Video online: FAU feiert 281. Jubiläum

Blick auf die Bühne beim Dies academicus der FAU 2024.
Bild: Blandina Mangelkramer/FAU

„Die FAU ist eine Plattform der Freiheit, der Gemeinschaft und der Innovation – besonders in herausfordernden Zeiten“, sagte FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger in seiner Rede zur Feier zum 281. Jubiläum der FAU, dem Dies academicus, am 4. November und setzte damit das Thema der Veranstaltung. Der Präsident betonte: „Die FAU steht für klare, mutige und ehrliche Wissenschaft.“

„Die FAU steht für klare, mutige und ehrliche Wissenschaft“

„Freiheit beginnt mit der Freiheit der Ideen“, führte der FAU-Präsident aus und betonte die Bedeutung von wissenschaftlicher Zusammenarbeit über die Grenzen von Fächern und Institutionen hinweg – wie am neuen Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin (MPZPM). Zahlreiche Auszeichnungen und Förderungen, die Forscherinnen und Forscher im vergangenen Jahr einwerben konnten, belegen den Erfolg dieser FAU-Strategie: zum Beispiel der Zukunftspreis des Bundespräsidenten für Prof. Dr. Michael Uder und Siemens Healthineers, gleich fünf ERC-Grants oder drei Humboldtprofessuren.

Video: Die FAU feiert 281. Geburtstag

Das Event verpasst? Hier gibt’s eine Aufzeichnung der Veranstaltung:

Mit Überzeugung und Weitblick habe die FAU hochkarätige Forschungsvorhaben im Rahmen der Exzellenzinitiative eingereicht und neue Cluster geschaffen, mit denen sie starke Akzente setzt: TransFORming HUMAN RIGHTS stellt ganz konkret das Thema Freiheit in den Mittelpunkt und steht so beispielhaft für die exzellente und interdisziplinäre Forschung der FAU, die globale Herausforderungen wie Autokratisierung, Umweltkrisen und Migration angeht.

„Als Innovationszentrum trägt die FAU Ideen aus der Forschung in die Wirtschaft und die Gesellschaft“, sagte Professor Hornegger. So brachte die FAU beim Weltmarktführer Innovation Day Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammen, um über künstliche Intelligenz und zukunftsweisende Technologien zu sprechen. Für ein visionäres Konzept für eine Start-up Factory wurde die FAU vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ausgezeichnet.

FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger hält eine Rede beim Dies academicus.
FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger (Bild: FAU/Giulia Iannicelli)

„All dies sind starke Signale für die FAU als exzellenten Forschungsstandort – hier wird Wissenschaft gelebt, die globale Herausforderungen anpackt und Lösungen für die Zukunft entwickelt“, sagte Hornegger.

Der FAU-Präsident dankte der Politik, ganz besonders der bayerischen Staatsregierung, für verlässliche Partnerschaft und kontinuierliche Unterstützung: zum Beispiel bei der Errichtung des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin, beim Neubau für die Technische Chemie, der Errichtung vier neuer Hörsäle am FAU Campus Erlangen Süd oder bei Berufungen – und unterstrich die Bedeutung der bayerischen Hightech Agenda, die der FAU die Freiheit gebe, strategisch und zielstrebig zu handeln, auf neue Felder zu setzen und die FAU weiterzuentwickeln.

Glückwünsche aus der Politik

Grußworte der bayerischen Staatsregierung überbrachten Wissenschaftsminister Markus Blume und Innenminister Joachim Herrmann.

„Die FAU feiert sich selbst – und zwar zurecht!“, sagte Wissenschaftsminister Markus Blume. „Fast 40.000 Studierende, Rekordhalterin bei den hochrenommierten Humboldt-Professuren, bei Patenanmeldungen ganz vorne dabei und in den führenden Rankings unter den besten Universitäten Deutschlands: Das ist eine wirklich beeindruckende Bilanz für unser mittelfränkisches Uni-Flaggschiff. Die Staatsregierung unterstützt kraftvoll: Mit der Hightech Agenda Bayern haben wir über 170 Stellen, davon 60 Professuren, an die FAU gebracht. Und unsere Bauoffensive mit über zwei Milliarden Euro schafft beste Bedingungen. In diesem Sinne: Ad multos annos!“

Markus Blume hält eine Rede.
Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst (Bild: FAU/Giulia Iannicelli)

Innenminister Joachim Herrmann erklärte: „Die FAU ist absolute Weltklasse in Wissenschaft und Forschung. Die Bayerische Staatsregierung wird die Innovationsstärke weiter fördern. Seit 2019 haben wir kräftig in den baulichen und strukturellen Ausbau der Universität investiert. Bereits knapp zwei Milliarden Euro wurden zur Verfügung gestellt oder zugesagt. Das ist bestens angelegtes Geld mit Strahlkraft weit über Franken hinaus!“

Joachim Herrmann hält eine Rede.
Joachim Herrmann, Bayerns Innenminister (Bild: FAU/Giulia Iannicelli)

Für die Studierendenschaft gratulierten Alina Abel und Christian Peppel mit einem Rückblick auf die Erfolge und Herausforderungen des vergangenen Jahres: „Mit der Abschaffung der Pflichtanmeldung bei Wiederholungsprüfungen und die Einführung eines weiteren Prüfungsversuches haben wir einen großen Erfolg erzielt. Eine Idee aus dem aktiven Studierendenkreis wurde dabei zum Anliegen der ganzen Studierendenvertretung. Trotz des Verlustes der verfassten Studierendenschaft 1973, der uns stark in unseren Rechten eingeschränkt hat, haben wir uns erfolgreich für die Interessen der Studierenden eingesetzt und möchten die Politik auffordern, die offizielle Vertretung wieder herzustellen.“

FAU-Innovator/-innen 2024

Auch in diesem Jahr lenkte die Universität bei ihrem Dies academicus den Blick auf besonders kreative Köpfe: die FAU-Innovatorinnen und -Innovatoren 2024.

