FAU weiter Weltspitze bei Innovation

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Das THE Ranking bewertet, wie Universitäten auf der ganzen Welt zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen beitragen.

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat ihre Position als eine der innovationsstärksten Universitäten nicht nur in Deutschland, sondern weltweit verteidigt und gehört auch in Sachen Nachhaltigkeit erneut zur Weltspitze. Das geht aus dem neuesten „Impact Ranking“ des britischen Bildungsmagazins Times Higher Education (THE) hervor. Das Ranking bewertet, wie Universitäten auf der ganzen Welt zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen beitragen. Auf nationaler Ebene erreicht die FAU in den SDGs hervorragende Platzierungen und gehört damit zur Topliga deutschlandweit.

Interview mit Prof. Dr. Kathrin Möslein, Vize-Präsidentin Outreach der FAU

Was macht die Innovationskraft einer Universität aus?

Prof. Dr. Kathrin Möslein, Vizepräsidentin Outreach an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Prof. Dr. Kathrin M. Möslein (Bild: FAU/Thomas Einberger)

Prof. Möslein: Für Innovationskraft gibt es kein Geheimrezept, aber eine klare Zutatenliste: insbesondere Neugier und Offenheit, Kooperationen und Vielfalt, Erfindungsreichtum und Umsetzungskompetenz. Das zeigt sich dann ganz konkret in gemeinsamen Projekten, Publikationen, Patenten, bis hin zu Prototypen und Produkten mit externen Partnern, über Disziplinen- und Branchengrenzen hinweg und mit Blick auf die grossen Herausforderungen unserer Zeit, wie sie zum Beispiel in den SDGs gebündelt werden. Das gründet sich aber auch in einer starken Basisinfrastruktur einer Universität für den Transfer und die Translation von Forschungsergebnissen in wertvolles Wirken für Wirtschaft und Gesellschaft.

Die FAU hat hier…

  • …ein starkes Transfernetzwerk über ihre FAU Community und die FAU Alumni aufgebaut – sie alle sind die Verstärker für die Forschungsergebnisse der Wissenschaft.
  • …mit der FAU Academy ein herausragendes Angebot an Weiterbildungs-Möglichkeiten für lebenslanges Lernen. Es ist insbesondere für die Partner im Innovations-Ökosystem wichtig, sich auf die Universität als verlässlichen Partner für neuestes Wissen aus der Forschung verlassen zu können.
  • …mit zahlreichen Innovations- und Zusammenarbeitsplattformen eine Basis geschaffen, auf der Akteuere gemeinsam und unabhängig von Organisations-Egoismen Neues in die Welt setzen können. Dazu zählt zum Beispiel das offene Innovationslabor JOSEPHS in der Nürnberger Innenstadt, die Digital Health Innovation Plattform (d.hip) für die Zusammenarbeit aller Partner in Medizin und Medizintechnik in Erlangen und viele andere mehr.
  • eine starke Gründerszene mit dem ZOLLHOF TechIncubator als Motor und Schrittmacher im FAU Innovations-Ökosystem. Gerade wurden wir dafür vom Bundeswirtschaftsministerium für Deutschland als möglicher Standort einer zukünftigen „Startup Factory“ ausgewählt. Übrigens als einziger Kandidat in Bayern.

Was fasziniert uns am THE Impact Ranking, das uns weltweite Innovationsführerschaft zuschreibt?

Prof. Möslein: Das THE Impact Ranking ist ein besonderes Ranking: Es richtet den Blick auf die Wirksamkeit von Universitäten für die Wirtschaft und die Gesellschaft in ihren regionalen, nationalen und internationalen Ökosystemen. Diese Wirksamkeit von Lehre und Forschung ist für alle an der FAU – ganz unabhängig von einem Ranking – enorm wichtig.

Es ist aber auch für alle unsere Partner wichtig. Das erklärt sich ganz leicht: Wir haben als forschungsstarke staatliche Universität das Privileg, vom Steuerzahler mit Mitteln für unsere Arbeit ausgestattet zu werden. Dass wir der Gesellschaft diese Finanzierung und ihr Vertrauen in uns mit wirksamer Leistung quasi „zurückzahlen“ können, ist die wichtigste Botschaft, die eine Universität senden kann.

