Impulse für die Menschenrechte

Prof. Dr. Eva Pils blickt an der Kamera vorbei und lächelt dezent. Hinter ihr sind Bäume und ein Straßenschild des "Andreij-Sacharow-Platz".
(Bild: FAU/Giulia Iannicelli)

Juristin und Sinologin Eva Pils ist eine exzellente Kennerin der chinesischen Gesellschaft. Als Alexander von Humboldt-Professorin will sie die Menschenrechtsforschung an der FAU noch sichtbarer machen.

Ihr Interesse am Thema Menschenrechte in China entdeckte Eva Pils schon als Studentin in Heidelberg, Peking und London. Als Kennerin der Sprache, der Gesellschaft und des Rechtssystems Chinas erkannte sie früh, dass sich das Land zwar wirtschaftlich immer mehr öffnen, aber nicht zu einem Rechtsstaat entwickeln würde. Nach ihrer Promotion arbeitete die Juristin und Sinologin an der Juristischen Fakultät der Chinesischen Universität Hongkong und baute das dortige Centre for Rights and Justice mit auf. Häufig reiste sie nach Festland-China und traf dort engagierte Verteidigerinnen und Verteidiger der Menschenrechte. „Zu sehen, wie sich diese Menschen ihre Zivilcourage bewahren, obwohl sie selbst Gefahr laufen, verfolgt zu werden, gibt mir Hoffnung auf mögliche langfristige Veränderungen“, sagt Eva Pils.

Im Austausch bleiben

2014 wechselte sie an das King’s College London, ab 2018 war sie dort Professorin. Sie erforscht unter anderem das Phänomen der Transnationalen Repression: „Verfolgung und Unterdrückung gibt es ja nicht nur im Land selbst. Zum Beispiel werden Systemkritiker, darunter Studierende und Forschende aus China, auch im Ausland digital überwacht“, erklärt sie. Das bedeute aber nicht, dass man China „zum Feindesland“ erklären müsse. Vielmehr gelte es, die Einflussnahme zu erkennen und dennoch im Austausch zu bleiben. Deshalb analysiert Eva Pils auch die Reaktionen liberaler Demokratien auf Autokratien und ihre mögliche Komplizenschaft mit autokratischem Unrecht.

An der FAU will die Humboldt-Professorin daran mitwirken, das interdisziplinäre Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (FAU CHREN) weiter zu einer global aktiven und auch sichtbaren Institution für Forschung und Lehre im Bereich der Menschenrechte auszubauen. „Seit Jahren arbeite ich schon mit den Kolleginnen und Kollegen des CHREN zusammen. Hier an der FAU forschen und lehren Rechts-, Sozial- und Geisteswissenschaften gemeinsam, was ich sehr schätze“, sagt Pils. „Ich bin sehr froh darüber, künftig an einem Ort zu forschen, der sich so stark mit Menschenrechten befasst.“

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Autorin: Susanne Stemmler


Dieser Artikel ist Teil des FAU Magazins

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