Zwei gegen den Wolf

Spielerisch über schwere Krankheiten aufzuklären, das haben sich Sandra Jeleazcov und Prof. Dr. Benedikt Morschheuser zur Aufgabe gemacht. Die Wissenschaftsmanagerin an der Medizinischen Klinik 3 des Uniklinikums Erlangen und der Professor für Gamification haben die App „Fighting Lupus“ entwickelt.

In der App schlüpfen die Nutzer/-innen in die Rolle einer jungen Patientin mit Lupus Erythematodes und erfahren auf spielerischem Weg mehr über therapeutische Maßnahmen und über Krankheitsmechanismen im Körper. Die Autoimmunkrankheit galt als nicht heilbar– bis 2021 am Uniklinikum Erlangen die erste Patientin durch eine Therapie mit körpereigenen Zellen von der Erkrankung befreit werden konnte. Die App, die sich vor allem an junge Patient/-innen und deren Angehörige richtet, ist bereits mit mehreren Preisen, darunter der Deutsche Digital Award und der Deutsche Preis für Onlinekommunikation 2024, ausgezeichnet worden.

Preisübergabe an Sandra Jeleazcov und Prof. Dr. Benedikt Morschheuser.
Bild: FAU/Giulia Iannicelli

Internet der Dinge

Der Kustos und Kurator der FAU-Sammlungen, Udo Andraschke, engagiert sich dafür, alte Stücke so zu präsentieren, dass sie Wissenschaft und Publikum auch heute noch viel zu sagen haben – zum Beispiel in einer Graphic Novel. In einem aufwendigen Digitalisierungsprojekt möchte er die insgesamt eine Million Objekte der FAU-Sammlungen online zugänglich machen und dabei auch die Geschichte der einzelnen Exponate nachzeichnen. Damit sollen die FAU-Sammlungen wieder zu dem werden, was sie bis weit ins 20. Jahrhundert hinein waren: Orte wissenschaftlicher Recherche, Räume des Austauschs und Forschungstransfers.

Im Jahr 2017 startete die FAU gemeinsam mit dem Germanischen Nationalmuseum das Projekt „Objekte im Netz“, für das zunächst sechs Sammlungen ausgewählt wurden: die Graphische, die Medizinische, die Geowissenschaftliche, die Schulgeschichtliche und die Ur- und Frühgeschichtliche Sammlung sowie die Studiensammlung Musikinstrumente & Medien.

Preisübergabe an Udo Andraschke und sein Team.
Bild: FAU/Giulia Iannicelli

Geschwindigkeit und Präzision

Die Hochschulgruppe High-Voltage Motorsports fährt seit 2007 mit selbst konstruierten Rennwagen bei internationalen Studierendenmeisterschaften Erfolge ein. Dabei eröffnet sie Studierenden unterschiedlichster Fachrichtungen die Möglichkeit, in der Praxis zu lernen und sich Fachwissen anzueignen – von der Konstruktion und Fertigung, wo zum Beispiel Aerodynamik oder Fahrwerkdesign eine Rolle spielen, bis hin zu Kostenanalyse und Public Relations.

Gegründet wurde der Verein 2007 unter dem Namen „High Octanes Motorsports“. Seit 2021 konstruieren die Studierenden ausschließlich E-Fahrzeuge. Insgesamt arbeiten etwa 50 bis 60 Studierende pro Saison zusammen, die durchschnittlich zwei Jahre in dem Verein mitwirken.

Keynote zu Diagnostik ohne Grenzen

Die Keynote hielt Prof. Dr. Michael Uder zum Thema „Ein neues MRT für die Welt“. Der Direktor der Radiologie am Uniklinikum Erlangen und Inhaber des Lehrstuhls für Diagnostische Radiologie hat mit Siemens Healthineers einen neuartigen Magnetresonanztomographen entwickelt, der sich auch dort einsetzen lässt, wo es heute noch nicht möglich ist – etwa in Entwicklungsländern. Im Jahr 2023 hat er dafür den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten bekommen. In der Keynote stellte Professor Uder seine Entwicklung vor.

Keynote von Prof. Dr. Michael Uder
Bild: FAU/Giulia Iannicelli

Preisregen für FAU-Angehörige und Förderer

Bereits im Vorfeld des Dies academicus hat die FAU verdiente Persönlichkeiten, wissenschaftliche Leistungen und Verdienste an der FAU und für die FAU geehrt. Alle Preisträgerinnen und Preisträger finden sich hier auf unserer Webseite.

Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist über das Videoportal der FAU, www.fau.tv, abrufbar bzw. wird am Dienstag, 12. November, um 20.15 Uhr, sowie am Samstag, 16. November, um 22.00 Uhr, von Franken Fernsehen ausgestrahlt.

Mehr Infos zur Veranstaltung gibt es unter: www.dies.fau.de