Anwältin der Vermissten
Grażyna Baranowska ist seit 2024 Professorin für Migrationsrecht und Menschenrechte an der FAU. Am Center for Human Rights Erlangen-Nürnberg will sie sich in die interdisziplinäre Forschung einbringen.
Die gesellschaftliche Relevanz des Themas und die vielen Debatten, die im Zusammenhang mit Menschenrechten stehen, fand ich immer besonders spannend“, sagt Grażyna Baranowska. Ihre wichtigsten Forschungsschwerpunkte sind verschwundene Personen, Menschenrechtsverletzungen an Grenzen sowie Erinnerungsgesetze. Ihr Anliegen dabei: Forschung mit praktischer Erfahrung zu verbinden.
Praktische Erfahrung hat die Wissenschaftlerin, die in Posen Europastudien und Türkische Sprache studiert und anschließend in Warschau im Fach Rechtswissenschaften promoviert hat, zur Genüge. Zuletzt leitete Grażyna Baranowska an der Hertie School ein Marie-Curie-Projekt zu vermissten Migrantinnen und Migranten. Davor lagen Stationen unter anderem am Deutschen Institut für Menschenrechte. Im August 2022 wurde sie vom UN-Menschenrechtsrat in die Arbeitsgruppe gegen gewaltsames und unfreiwilliges Verschwindenlassen von Personen berufen.
FAU bietet ideale Bedingungen
An der FAU wird die Professorin für Migrationsrecht und Menschenrechte auch am Center for Human Rights Erlangen-Nürnberg – kurz: FAU CHREN – forschen. Diese Arbeit sieht sie als besonders reizvolle Herausforderung: „Ich freue mich darauf, mich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachrichtungen in die Forschung zu regionalen, nationalen und internationalen Entwicklungen im Bereich der Menschenrechte einbringen zu können.“ Die FAU biete ideale Bedingungen für die Menschenrechtsforschung, durch ihre langjährige interdisziplinäre Erfahrung in diesem Bereich hebe sich die Universität besonders hervor.
Ihre Forschung und Lehre an den Schnittstellen zwischen internationalem Menschenrecht und Migration setzt Grażyna Baranowska an der FAU fort. Das Studium der Rechtswissenschaften wird sie im Schwerpunktbereich „Grund- und Menschenrechte“ unterstützen sowie die Refugee Law Clinic Erlangen-Nürnberg betreuen. Ein wichtiges Anliegen ist ihr, dass die Studierenden internationale praktische Erfahrung sammeln können, zum Beispiel durch Studien und Stellungnahmen für die Vereinten Nationen.
Autor: Michael Kniess
Dieser Artikel ist Teil des FAU Magazins
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