Neu an der Uni: Prof. Dr. Christian Heim
Die FAU zählt mit über 270 Studiengängen zu den 15 größten und forschungsstärksten Universitäten Deutschlands. Über 6.000 Mitarbeitende und mehr als 39.000 Studierende prägen eine Kultur der Innovation, Vielfalt und Leidenschaft.
Lernen Sie hier unsere neu berufenen Professorinnen und Professoren kennen, die mit frischen Ideen und kreativen Ansätzen die Forschung vorantreiben. Entdecken Sie die Menschen hinter den Forschungsprojekten und erfahren Sie mehr über ihre individuellen Werdegänge, Visionen und Motivationen für die akademische Zukunft.
Prof. Dr. Christian Heim –
W3-Professur für Herzchirurgie
Will moderne herzchirurgische Versorgung in Bayreuth etablieren – Prof. Dr. Christian Heim stellt sich vor.
Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?
Meine bisherige experimentelle und translationale Forschung hatte ihren Fokus auf der Transplantat-Vaskulopathie, d.h. chronisch-immunologischen Abstoßung nach Herztransplantation. Diese grundlagenwissenschaftliche Forschung bildet die Basis für einen Forschungs- und klinischen Schwerpunkt, die Therapie der terminalen Herzinsuffizienz betreffend, also Herzunterstützungssysteme und Herztransplantationen.
Außerdem beschäftige ich mich intensiv mit minimal-invasiver Herzchirurgie mit besonderem Fokus auf Herzklappenreparaturen und mit neuen Lehr- und Ausbildungskonzepten.
Warum genau dieses Thema /diese Themen?
Die Herztransplantation hat mich schon immer fasziniert – da war es für mich logisch, Möglichkeiten erforschen zu wollen, die den Erfolg dieser Therapie langfristig ermöglichen. Zudem interessieren mich Transplantationsalternativen wie die mechanische Kreislaufunterstützung.
Die minimal-invasive Herzchirurgie ermöglicht besonders schonende Operationsverfahren mit hervorragenden Ergebnissen. Und weil wir die hohe Ergebnisqualität auch in Zukunft unbedingt anstreben werden, wollen wir natürlich auch Aus- und Weiterbildungskonzepte finden, die unser Fachgebiet für den Nachwuchs attraktiv machen.
Ihre letzte Station vor der FAU?
Ich habe meine ärztliche Weiterbildung am Universitätsklinikum Erlangen absolviert und war zuletzt stellvertretender Klinikdirektor und geschäftsführender Oberarzt in Erlangen. Meine wissenschaftlichen Arbeiten habe ich – unterstützt durch einen Forschungsaufenthalt an der Stanford University – am Lehrstuhl für Herzchirurgie der FAU durchgeführt.
Wo haben Sie studiert und welche Fächer?
Humanmedizin habe ich an der FAU, an der University of Otago, Wellington, Neuseeland und an der University of Alberta, Edmonton, Kanada studiert. Später habe ich berufsbegleitend noch einen Master of Health Business Administration am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der FAU absolviert.
Ihr Lieblingsort an der FAU?
Ganz klar OP-Saal 2 (lacht): Hier genieße ich die besondere Atmosphäre und administrative Verpflichtungen rücken in den Hintergrund. Außerdem hat man durch die riesige Glasfront eine wunderbare Aussicht nach Norden auf den Burgberg. Trotz langer OP-Tage bekommt man so die Wettersituation „draußen“ und auch den Wechsel der Jahreszeiten immer mit – das werde ich wirklich vermissen!
Welche Veranstaltungen/Aktivitäten möchten Sie in und um Erlangen gerne besuchen?
Nach 20 Jahren Erlangen werde ich auch in Zukunft jedes Jahr wieder gerne zum „Berch“ nach Erlangen zurückkehren. Da ich ja nur auf der anderen Seite der fränkischen Schweiz wohnen werde, will ich auch weiterhin Wald- und Wanderwege in unserer fränkischen Region erkunden!
Ihr nützlichstes Professoren-Utensil?
Als Chirurg antworte ich spontan mit ein “glückliches Händchen” – der Begriff „Chirurg“ leitet sich vom altgriechischen χειρουργία „Arbeiten mit der Hand“ ab.
Aber es sind natürlich auch die anderen Kompetenzen aus Pestalozzis „Herz, Hand und Kopf“ elementar. Ein empathisches Herz für Patienten und Mitarbeitende und einen kühlen Kopf für schnelle Entscheidungen bei komplexen Operationen.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Feuerwehrmann im Weltraum.
Haben Sie ein Vorbild? Wenn ja, hat das Ihre akademische/berufliche Laufbahn beeinflusst?
Es gibt viele Menschen, die für mich private, berufliche oder gesellschaftliche Vorbilder sind. Albert Schweitzer sagte: „Leben erhalten ist das einzige Glück.“ Mit diesem Ziel habe ich von Anfang an versucht meinen eigenen Weg zu finden.
Haben Sie ein geheimes Talent?
Ich behaupte von mir einen ausgeprägten Orientierungssinn zu besitzen. Manchmal bin ich tatsächlich selber überrascht, wie scheinbar mühelos ich in einer unbekannten Umgebung an ein Ziel finden kann. Es kommt mir zugegebenermaßen auch entgegen, dass meine Mitmenschen es oft nicht besser wissen und die eventuell vorhandene Abkürzung ja auch nicht kennen! (grinst)
Was wollten Sie schon immer mal tun?
Da ich sehr gerne reise, möchte ich mit meiner Familie noch viele Länder und andere Kulturen kennenlernen. Ich empfinde es als großes Glück dies in unserer freien und offenen Gesellschaft tun zu können.