Alles über die Kommunikation an der FAU

Cover Kanzler-Podcast. Beschriftung "Auf ein Wort... Der Kanzlerpodcast mit Christian Zens. Kommunikation an der FAU. Mit Blandina Mangelkramer"
FAU-Kanzler Christian Zens und Blandina Mangelkramer über die Kommunikation an der FAU. (Fild: FAU)

Die FAU ist mit knapp 50.000 Menschen, die dort studieren, forschen und lehren, riesig. Alle diese Menschen müssen und wollen über unterschiedliche Themen informiert werden. Aber wie funktioniert das? Was ist gute Kommunikation und auf welchen Wegen wird an der FAU überhaupt kommuniziert? Darüber spricht Moderatorin Miriam Weigand mit Kanzler Christian Zens und der Leiterin der Stabstelle Presse und Kommunikation der FAU, Blandina Mangelkramer, in der aktuellen Folge „Auf ein Wort: Der Kanzlerpodcast mit Christian Zens.“

Auf ein Wort, der Kanzlerpodcast mit Christian Zens.

Moderation: Warum hören Sie eigentlich diesen Podcast? Vielleicht finden Sie ja das Thema spannend, Sie wollen über die FAU up to date sein, oder Sie sind einfach durch Zufall auf diese Folge aufmerksam geworden. Bei diesem Podcast, den ich hier jetzt gerade moderiere, handelt es sich um eine Form der internen Kommunikation. Aber was bedeutet das genau? Auf welchen Wegen wird an der FAU sonst noch kommuniziert? Und was heißt das für Sie als FAU-Angehörige? Darum soll es in der heutigen Podcast-Folge gehen. Mit dabei ist natürlich wieder unser Kanzler Christian Zens. Hallo Herr Zens, schön, dass Sie sich wieder die Zeit genommen haben.

Kanzler Christian Zens: Grüß Gott, immer wieder gerne.

Moderation: Außerdem haben wir heute die Expertin für das Thema Kommunikation an der FAU eingeladen. Blandina Mangelkramer leitet die Stabsstelle Presse und Kommunikation der FAU und hat bestimmt einiges zu erzählen. Hallo Frau Mangelkramer, schön, dass Sie dabei sind. Ich bin schon ganz gespannt!

Leiterin der Stabstelle Presse und Kommunikation Blandina Mangelkramer:  Danke für die Einladung! Ich freue mich auch, dass ich dabei sein darf.

Moderation: Herr Zens, jetzt will ich aber erst mal wissen: Hatten Sie schon mal die Situation, dass Sie etwas, was an der FAU kommuniziert wurde, nicht mitbekommen haben?

Herr Zens: (Lacht) Das ist jetzt eine Fangfrage. Selbstverständlich hatte ich solche Situationen nicht nur einmal. Ich muss auch sagen, ich bin jetzt lange genug im Geschäft. Aber Kommunikation ist eines der schwierigsten Themen, die man gerade an einer Universität, zumal noch einer so großen Universität wie der FAU, zu bewältigen hat. Und ich habe auch eine gewisse Erwartung heute, wenn ich sage, es ist eine schwierige Frage mit der Kommunikation, wäre es gut, wenn man zumindest rausarbeiten könnte heute, warum das so ist. Ich will gar nicht jetzt die Hoffnung haben, dass wir heute mit einem Podcast, noch dazu mit der professionellen Begleitung von Frau Mangelkramer, alle Lösungen finden. Aber zumindest das Bewusstsein dafür schaffen, dass die Kommunikation nicht einfach so eine Frage eines Übertragungsmediums ist.

Moderation: Herr Zens, Sie haben es jetzt schon angesprochen. Die FAU ist riesig mit knapp 50.000 Menschen, die alle über unterschiedliche Themen informiert werden müssen und wollen. Da braucht man natürlich Expert/-innen, die wissen, wie Kommunikation richtig funktioniert. Frau Mangelkramer, ich habe es ja schon bei Ihrer Vorstellung gesagt. Sie sind die Leiterin der Stabstelle Presse und Kommunikation. Wofür genau ist Ihre Stabstelle denn überhaupt zuständig?

