Raus aus der Schublade und ab auf den Markt

Wissenschaftsminister Blume zusammen mit Vertretern des mittelfränkischen Gründungs-Hub. Bild: Uwe Niklas
Wissenschaftsminister Blume zusammen mit Vertretern des mittelfränkischen Gründungs-Hub. Bild: Uwe Niklas

Wissenschaftsminister Markus Blume eröffnet Bayerns neue Gründungs-Hubs

Was braucht es, damit eine gute Idee nicht in der Schublade liegen bleibt? Zuspruch, Erfahrungsaustausch und tatkräftige Unterstützung. In fünf bayerischen Gründungs-Hubs finden Studierende mit innovativen Start-Up-Ideen nun genau das. Am Donnerstag hat Wissenschaftsminister Markus Blume im Nürnberger Gründungszentrum Zollhof die Hubs offiziell eröffnet. Der mittelfränkische Hub „Entrepreneurial Innovation Hub“ – gemeinsames Projekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm), der Technischen Universität Nürnberg (UTN) und der Hochschule Ansbach – richtete den Event stellvertretend für alle Hubs aus.

„Jede große Idee hat einmal klein angefangen: Wer eine echte Vision hat, kann diese in Bayern mit unserer Unterstützung auch in die Tat umsetzen. Bayern ist die beste Base für Start-ups!“, eröffnet Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume die Veranstaltung am Donnerstagvormittag.

„Gründen kann man lernen: Unsere Gründungs-Hubs helfen Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Durchstarten. Wir schreiben die Erfolgsgeschichte des Start-up-Lands Bayern überall im Freistaat fort: Wir fördern den Auf- und Ausbau der Gründungs-Hubs mit rund drei Millionen Euro und zehn Planstellen – für eine systematische Gründungsausbildung. Aus der Kombination von Talent und neuer Technologie entstehen Produkte und Dienstleistungen für Wirtschaft und Gesellschaft. So sichern wir Wohlstand und die Zukunft Bayerns.“

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Die fünf neuen Gründungszentren sind Teil der Initiative „Hightech Transfer Bayern“, in welche die Bayerische Staatsregierung insgesamt über 100 Millionen Euro investiert. Die Hubs setzen sich zusammen aus regional benachbarten Hochschulen und Universitäten in Schwaben, Oberfranken, Unterfranken, Ostbayern und Mittelfranken. Ihr Ziel: Die Kreativität ihrer Studentinnen und Studenten zu fördern, so dass deren Geschäftsideen tatsächlich den Weg auf den Markt finden.

In allen Hubs gehen daher Qualifizierungs- und Vernetzungsprogramme für gründungsaffine Studierende und Mitarbeitende an den Start, die umfassendes Wissen in Sachen Innovation und Unternehmertum vermitteln, Gründerinnen und Gründer untereinander sowie mit Unternehmen vernetzen und Leistungspartnern vernetzen und ihnen die Chance geben, in verschiedenen Modulen praxisnahe Erfahrung zu erwerben, auch beispielsweise im Ausland.

„Der heutige Startschuss ist ein Meilenstein für die Start-up-Förderung! Der Spirit muss stimmen – und das ist an unseren Hochschulen der Fall. Hier weht ein außergewöhnlicher Gründergeist“, lobt der Wissenschaftsminister das Engagement der bayerischen Hochschulen und Universitäten. „Wir wollen ihn mit speziellen Qualifizierungsangeboten und der Unterstützung konkreter Gründungs-Vorhaben kultivieren und weiter wachsen lassen. Unsere 5,5 Milliarden starke Hightech Agenda und die Anwendungsstrategie Hightech Transfer Bayern sind der ideale Nährboden, damit aus interessanten Ideen aus Bayern weltweite Erfolgsgeschichten werden.“

FAU-Vizepräsidentin Prof. Dr. Kathrin Möslein erklärt: „Bereits seit 2017 unterstützt der ZOLLHOF – TechIncubator unsere Gründerinnen und Gründer auf dem Weg in den Markt. Heute ist der ZOLLHOF unsere Startrampe, um gemeinsam diese bayernweite Initiative zu eröffnen. Herzlichen Dank an die Bayerische Hightech Agenda. An der FAU freuen wir uns schon darauf, in Zusammenarbeit mit unseren Partnerhochschulen des „Entrepreneurial Innovation Hub“ und den weiteren bayerischen Gründungs-Hubs das Gründungsgeschehen zu skalieren. Wirtschaft und Gesellschaft profitieren in hohem Maße von der Innovationskraft, die entsteht, wenn Wissenschaft und Gründungsszene Hand in Hand arbeiten.“

Stimmen aus den Hubs

Gründungs-Hub Mittelfranken: Entrepreneurial Innovation Hub
„Für uns als Technische Universität mit Fokus auf Künstlicher Intelligenz ist ein gut funktionierendes Innovationsökosystem essentiell, damit Forschungsthemen sich auch in Gründungen niederschlagen, die der Gesellschaft Nutzen bringen. Dieser Entrepreneurial Hub als Netzwerk regionaler Hochschulen sorgt dafür, dass wir Gründerinnen und Gründern ausgezeichnete Bedingungen bieten können, um im Wettbewerb zu bestehen. So werden Mittelfranken und Bayern wichtige Hotspots auf Deutschlands Gründungslandkarte“, sagt Prof. Dr. Alexander Martin, Gründungsvizepräsident für Forschung, Innovation und Entrepreneurship und derzeit stellvertretender Gründungspräsident der Technischen Universität Nürnberg (UTN).

