Der Kräftemesser

Porträt von Prof. Ladoux
(Bild: MPL/Susanne Viezens)

Benoît Ladoux ist Biophysiker und Alexander von Humboldt-Professor an der FAU. Er untersucht, wie Zellen auf physikalische Einflüsse reagieren – was zum Beispiel für die Krebsforschung interessant ist.

Die meiste Zeit seiner Karriere hat Benoît Ladoux in Paris und Singapur verbracht. Er ist Großstädte also gewohnt und erlebt in Erlangen erstmals eine Unistadt mit Nähe zum Wald. „In der schönen Natur zu joggen, ist fantastisch“, sagt er. Wissenschaftlich befasst sich der Physiker jedoch nicht mit Pflanzen, sondern ausschließlich mit Zellen von Menschen und Tieren. Er untersucht, wie sich Zellen unter bestimmten Bedingungen deformieren, aufeinander reagieren und sich neu ordnen. „Die Proportionen von Zellen verändern sich etwa durch physikalische Kräfte oder durch die Umwelt“, erklärt Ladoux. „Zellen können sich verhärten, wie man das zum Beispiel beim Brustkrebs feststellen kann.“

Schnittstelle vieler Disziplinen

Ursprünglich wollte Ladoux Astrophysik studieren, was aber in erster Linie Beobachtung bedeutet hätte. Also verwarf er seinen Plan – auch nachdem er im Rahmen seines Wehrdienstes in Frankreich die Chance bekam, Moleküle zu erforschen, und rasch feststellte, dass die verschiedenen Naturwissenschaften untrennbar zusammengehören. „Heute forsche ich an der Schnittstelle von Physik, Biologie, Medizin und Ingenieurwissenschaften. An einem Ort so interdisziplinär arbeiten zu können, das macht die FAU ziemlich einmalig“, sagt der Wissenschaftler.

Ideale Arbeitsbedingungen

Sein Arbeitsplatz befindet sich im neuen, hochmodernen Max-Planck-Institut für Physik und Medizin – dem gemeinsamen Forschungszentrum der FAU, des Uniklinikums Erlangen und des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts. Hier findet er ideale Arbeitsbedingungen vor: So stehen dem Lehrstuhlinhaber für Biophysik ein kompetentes interdisziplinäres Team und zahlreiche Hightech-Werkzeuge wie hochauflösende Mikroskope zur Verfügung. Als Humboldt-Professor will Benoît Ladoux unter anderem neue Erkenntnisse im Bereich der Krebsforschung gewinnen und in konkrete Gesundheitsversorgung umsetzen.

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Autorin: Susanne Stemmler


Dieser Artikel ist Teil des FAU Magazins

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