Frau Mangelkramer: Also die Stabstelle Presse und Kommunikation, wie sie letztlich genau heißt, ist dafür zuständig, wie sich unsere FAU mit ihren Themen, mit ihren Errungenschaften, mit ihren Anliegen, aber auch mit ihrem gesellschaftlichen Auftrag nach außen und auch nach innen präsentiert und darstellt. Also das sind quasi die Dinge, um die wir uns kümmern. Und das tun wir natürlich auf ganz unterschiedliche Weise, auf unterschiedlichen Kanälen. Und ganz, ganz wichtig, das tun wir nicht abgelöst von der FAU. Das tun wir natürlich in enger Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitenden, mit unseren Forscher/-innen, mit unseren Studierenden und natürlich auch mit der Unileitung.

Moderation: Welche Teilbereiche gibt es denn in Ihrer Abteilung?

Frau Mangelkramer: Es gibt viele unterschiedliche Kanäle. Also beispielsweise gibt es bei uns ein sehr, sehr wichtiges Thema ist das Thema Pressearbeit, Medienarbeit, Öffentlichkeitsarbeit. Das ist die Zusammenarbeit mit den Journalist/-innen da draußen auf dem Markt, wo es natürlich auch darum geht, dass wir ein Anliegen haben, dass unsere wichtigen Themen, die Themen, die wir gerne nach außen kommunizieren möchten, auch in den Medien, in der Presse aufgenommen werden. Dann haben wir natürlich das Thema zentrale Social-Media-Kanäle. Also bei uns in der Stabstelle werden der zentrale X-Account, Blue Sky, Instagram, YouTube, die Kanäle, die Sie sicherlich auch alle kennen und nutzen, eben bespielt und mit Informationen und Stories bestückt. Aber wir haben zum Beispiel auch einen ganz, ganz starken Bereich Wissenschaftskommunikation. Da geht es darum, wie wir Forschende dabei unterstützen können, ihre Forschung an eine breite Öffentlichkeit zu kommunizieren. Da gibt es Formate, die die meisten von Ihnen auch schon mal gehört haben oder kennen: Die lange Nacht der Wissenschaften. Oder wir haben unser Hashtag FAUwissenwollen. Das ist eine Art populärwissenschaftliche Vortragsreihe mit unterschiedlichen Formaten. Wichtig ist auch noch, wir sind auch mit zuständig für das Thema Student Recruiting und Studierendenmarketing. Also wir kommunizieren auch Richtung Schüler/-innen, die sich irgendwann mal für unsere FAU begeistern sollen und natürlich auch für unsere Studierenden, die bereits an der FAU studieren. Und last but not least eben die Mitarbeitenden, die FAU-Angehörigen, also die Menschen, die jetzt schon an unserer FAU sind. Die wollen wir natürlich auch mit Nachrichten, mit Themen, mit Botschaften erreichen.

Moderation: Ein Kommunikationskanal, den wir gerade jetzt noch nicht angesprochen haben, ist die interne Webseite. Frau Mangelkramer, warum ist denn eine eigene Webseite mit Informationen nur für die FAU-Mitarbeitenden so wichtig?

Frau Mangelkramer: Also ich sage jetzt mal grundsätzlich ist das immer etwas, was man natürlich diskutieren kann. Was genau benötigt man? Reicht eine Webseite, die sozusagen auch öffentlich zugänglich ist? Reicht eine Webseite? Braucht es ein eigenes Intranet im Sinne von einem technischen Tool, das verschiedene andere Funktionen hat? Aber wir haben gesagt, wir starten jetzt einfach mal mit einer internen Webseite. Die hat mehrere Funktionen. Sie hat einmal ein internes Blog, sodass auch News und Neuigkeiten aus der FAU für Mitarbeitende dort kurz kommuniziert werden können. Dann beinhaltet sie wahnsinnig viele Informationen, die unsere Mitarbeitenden im Alltag benötigen. Also in ihrer Arbeit oder wenn sie über Dienstreisen, über ihren Arbeitsalltag, über Personalkosten, you name it, nachdenken müssen, dann finden sie dort die Informationen. Und dann ist es natürlich auch so, dass auf eine Art die interne Webseite ein Tool ist, bei dem auch sensible Themen kommuniziert werden können. Deswegen haben wir sozusagen in Abstimmung mit der Universitätsleitung beschlossen, dass es einen Teil geben soll, der tatsächlich abgeriegelt ist. Also die Initiative kam da von unserem CISO. Das ist auch eine datenschutzrechtliche Frage. Insbesondere wenn wir personenbezogene Daten im Intranet, also quasi auf einer Webseite, veröffentlichen, ist es natürlich wichtig, dass wir die nicht automatisch der gesamten Öffentlichkeit zugänglich machen müssen. Also deswegen gibt es diese interne Webseite und sie soll auch so ein bisschen so ein Kristallisationspunkt sein. Also wir wünschen uns, dass zum Beispiel die Leute das in der Arbeit auch als Startseite verwenden, damit sie mitkriegen: Hey, was läuft da? Und damit sie jederzeit informiert sind. Ich denke, unser Kanzler hat natürlich auch ein Anliegen mit dieser internen Webseite. Vielleicht Herr Zens, können Sie dazu ja auch noch ein bisschen was sagen?

