Umbau und Erweiterung am Himbeerpalast beginnen
Der Himbeerpalast ist eines der Wahrzeichen der Stadt Erlangen – und in nicht mehr allzu langer Zeit auch das der FAU: Der Freistaat Bayern hat das Gebäude für die FAU erworben, um den Geisteswissenschaften – bis dato um die Bismarckstraße angesiedelt – eine neue, moderne Heimat zu geben.
Am Montag, 4. November 2024, ist nun offiziell der Startschuss für den nötigen Umbau und die Erweiterung gefallen. Knapp eine halbe Milliarde Euro investiere die Bayerische Staatsregierung, so Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume beim Festakt. Ein Highlight des künftigen Zentrums für die Geistes- und Sozialwissenschaften: die lang ersehnte geisteswissenschaftliche Bibliothek, in der 30 Teilbibliotheken zusammengeführt werden.
Bayerns Wissenschaftsminister Blume gibt offiziellen Startschuss
Für die Geistes- und Sozialwissenschaften der FAU wird voraussichtlich noch in diesem Jahrzehnt ein Traum wahr: Mit der Kombination aus einem runderneuerten Himbeerpalast und einem neuen Hörsaalgebäude in der Erlanger Henkestraße können Studierende und Forschende in neue hochmoderne Gebäude mit bester Infrastruktur umziehen. Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU, Christian Zens, Kanzler der FAU, und Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik sowie Prof. Dr. Kay Kirchmann, Dekan der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie, Jan Knippel, Leiter des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg, und Michael Ruppert als Vertreter der Studierenden begannen am heutigen 4. November 2024 bei einem Festakt symbolisch mit den Umbauarbeiten, indem sie gemeinsam eine Leichtbauwand einrissen.
In seiner Begrüßung dankte Prof. Hornegger nicht nur der Bayerischen Staatsregierung für diese einzigartige Möglichkeit, sondern auch dem Staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg, der Universitätsverwaltung und nicht zuletzt allen Studierenden und Angehörigen der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie für ihren Einsatz und ihre Mitwirkung an diesem Jahrhundert-Projekt. Gleichzeitig gab Prof. Hornegger ein Versprechen: „Dies wird kein Elfenbeinturm sein, sondern ein Ort des Austauschs: des Lehrens und Lernens, des Zuhörens und des Argumentierens. Die Plattform der Freiheit, als die unsere FAU sich versteht, wird damit auch räumlich Wirklichkeit – innerhalb unserer Universität, aber auch in und mit der Stadt und ihrer Bevölkerung.“
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume zeigte sich besonders vom Erlangen-Spirit und vom Erlangen-Tempo begeistert und hob in seinem Grußwort die hohen Summen hervor, die der Freistaat Bayern in Erlangen für die FAU investiert: „Außen historisch, innen visionär: Wir starten unser FAU Megaprojekt und geben den Geistes- und Sozialwissenschaften der FAU im ikonischen Erlanger Himbeerpalast auf rund 30.000 Quadratmetern eine neue Heimat. Siemens hat hier die Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik mitgeschrieben – künftig schreibt die FAU hier Wissenschaftsgeschichte. Der Himbeerpalast wird das Herzstück des neuen geisteswissenschaftlichen Zentrums der Universität. Die Sanierung ist gleichermaßen ein Gewinn für Uni und Stadt, für Denkmalschutz und Klimaschutz. Wir investieren allein mit diesem Projekt über 450 Millionen Euro in exzellente Bedingungen für exzellente Wissenschaft – für die gesamten FAU-Bauvorhaben sind es über zwei Milliarden Euro.“
In einer Gesprächsrunde kamen die unterschiedlichen Perspektiven auf das Projekt zur Sprache: FAU-Kanzler Christian Zens bezeichnete den immensen Konzentrationsprozess als ein Jahrzehnt des Wandels für die FAU, der mit dem Bezug des Himbeerpalasts einhergeht: Auf den etwa 30.000 Quadratmetern Fläche entstehe nicht nur eine geisteswissenschaftliche Bibliothek, in der 30 Teilbibliotheken mit einem Bestand von etwa 680.000 Büchern zusammengeführt werden. Auch zentrale Einrichtungen wie das Sprachenzentrum oder das Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung werden in den Himbeerpalast umziehen. Der größte Teil der Fläche werde freilich geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung und Lehre dienen – dafür werden Fächer und Beschäftigte aus rund einem Dutzend anderer Liegenschaften künftig gemeinsam im Himbeerpalast untergebracht.
Dekan Kirchmann freut sich besonders auf die hohe Aufenthaltsqualität und große Attraktivität für Forschende, Lehrende und Lernende – mit Experimentierflächen und modernen Büro- und Arbeitswelten mit perfekter technischer Ausstattung für zukunftsfähige Lehre. Auch die Top-Lage nahe der Mensa und der Erlanger Innenstadt mit direkter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr – und damit die Verbindung zu den anderen FAU-Standorten – sei aus seiner Sicht ein großes Plus.
Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik hob die Bedeutung des Himbeerpalasts als Heimat der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie für das gesamte Thema Stadtverwandlung hervor. Die Neuentwicklung des Quartiers „Siemens Mitte“ und die neu entstehende Achse der Wissenschaft zwischen dem Himbeerpalast und dem Kollegienhaus der FAU entlang der Sieboldstraße und der Fahrstraße werden zum einen das Stadtbild Erlangens neu prägen. Zum anderen begrüßt Janik das Projekt als einen wesentlichen Meilenstein in der Weichenstellung für Wirtschaft, Forschung, Wissenschaft und Infrastruktur am Standort Erlangen.
Für Jan Knippel, Leiter des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg, stellt ein Um- und Ausbau im Bestand in dieser Größenordnung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes in kommenden Jahren vielfältige Herausforderungen. Besonders wichtig sei ihm dabei, weiter zügig voranzukommen und das eingeschlagene Erlangen-Tempo beizubehalten.
Optimistisch und mit viel Hoffnung blickte Studierendenvertreter Michael Rupert auf das Vorhaben. Er unterstrich die Chance, die sich mit dem Himbeerpalast biete, um ihn zu einem herausragenden Lernort für Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften werden zu lassen, der von räumlicher Nähe lebt und Studierenden sowie Lehrenden eine moderne Ausstattung für vielfältige didaktische Möglichkeiten bieten wird.
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