustart des Immunsystems. Doch die Krankheit Lupus wird nicht nur durch B-Zellen vorangetrieben, auch andere Immunzellen wie T-Zellen und Makrophagen spielen eine wichtige Rolle. Wie also die gezielte Abtötung von B-Zellen den Lupus zum Stillstand bringen kann und ob die neuartige Therapie auch andere Immunzellen positiv beeinflusst, ist bisher nicht verstanden.

Innerhalb der Studie wird Blut und Gewebe der behandelten Personen untersucht, um besser zu verstehen, wie die CAR-T-Zell-Therapie das Immunsystem neu einstellt und zu einer dauerhaften, medikamentenfreien Remission führt. „Mit der CAR-T-Zell-Therapie adressieren wir zwar die B-Zellen, doch die Krankheit wird nicht allein durch diese Zellen vorangetrieben. Unser Ziel ist es, besser zu verstehen, welche Krankheitsprozesse durch die Therapie beeinflusst werden“, erklärt Prof. Grieshaber-Bouyer.

CAR-T-Zellen-Therapie an der FAU CAR-T-Zellen-Therapie im Einsatz Entwicklung der CAR-T-Zellen-Therapie

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Ricardo Grieshaber-Bouyer
Professur für Klinische Systemimmunologie
ricardo.grieshaber@fau.de