Herr Zens: Ja, gerne. Das ist im Grunde genommen für mich auch irgendwo ein Versuch, tatsächlich dann auch aus so einer gewissen Falle rauszukommen, wenn es um Kommunikation geht. Wir haben aus meiner Wahrnehmung heraus, betrifft mich ja selber auch, eher so ein Informationsoverload. Also wir haben jeden Tag dermaßen viel Information aus unterschiedlichen Kanälen. E-Mails sind natürlich ganz weit oben, aber auch andere Informationskanäle. Und es ist nicht so sehr eine Frage der Kanäle, sondern es geht auch darum zu kanalisieren. Also welche Information ist für welche Gruppe zum Beispiel wichtig? Und darüber hinaus sollte es eine Möglichkeit geben, auch zu einer Art von Interaktion, auch eben gerade über Blogs oder über eine Webseite, die man dann hat. Ich mache immer die Erfahrung, ich sage es mal so ein bisschen pointiert, meistens brütet man länger über die Frage des Verteilers als über den Inhalt einer Botschaft, die man weitergeben möchte. Und das zeigt schon, dass wir uns schwertun. Und das ist jetzt keine Kritik an den handelnden Personen, sondern das ist im Grunde genommen aufgrund der Größe allein schon und der Heterogenität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschuldet. Wir müssen sehr stark darauf achten, welche Personengruppen wir möglicherweise dann für wichtige, gezielte Informationen in den Blick nehmen. Punkt eins, Punkt zwei, das merke ich auch immer, gibt einen alten Spruch, den die Mediatorinnen und Mediatoren geprägt haben: Die Information entsteht im Ohr des Empfängers und nicht im Mund des Senders. Das heißt, wir werden auch, gerade wenn es um die Verwaltung geht, sehr, sehr darauf achten und achten müssen, wie die Information sozusagen verpackt wird, wie sie denn präsentiert wird. Ich mache ein Beispiel, weil das geht zurzeit auch so ein bisschen rum, auch in den Fakultäten. Die berühmt-berüchtigte Mitteilungsverordnung. Die Mitteilungsverordnung ist etwas, das aus dem Haus des Bundesfinanzministers stammt und die uns im Grunde genommen mit 60 Seiten nicht nur Handlungsempfehlungen, sondern Handlungsanweisungen gibt, wie wir bestimmte Verbuchungen vorzunehmen haben. Und der große Aufreger zurzeit ist, dass wir dann zum Beispiel unseren ausländischen Gastwissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern oder auch solche, die wir nur für Vorträge einladen, erst mal aufgeben müssen, eine deutsche Steuer-ID zu besorgen. Das versteht keiner. Und jetzt müssen sie aber trotzdem irgendwo, wir kommen ja nicht raus, wir müssen das umsetzen, das ist Gesetz, aber wir müssen es in irgendeiner Art und Weise so verpacken, dass man vielleicht auch dann die Ratio dahinter versteht oder wenn sich jemand beschwert, dann sage ich, dann geht bitte Wilhelmstraße Berlin, könnt ihr euch bei dem Finanzminister beschweren. Das ist ein bisschen übertrieben, aber das sind dann echt die Fragen bei komplexen Sachverhalten. Wie bringe ich das so rüber, dass die Mail verstanden wird, dass sie nicht weggedrückt wird und dass man da nicht 100.000 Nachfragen generiert? Ich kann keine Lösung bieten.