Das THE Impact Ranking adressiert dabei auch die SDGs in ihrer Breite und ist uns Ansporn und Verpflichtung unsere Innovationskraft und Wirksamkeit für die Gesellschaft jeden Tag weiter auszubauen.

Die FAU ist nun einige Mal in Folge mit an der Spitze – kann man solche Erfolg auch langfristig sichern und wenn ja, wie?

Prof. Möslein: Die Frage ist ja nicht in erster Linie, wie man eine Ranking-Position hält, sondern wie man die weltweite Innovationsführerschaft weiter ausbaut. Das ist ein tägliches Unterfangen, an dem alle Akteure unserer FAU mitwirken. Sie engagieren sich für Lehre, Forschung und Transfer mit Wirkung für Wirtschaft und Gesellschaft. Wenn das in den Köpfen ist, ist schon mal viel gewonnen.

Natürlich kann man auch gezielt bestimmte Indikatoren bedienen, aber natürlich immer die, die für Wirtschaft und Gesellschaft wichtig sind. So werden wir beispielsweise aus unserer Stärke im Bereich der Patente, aber auch der Gründungen heraus nun in Zukunft verstärkt auf mehr IP-basierte Gründungen hinwirken. Das sind Startups, die selbst über geschütztes geistige Eigentum als Kern ihrer Geschäftsmodelle verfügen. Dies hilft bei der Investorensuche, beim Wachstum im Markt und Bestehen im Wettbewerb!

Was bedeutet die Top-Platzierung in diesem Ranking für Studis und Mitarbeitende – wie profitieren sie davon?

Prof. Möslein: Von dieser Auszeichnung profitieren alle an unserer FAU – gerade die Studierenden, aber auch alle Mitarbeitenden in allen Ecken und Entwicklungsstufen an unserer FAU. Sie sind es schließlich, die uns zum Innovationsweltmeister machen. Das ist leicht erklärlich, wenn man sich mal die Frage stellt: Wo kommt das Neue eigentlich her? Der wichtigste Anstoß für Neues entsteht meist aus unkonventionellen Fragen. Und wer stellt die? Studierende in Lehrveranstaltungen, die Wissenschaft hinterfragen. Promovierende, die in die Tiefe bohren und Durchbrüche erzielen, wissenschaftlicher Nachwuchs, der mit Leidenschaft oft irrwitzige Ziele verfolgt und sich nicht beirren lässt, unser Wissenschaftsmanagement, das Brücken schlägt, uns hilft Disziplingrenzen zu überwinden und gemeinsam vor allem auch mit externen Partnern nach neuen Lösungen sucht.

Und wer das Neue schafft und uns im weltweiten Wettbewerb glänzen lässt, profitiert stets auch selbst über höheren Reputationsgewinn, noch mehr Ansporn, großartige, neugierige und weltoffene Kolleginnen und Kollegen im Studium, in der Zusammenarbeit im Alltag. Das macht FAU aus und sichert den Spaß an Innovation für uns alle. So wird das Studium noch besser und spannender, die Forschung noch erfolgreicher und wirksamer, die ganze Organisation in ihrer Innovationskultur noch stärker und attraktiver für innovationsstarke Persönlichkeiten.

Die Ergebnisse des THE Impact Rankings: FAU erneut als besonders innovationsstark eingestuft

„Für Innovationskraft gibt es kein Geheimrezept, aber eine klare Zutatenliste: insbesondere Neugier und Offenheit, Kooperationen und Vielfalt, Erfindungsreichtum und Umsetzungskompetenz. Von dieser Auszeichnung profitieren alle an unserer FAU – gerade die Studierenden, aber auch unsere Mitarbeitenden. Sie alle sind es schließlich, die uns zum Innovationsweltmeister machen“, sagt Prof. Dr. Kathrin Möslein. Dass die FAU-Vizepräsidentin Outreach, die sich unter anderem um das Thema Innovation an der FAU kümmert, wahrlich Grund zur Freude hat, zeigen die Ergebnisse des Rankings: Wie bereits im Jahr zuvor sichert sich die FAU einen Platz an der Spitze – und zwar im Nachhaltigkeitsziel „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ (SDG 9). National und international holt die Universität hier den ersten Platz. Ausschlaggebend waren dafür neben Industriekooperationen, Drittmitteln und Patenten, die auf FAU-Forschung basieren, auch Initiativen, die Ausgründungen aus der Universität fördern – wie etwa die Digital Tech Academy, das Gründungsnetzwerk Existency, das Josephs, der Zollhof oder das FAU-Gründerbüro.