Prof. Johannes Hähnlein, Leitung Gründungsberatung an der Hochschule Ansbach, freut sich über die tolle Entwicklung:  „Mit dem Entrepreneurial Innovation Hub Mittelfranken eröffnen wir eine neue Ära der Innovations- und Gründungsförderung, die es unseren Studierenden ermöglicht, unternehmerisches Denken zu entwickeln und visionäre Ideen in marktfähige Lösungen zu verwandeln. Dies ist eine ideale Ergänzung für unseren eingeschlagenen Weg zur Stärkung des Gründungsgeistes an der Hochschule Ansbach und im gesamten regionalen Ökosystem.“

„Initiativen wie die Gründungshubs sind entscheidend für die Förderung von innovativen Hochschulausgründungen. Sie ermöglichen den Einbezug der jeweiligen Stärken aller beteiligten Partner. Wir als Ohm sind stolz, Teil des EIH in Mittelfranken zu sein und dort unsere Kernkompetenzen einbringen zu können – unsere Praxisnähe, verbunden mit einem großen Netzwerk an Unternehmen, und die Vielfalt unserer technischen Studiengänge, die eine hervorragende Grundlage für die Entwicklung innovativer Ideen sind. Ich bin überzeugt, dass die enge Verknüpfung von akademischer Ausbildung und praktischer Anwendung in den bayerischen Gründungshubs maßgeblich zum Erfolg neuer, innovativer Unternehmen in Bayern beiträgt“, Prof. Dr. Niels Oberbeck, Präsident der Ohm.

Gründungs-Hub Bayerisch-Schwaben: Schwaben Entrepreneurship Nexus – ‚KANU‘ (Kempten, Augsburg, Neu-Ulm)
„Mit dem Projekt KANU vereinen wir vier schwäbische Gründungshochschulen in einem Boot und verankern uns als Heimat zukunftsweisender Startups sowie als wichtige Quelle schwäbischer Innovationskraft. Als Bildungseinrichtungen gestalten wir nachhaltig den Wirtschafts- und Innovationsstandort Schwaben und prägen aktiv eine neue Generation an Zukunftsmachenden!“, Prof. Dr. Frank Kramer, Vizepräsident der Universität Augsburg.

Gründungs-Hub Oberfranken: GO!
„Mit GO! wollen wir Gründungstalente fördern, Innovation nähren und Oberfranken voranbringen. Wir bauen Brücken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und wir bündeln unsere Kräfte und Kompetenzen für ein robustes, eng vernetztes Gründungsökosystem. So gestaltet Bayreuth ein breites Bildungsangebot für eine profunde Unternehmerausbildung, das Forschung in Handeln übersetzt. Bamberg verknüpft geisteswissenschaftliche Perspektiven mit digitalen Technologien. Der Coburger Fokus liegt auf Kreativwirtschaft, sozialem Unternehmertum und Technik/Informatik, während Hof wiederum die technologiebasierten Gründungen stärkt. Aus unserer Sicht eine vielversprechende Kombination für die Zukunft Oberfrankens!“, sagt Prof. Dr. Kai Fischbach, Präsident der Universität Bamberg. An der Universität Bamberg wird der Gründungshub GO! federführend koordiniert.

Gründungs-Hub Unterfranken: ZENTRIA.Hubs
,,Die Eröffnung des gemeinsamen ZENTRIA.Hubs, getragen durch die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt und die Technische Hochschule Aschaffenburg, markiert einen neuen Meilenstein im unterfränkischen Gründungsökosystem. In der Entrepreneurship-Ausbildung werden die Stärken sämtlicher Hochschulen gebündelt und kommen in einem neuartigen Zertifikatsstudiengang zum Tragen“, erklärt Prof. Lukas Worschech, Projektleitung, International Transfer an der Universität Würzburg.

Tanja Golly, Projektkoordination des ZENTRIA.Hubs, Gründungsförderung Universität Würzburg, ergänzt: „Das neu entwickelte Zusatzstudium legt den Fokus auf die gesamte Bandbreite des Gründungsprozesses und deckt überdies auch die Unternehmensnachfolge und  das Intrapreneurship ab. Damit bieten wir unseren Studierenden die Chance, ihre unternehmerischen Fähigkeiten auf vielfältige Weise mit unseren in- und ausländischen Partnern im Gründungsökosystem zu erproben.“

Gründungs-Hub Ostbayern:
Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen, Professor für Entrepreneurship an der OTH Regensburg und Koordinator des Verbundes, über die Zusammenarbeit im Hub: „Als Sprecher des Verbundes Gründungs-Hub Ostbayern freue ich mich, dass es uns gelungen ist, dass alle sechs staatlichen Hochschulen der Region nun in einer Gründungsinitiative zusammenarbeiten. Obwohl es schon Ansätze in der Zusammenarbeit gab, wäre es dazu ohne die Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in dieser vielversprechenden Form nicht gekommen. Dank der Unterstützung können wir nun in Ostbayern unsere Kräfte vor allem in den beiden Bereichen Gründungsmotivation und Gründungsqualifizierung bündeln und Ausgründungen auch über die Grenzen der jeweiligen Hochschule hinweg initiieren und begleiten. Hier schlummern enorme Gründungspotentiale, die wir gemeinsam wecken wollen.“

Weitere Informationen:

Stabsstelle Presse und Kommunikation
Tel.: 09131/85-70229
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