Frau Mangelkramer: Vielleicht ist es ja da an der Stelle auch ganz besonders wichtig, dass man sagt, es gibt die Inhalte, die man eben kommunizieren muss, weil sie einfach allen zugänglich sein müssen. Aber man kann ja sozusagen mit den unterschiedlichen Mitteln der internen Kommunikation da ja auch mal ein bisschen nachsteuern sozusagen und feinjustieren. Also bei der Mitteilungsverordnung, ja da kann man sagen, okay, die muss raus, die muss zugänglich gemacht werden, aber ob die dann jemand liest, das ist die andere Frage. Aber man macht vielleicht dann parallel noch ein Interview mit Ihnen oder man macht so etwas wie ein FAQ. Also was sind denn die wichtigsten Fragen rundrum? Also im Grunde genommen ist es so, wir kommen als Kommunikatoren ja über bestimmte Inhalte, die auch eine rechtliche, also auf eine rechtliche Art auch kommuniziert werden müssen. An denen kommen wir ja nicht vorbei. Sie sagen sehr richtig, es geht da nur darum, wie werden sie verpackt oder wie werden sie zusätzlich leichter und besser konsumierbar gemacht? Und da ist es natürlich so, wir bemühen uns, das in der zentralen Kommunikation zu unterstützen. Aber es ist natürlich nicht nur die Aufgabe der zentralen Kommunikation, sondern das ist natürlich ein Appell auch an alle Menschen innerhalb der FAU, dass sie sich eben Gedanken darüber machen. Das gilt für die Dekaninnen und Dekane, wenn sie sozusagen mit ihren Fakultäten kommunizieren. Das gilt für unsere Verwaltung, wenn sie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kommunizieren. Das gilt, wenn wir mit den Studierenden kommunizieren. Also das ist nicht die Aufgabe einer Person oder einer Stabsstelle, sondern das ist natürlich was, was alle Leute für sich so ein bisschen verinnerlichen sollten.

Moderation: Eine Kommunikation, die sehr gut lief und die auch sehr viel positives Feedback bekommen hat, war die Kommunikation rund um die Corona-Pandemie. Was würden Sie als Expertin denn sagen, woran lag das, dass diese Kommunikation so gut angekommen ist?

Frau Mangelkramer: Also ich würde sagen, bei Corona, das war so ein Paradebeispiel, wo man sagt, das war einer der Momente, wo die Leute ja sehnsüchtig auf Kommunikation, auf Information und auf Interaktionsmöglichkeit gewartet haben. Sonst haben wir im Alltag eher auch die Situation, wir wollen was kommunizieren und mancher will es vielleicht gerade gar nicht wissen. Aber in der Situation gab es einen ganz, ganz, ganz großen Bedarf. Und diesen Bedarf, glaube ich, haben wir an der FAU insgesamt gut abgedeckt. Ich muss dazu sagen, da haben wir als Kommunikator/-innen natürlich einiges geleistet. Aber das Wichtigste war, es gab diese zentrale Stelle, diese zentrale E-Mail-Adresse „corona-informationen“. Und da saßen Menschen im Grunde genommen rund um die Uhr. Also da möchte ich die Yvonne Eder hervorheben aus dem Kanzlerbüro, die im Grunde genommen Tag und Nacht auch geguckt hat, was sind die Anliegen, was sind die Fragen. Dann kriegst du auch, wenn du zuhörst über diese E-Mail-Adresse, ein Gespür dafür, was sind wiederum die Inhalte, die wir dann in die Breite hinausschicken müssen. Wenn zehn Leute die gleiche Frage stellen, dann macht es Sinn, dazu was Allgemeines zu veröffentlichen. Ich glaube, so eine Kommunikation in so einer Krisensituation kann wirklich nur funktionieren, wenn alle, alle Hand in Hand arbeiten. Da war die Unileitung ständig ansprechbar, da gab es diese Krisenstäbe, die ständig getagt haben. Sodass auch Informationen ganz, ganz schnell sozusagen verabschiedet oder besprochen werden und dann kommuniziert werden konnten. Herr Zens, was meinen Sie?

