FAU-Projekte für internationales Förderprogramm ausgewählt

Menschen in Labor der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vor Computerbildschirmen
Bild: FAU/Anna Tiessen

Sie loten neue Möglichkeiten zur Verbesserung des Wissens über Grenzregionen aus und schaffen damit eine neue Basis für die künftige übergreifende Raumentwicklung für die Grenzräume Europas. Sie arbeiten an ultradünnen und transparenten Solarzellen sowie an miniaturisierten Sensoren, womit sie das „Internet of Things“ voranbringen. Sie entwickeln Röntgenbildgebungsverfahren zur Beurteilung von Funktionsschichten für die künftige saubere Energieerzeugung im industriellen Maßstab. Alle drei, an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) angesiedelten wissenschaftlichen Vorhaben wurden als exzellente Projekte für ein internationales Förderprogramm des Bayerisches Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und des tschechischen Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport ausgewählt.

Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Tschechien

Die hochkarätigen Forschungsvorhaben sind Teil des bilateralen Förderprogramms „Joint Czech-Bavarian Research Projects 2024 – 2026“, das insgesamt 15 Projekte, die von elf bayerischen Hochschulen in enger Kooperation mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Tschechien umgesetzt werden, mit insgesamt 3,5 Millionen Euro auf deutscher Seite unterstützt. Die Forschungsschwerpunkte des im Herbst 2023 ausgeschriebenen Programms liegen auf den Themen der Hightech Agenda Bayern und kommen aus den Bereichen Informationstechnologien, künstliche Intelligenz, Materialwissenschaften und Nanotechnologien sowie aus den Kultur- und Sozialwissenschaften.

Neue Wissensbasis für die Grenzräume Europas

Das Team um Prof. Dr. Tobias Chilla vom Institut für Geographie an der FAU setzt sich gemeinsam mit Wissenschaftler/-innen an der Palacký‐Universität Olmütz um Mgr. Vít Pászto, Ph.D. mit neuen Möglichkeiten zur Verbesserung der Wissensbasis über Grenzregionen auseinander. Das Projekt „Das Potenzial neuer Datenquellen für grenzbedingte Wissenslücken (BorderData)“ bringt zwei Forschungsteams zusammen, die auf ihren Gebieten über eine hohe internationale Expertise verfügen und gleichzeitig komplementär sind. Beide Teams zählen zu den international prominenten Akteuren der räumlichen Statistik und kartografischen Visualisierung. Ihre Analyse der Potenziale am Beispiel der bayerisch-tschechischen Grenzregion anhand von Daten, unter anderem aus den sozialen Medien oder aus dem Bereich der automobilen Navigationsgeräte und der Online-Map-Services, ist von zentraler Bedeutung für die künftige grenzübergreifende Raumentwicklung – für alle Grenzräume Europas.

Forschung am „Internet of Things“

Im Projekt „BaCzALD“, kurz für Bavarian-Czech alliance for photoactive films by solution atomic layer deposition, arbeitet Prof. Dr. Julien Bachmann vom Department Chemie und Pharmazie an der FAU (Naturwissenschaftliche Fakultät) mit seinem Team gemeinsam mit den wissenschaftlichen Kolleg/-innen um Prof. Ing. Filip Bureš, Ph.D. von der Universität Pardubitz an der Entwicklung von Methoden zur kontrollierten Abscheidung zweidimensionaler, photoaktiver Halbleiter. Diese sind vielversprechende Kandidaten für künftige, ultradünne (auch transparente) Solarzellen sowie für miniaturisierte Sensoren. In anderen Worten: Sie sollen das „Internet of Things“ ermöglichen. Die Methoden beruhen auf Reaktionen molekularer Vorstufen mit der Oberfläche.

Die saubere Energieerzeugung im Blick

Ziel des gemeinsamen Projekts von der FAU und der Technischen Universität Prag unter Leitung von FAU-Wissenschaftlerin Dr. Veronika Ludwig, Lehrstuhl für Physik, ist die zerstörungsfreie Qualitätsprüfung der Mikrostruktur von Elektrolyseanlagen für die Wasserstofferzeugung. Zusammen mit den tschechischen Partnern unter Leitung von Dr. Benedikt Bergmann entwickelt das Team gemeinsam Röntgenbildgebungsverfahren zur Beurteilung von Funktionsschichten für die künftige saubere Energieerzeugung im industriellen Maßstab.

Über das Programm

Das bilaterale Förderprogramm soll insbesondere junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Ländern vernetzen und sie zu weiteren Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene ermutigen. Für Bayern wird es im Auftrag des Wissenschaftsministeriums durch die Bayerisch-Tschechische Hochschulagentur (BTHA) verwaltet, für Tschechien vom dortigen Bildungsministerium.

Weitere Infos: www.btha.cz/de/

Weitere Informationen

Prof. Dr. Tobias Chilla
Institut für Geographie
Tel.: 09131/85-23308
tobias.chilla@fau.de

Prof. Dr. Julien Bachmann
Lehrstuhl für Chemistry of thin film materials
Tel.: 09131/85-70551
julien.bachmann@fau.de

Dr. Veronika Ludwig
Lehrstuhl für Physik
Tel.: 09131/85-70737
veronika.ludwig@fau.de