Herausragender Forscher gewürdigt

Preisträger, Gratulanten und Präsident stehen beisammen.
V. l. n. r: Prof. Dr. Heinrich Iro, Prof. Dr. Werner Hohenberger, Prof. Dr. Christian Bogdan, Dr. Yael Pewzner-Jung, Prof. Dr. Steffen Jung, Prof. Dr. Markus Neurath und Prof. Dr. Joachim Hornegger. (Foto: Simon Krikava/Uniklinikum Erlangen)

Prof. Dr. Steffen Jung erhält den renommierten Jakob-Herz-Preis 2024

Auch 2024 verlieh die FAU wieder den Jakob-Herz-Preis. In diesem Jahr ging dieser an Prof. Dr. Steffen Jung, Henry H. Drake-Professor für Immunologie am Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel. Mit der Auszeichnung würdigt die FAU dessen bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten zur Entwicklung und Differenzierung von Makrophagen sowie deren Funktion und Regulation bei der Immunabwehr und im Kontext von chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Mit seinen Arbeiten hat Prof. Jung die Immunologie nachhaltig geprägt und neue therapeutische Möglichkeiten eröffnet. Der Jakob-Herz-Preis wird alle zwei Jahre für außergewöhnliche wissenschaftliche Leistungen in der theoretischen und klinischen Medizin vergeben und ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert.

Herausragende Leistungen in der Makrophagenforschung

Prof. Dr. Steffen Jung wurde für seine wegweisenden Studien zur Rolle von Makrophagen im Körper ausgezeichnet. Makrophagen gehören zu den Fresszellen. Sie bekämpfen Infektionserreger, können Tumorzellen abtöten und spielen außerdem eine entscheidende Rolle bei der Organentwicklung, der Gewebeerneuerung sowie der angeborenen und adaptiven Immunabwehr. Entsprechend stellen Makrophagen vielversprechende Zielzellen für zukünftige Strategien zur Behandlung von chronisch entzündlichen Autoimmun- und Krebserkrankungen dar.

Dieses Therapiepotenzial zu realisieren, setzt allerdings detaillierte Kenntnisse des zellulären Netzwerks voraus, die besonders durch Studien in geeigneten Tiermodellen gewonnen werden können. Prof. Dr. Steffen Jung ist ein Pionier in der Entwicklung solcher präklinischer Tiermodelle. Diese haben es ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen erlaubt, ein beispielloses Verständnis der Entwicklung von Makrophagen im Embryonal- und Erwachsenenstadium und der unterschiedlichen Funktionen von Makrophagen in verschiedenen Geweben zu erlangen. Mit seiner bahnbrechenden Grundlagenforschung hat er Forschende weltweit inspiriert. „Die Arbeiten von Prof. Jung haben nicht nur unser Wissen über die heterogenen Gruppen von Immunzellen erweitert, sondern liefern auch wichtige Ansatzpunkte für neue Behandlungskonzepte bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen“, sagte Prof. Christian Bogdan, Leiter des Instituts für klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der FAU und am Universitätsklinikum Erlangen. Dabei gelte es insbesondere, die innovative Herangehensweise von Prof. Jung, die bedeutende Impulse für die medizinische Forschung und klinische Anwendung liefert, zu betonen.

„Mit der Verleihung des Jakob-Herz-Preises an Prof. Jung wird nicht nur ein führender Immunologe geehrt, sondern auch ein Wissenschaftler, der durch seine internationale Zusammenarbeit und sein Engagement die wissenschaftliche Gemeinschaft weltweit bereichert“, sagt FAU-Präsident Prof. Dr. Hornegger.

Ein Preis mit historischer Bedeutung

Die Auszeichnung ist nach Jakob Herz benannt, dem prominenten Erlanger Arzt und Forscher und ersten Professor jüdischen Glaubens in Bayern. Jakob Herz wurde am 2. Februar 1816 in Bayreuth geboren und verstarb am 27. September 1871 in Erlangen. Er widmete seine medizinischen Fähigkeiten den Erlanger Bürgerinnen und Bürgern und engagierte sich weit über das übliche Maß hinaus. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert, das von der Forschungsstiftung Medizin am Uniklinikum Erlangen gestiftet wird.

Zu den Preisträgern

Weitere Informationen:

Dr. Anja Goldmann
Tel. 09131 85-32123
anja.goldmann@fau.de