Aber auch auf nationaler Ebene sind die weiteren Ergebnisse ein Grund zum Feiern: In den Zielen „Gesundheit und Wohlergehen“ (SDG 3) und „Bezahlbare und saubere Energie“ (SDG 7) belegt die FAU Platz 1, in den SDGs „Hochwertige Bildung“ (SDG 4), „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11) und „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ (SDG 12) liegt die Universität deutschlandweit auf Platz 2.

FAU mit sehr guten Ergebnissen in sieben Nachhaltigkeitszielen

„Das THE Impact Ranking ist ein besonderes: Es richtet den Blick auf die Wirksamkeit von Universitäten für die Wirtschaft und die Gesellschaft in ihren regionalen, nationalen und internationalen Ökosystemen“, erklärt Kathrin Möslein. „Das Ranking adressiert die SDGs in ihrer Breite und ist uns Ansporn und Verpflichtung, unsere Innovationskraft und Wirksamkeit für die Gesellschaft jeden Tag weiter auszubauen.“ Ein Ziel, das die FAU ernst nimmt: Anstatt sich auf dem Erreichten auszuruhen, ist die Universität in diesem Jahr in zwei weiteren SDGs – „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ (SDG 12) und „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ (SDG 16) – angetreten, um so auch den eigenen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen besser abschätzen zu können. Und in beiden Zielen gelingt der FAU auf Anhieb im deutschlandweiten Vergleich ein erfolgreicher Einstieg: Platz 2 für „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ (SDG 12) und Platz 8 für „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ (SDG 16).

Erste Plätze bei Gesundheit und Energie

Den deutschen Spitzenplatz in Sachen „Gesundheit und Wohlergehen“ (SDG 3) sichert sich die FAU mit umfangreichen Angeboten rund um die körperliche und psychische Gesundheit der Studierenden und Beschäftigten sowie mit Angeboten für die Gesellschaft wie etwa das Teddybärkrankenhaus oder das kostenfreie Magazin „Gesundheit erlangen“. Auch im internationalen Vergleich schneidet die FAU besonders gut in diesem Feld ab.

Die herausragende Forschung im Profilzentrum FAU Solar und im Energie Campus Nürnberg (EnCN) bringt der Universität im Ziel „Bezahlbare und saubere Energie“ (SDG 7) Top-Bewertungen ein: Deutschlandweit liegt die FAU auch hier auf Platz 1, auf internationaler Ebene hat sie sich um eine Ranggruppe nach oben gearbeitet. International schneidet die FAU in diesem Bereich besonders gut in der Kategorie „Energie und die Gesellschaft“ ab. Ausgründungen wie das Start-up „Amperial“ waren dafür mitausschlaggebend.

Großer Erfolg beim lebenslangen Lernen und dem Kulturangebot

Im Bereich „Hochwertige Bildung“ (SDG 4) hat sich die FAU eine Ranggruppe nach oben gearbeitet und in der Kategorie „Maßnahmen zum lebenslangen Lernen“ mit ihrem umfangreichen Fortbildungsprogramm und Angeboten wie der FAU Academy sogar volle Punktzahl geholt. Im internationalen Vergleich hat sich die Universität außerdem im Feld „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11) um eine Ranggruppe verbessert – besonders gut abgeschnitten hat sie in der Kategorie „Förderung von Kunst und Kulturerbe“ durch den freien Zugang zur Universitätsbibliothek sowie ein großes kulturelles Angebot wie etwa Konzerten und Veranstaltungen der Universitätsmusik.

Über das THE Impact Ranking

Analog zu den 17 Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht beleuchtet das THE Impact Ranking unterschiedliche Kriterien, mit denen sich Universitäten weltweit bewerten und vergleichen lassen. Den Universitäten ist es dabei freigestellt, für welche Bereiche sie sich bewerben. Die FAU stellte sich für das aktuelle Ranking dem Wettbewerb für die Nachhaltigkeitsziele „Gesundheit und Wohlergehen“, „Hochwertige Bildung“, „Bezahlbare und saubere Energie“, „Industrie, Innovation und Infrastruktur“, „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ und „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“.

Weitere Informationen:

Dr. Amelie Feder
S-DATEN – Daten und Führungsinformationen
amelie.feder@fau.de