Herr Zens: Naja, der wichtigste Punkt, das ist schon mal das Davorletzte, sage ich lieber mal. Weil das ist der menschliche Faktor. Das muss man einfach so sagen, Frau Eder ist eine der ganz, ganz wichtigen Akteure hier in dem Bereich gewesen. Herr Schüller auch noch und gibt ein paar andere. Der Punkt eins, der Punkt zwei, wir waren sehr, sehr aktuell aufgrund der Tatsache, dass wir besetzt waren und die Leute, wie Sie sagen, zu Recht sagen, auf Information gewartet haben. Und der dritte Punkt, der mir wichtig ist, wir haben uns ganz schnell, ganz am Anfang auf einen wesentlichen Kommunikationskanal geeinigt, wenn man so will. Und wir haben den bespielt und haben allen gesagt, wenn ihr was wissen wollt, dann ist es dieser Kanal, diese Webseite, da wo wir alles, was wissenswert ist, weitergeben. Das hat sehr, sehr gut funktioniert und dann konnten wir dann auch wirklich, ja weil wir es eben auch personell gut bespielt haben, sehr schnell reagieren und die Fragen, die es ja nicht nur Dutzendfach, Hundertfach gegeben hat, tatsächlich dann auch sehr schnell beantworten. Das glaube ich ist uns insofern gut bekommen. Aber das war eine Krisensituation. Für mich ist es allerdings wichtig, was kann ich sozusagen dann auch künftig für den Normalfall in Anführungsstrichen – wir hoffen ja nicht, dass eine weitere Krise kommt – daraus lernen, wie kann ich es hinbekommen, dass ich diese Art von Kommunikation dann nicht mehr mit so einem Aufwand, das wäre man nicht dauerhaft betreiben können, aber zumindest dieses Format so nutzen kann, dass es dann auch für normale Kommunikation dient. Und da wäre zum Beispiel eine interne Webseite etwa ganz gut. Aber auch das hängt wieder von den Personen ab. Auch da brauche ich dann Personal, die sich dann wirklich damit beschäftigen. Das Schlimmste, was ich immer empfinde, ist, wenn dann irgendwelche Webseiten, ich rede jetzt nicht von der FAU, sondern von anderen, ist ja logisch, wenn irgendwelche Webseiten da sind, die total veraltet sind. Wo man merkt, da wird nichts gepflegt und das führt einen dazu, dass sie sagen, na schau ich halt gar nicht mehr rein.

Frau Mangelkramer: Das wird natürlich bei uns nie passieren, Herr Zens, das ist auch noch nie passiert tatsächlich. Ich glaube, wichtig ist auch, weil Sie sagen, natürlich muss das jetzt auch im Alltag funktionieren und nicht nur in der Krisensituation. Wir haben natürlich auch gemerkt, dass sozusagen dann an bestimmten Formaten, ich will nicht sagen, das Interesse nachgelassen hat, aber der Bedarf nicht mehr so groß war. Wir hatten ja während der Corona-Zeit, das war damals auch was, wo, sag ich mal, unser Präsident sich ganz persönlich super engagiert hat. Wir haben damals den Präsidenten-Podcast ja auch gelaunched, der am Anfang natürlich auch, als man gar nichts gewusst hat und auch diesen Zuspruch und dieses Kümmern. Na, die Universitätsleitung kümmert sich um uns, ist für uns da. Da wurde dieser Podcast gehört und geklickt wie bekloppt. Und irgendwann natürlich hat dann dieses Interesse auch so ein bisschen nachgelassen, weil die Themen halt nicht mehr so brandheiß waren. Das heißt, man muss eigentlich sozusagen in der Lage sein, die Kommunikation hoch und runter zu fahren nach Bedarf. Und es ist ja nicht so, wir haben ja einige Instrumente. Sie haben es gerade schon gesagt, Frau Weigand, der Kanzler-Podcast ist ein wichtiges Instrument. Die interne Website, der Newsletter, unser Newsletter, der zweiwöchentlich erscheint, erreicht alle FAU-Angehörigen, außer vielleicht diejenigen, die sich sozusagen outgeoptet haben. Das kann man bei dem Newsletter, man muss ihn nicht zwangsläufig bekommen. Aber tatsächlich haben sich gar nicht so furchtbar viele Leute outgeoptet. Also der Newsletter wird ganz gut gelesen. Das heißt, das sind immer Themen, über die kann man spielen. Dann haben wir natürlich auch den FAU-Dialog, den darf man nicht vergessen. Das ist jetzt kein Kommunikationskanal, wo man sagt, da werden jeden Tag aktuelle Infos durchgeschossen. Aber die großen wichtigen strategischen Themen, auch die, die unsere Universitätsangehörigen zum Teil interessieren, das Thema Nachhaltigkeit, das Thema Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, da hat man die Möglichkeit, sich regelmäßig zu informieren und auch mit der Unileitung ins Gespräch zu kommen.

Moderation: Frau Mangelkramer, angenommen, ich will jetzt selber eine Info kommunizieren. Haben Sie da als Expertin Tipps für mich, wie ich da jetzt am besten rangehe oder an wen ich mich wende?

Frau Mangelkramer: Also grundsätzlich ist es so, ich muss sagen, die Stabstelle Presse und Kommunikation versteht sich ja jetzt nicht nur als jemand, also als ein Akteur im Sinne von jemand, der für andere die Kommunikation macht, sondern schon auch einfach als Service- und Beratungseinheit. Das heißt, wenn jemand ein Anliegen in der Kommunikation hat oder sagt, ich hätte was, wie kommuniziere ich das, dann kann die Person sich natürlich jederzeit an uns wenden und sich mit uns beraten. Will die Person aber vorab schon mal so ein bisschen drüber nachdenken, dann kann ich nur sagen, das Wichtigste ist, zu gucken, welche Information ist es, wer muss sie wissen, wer interessiert sich dafür. Also es macht keinen Sinn, zum Beispiel über den großen Verteiler eine Information zu spielen oder spielen zu wollen, die nur eine ganz, ganz kleine Personengruppe interessiert. Da werde ich eher mich vielleicht mit der Stabstelle beraten, gibt es denn einen Kanal, der ganz speziell diese Personengruppe erreicht? Man muss dazu sagen, auch die Fakultäten haben zum Teil eigene Kanäle, die haben eigene Websites, die haben eigene Newsletter, die haben eigene Instagram-Accounts, also dass man immer auch so ein bisschen guckt, wo erreiche ich meine Zielgruppe und wenn ich es nicht weiß, wie gesagt, dann gerne sich beraten lassen. Das zweite ist, und das ist mindestens genauso wichtig, wie bereite ich meine Information auf, damit meine Zielgruppe sie versteht. Also wenn ich was habe, was sehr komplex ist, muss ich immer so ein bisschen, sag ich mal, vom Empfänger her denken. Sie hatten das vorhin gesagt, die Information entsteht im Ohr des Empfängers. Also gerade wenn es um wissenschaftliche Themen geht, aber auch wenn es um komplexe Verwaltungsthemen geht, dann hilft dieser klassische, erzähls der Nachbarin oder erzähls irgendjemanden, der Laie auf dem Gebiet ist, und dann wirst du sehr schnell merken, ob die Person das versteht. Und auch da kann ich nur sagen, oft ist es nötig, dass man Inhalte ein bisschen einfach runterbricht, vereinfacht. Ja, selbst wenn man selber das Gefühl hat, oh mein Gott, das ist ja jetzt viel zu simpel, man muss halt dran denken, dass nicht alle Leute so tief in der Materie stecken. Wie gesagt, aber bei all dem helfen wir, und es ist nicht nur so, dass wir sozusagen helfen, sondern wir bieten auch an, die Leute sozusagen in dem Bereich weiterzubilden und fortzubilden.

Herr Zens: Ein wichtiger Punkt, der jetzt auch noch auf einer anderen Ebene aus meiner Sicht eine Rolle spielt, ist tatsächlich diese Frage des Adressatenkreises. Ich gehe jetzt mal so ein bisschen auf diese Kommunikation über E-Mails ein. Das ist mir nämlich ein großes Anliegen, wir hatten zu diesem Thema ja schon vor einiger Zeit auch mal einen eigenen Podcast gehabt. Und es ist zum Beispiel für mich immer noch eine Unart, wenn ich E-Mails dann im Grunde genommen schrotschussmäßig dann auf einen Riesenverteiler schicke an Personen, die damit mit dem Fall eigentlich überhaupt nichts zu tun haben. Und ich glaube schon auch, dass wir da wirklich auch nochmal eine kleine Rückblende machen müssen, uns über die E-Mail-Etikette, die wir ja schon vor längerem tatsächlich auch in Kraft gesetzt haben, immer wieder mal unterhalten müssen und uns die vor Augen führen müssen. Auch das ist eine Art von Kommunikation, die dann gerne mal aus dem Ruder läuft, wenn ich dann einen Adressatenkreis habe, die dann mit der Sache nichts zu tun haben, aber das Ganze dann emotional aufnehmen oder überhöhen.

Frau Mangelkramer: Interessanterweise, Herr Zens, ist es so, wenn man beobachtet, wann die Verteiler explodieren, dann ist es sehr häufig in zwei Situationen der Fall. Entweder jemand ist verärgert über irgendetwas und hat das Bedürfnis, einer möglichst großen Gruppe von Menschen diese Verärgerung mitzuteilen, vielleicht sogar irgendwelchen Vorgesetzten von Kolleg/-innen, die ihn oder sie gerade verärgert haben. Oder das Zweite ist, jemand hat Angst, in irgendeiner Weise sozusagen zur Verantwortung gezogen zu werden und setzt möglichst viele Leute auf CC, um ein bisschen die Absicherung zu haben: Guck mal, ihr habt es doch auch gelesen, wenn ich jetzt komplett falsch liege, also dann müsste ich eigentlich Rückmeldung bekommen. Und ich glaube, das ist so eine kleine Falle, die man aber ganz gut eigentlich ausbremsen kann. Wenn es um das Verantwortungsthema geht, was ich zuletzt gesagt habe, dann ist, glaube ich, ganz wichtig, dass man sagt, bitte sprech doch die Leute in der Mail an. Habt ihr dazu noch Gedanken? Bemerkt ihr einen Fehler? Hab ich da einen Denkfehler drin? Dann bitte meldet euch. Also nicht einfach die Mail CC schicken, die Leute wissen nicht, was sie damit anfangen sollen, sondern ganz konkret Aufgaben formulieren oder bitten um Feedback. Und das Erste, was ich gesagt habe mit dem Ärger, da ist die Faustregel: Je größer dein Ärger, desto kleiner der Verteiler. Hast du dich über jemanden persönlich geärgert, besprich es nur mit dieser Person zuerst. Also das ist im Grunde genommen sozusagen  umgekehrt proportional.

Moderation: Ja, und mit diesem wichtigen Tipp Ihrerseits neigt sich unsere Gesprächszeit leider schon dem Ende zu. Wir wissen jetzt, wer hinter der Kommunikation an der FAU steht, auf welchen Wegen an der FAU kommuniziert wird und was Faktoren für gute Kommunikation sind. Natürlich können wir dieses umfangreiche Thema in der kurzen Zeit nur anreißen. Wenn Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, sich noch ausführlicher mit der Kommunikation an der FAU beschäftigen wollen, schauen Sie doch mal in die Folgenbeschreibung. Dort finden Sie unter anderem die Beratungsangebote der Stabstelle Presse und Kommunikation. Wir verlinken Ihnen auch noch mal eine der letzten Podcast-Folgen mit Konfliktberaterin Simone Stein und natürlich unsere E-Mail-Etikette. Vielen Dank an Sie, Herr Zens und Frau Mangelkramer, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um mit mir über dieses wichtige Thema zu reden.

Herr Zens: Die Zeit war ein bisschen zu kurz, sie haben es angesprochen, für dieses komplexe Thema. Wir nehmen uns noch mal vor, vielleicht mal auf die Agenda zu setzen, die Kommunikation jetzt auch mit Homeoffice zum Beispiel. Durchaus auch gerne mal über einen Erfahrungsbericht. Das ist mir auch ein wichtiges Thema, hier in dem Bereich noch mal ein bisschen zu analysieren und gerne auch mal ein Feedback zu erhalten von Kolleginnen und Kollegen, wie es da funktioniert.

Frau Mangelkramer: Herzlichen Dank, dass ich dabei sein durfte. Hat mir Spaß gemacht. Und wie gesagt, auch wenn die Zeit jetzt kurz war, wir sind ja nicht aus der Welt. Wir sind ja erreichbar und ansprechbar und wir beraten gern. Und die Leute, die einfach da noch Fragen haben, können sich ja jederzeit an uns wenden.

Moderation: Damit verabschiede ich mich. Bis zum nächsten Mal.

Herr Zens: Tschüss, bis zum nächsten Mal.

Frau Mangelkramer: Tschüss.

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Gespräch mit Dieter Hack von der Psychosozialen Beratungsstelle