Bayerische Staatsregierung sagt Ja zur Stadt-Umland-Bahn

FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger im Gespräch mit Markus Söder, Joachim Herrmann und Siemens-Finanzvorstand Prof. Dr. Ralf Thomas
Quelle: Harald Sippel

Am 9. Juni 2024 entscheiden die Erlanger Bürgerinnen und Bürger mit einem Bürgerentscheid über den Bau einer Straßenbahn in Erlangen: der Stadt-Umland-Bahn (StUB).

Am Freitag, den 17. Mai 2024, waren Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Innenminister Joachim Hermann deswegen zu Besuch am Helmholtz-Institut für Erneuerbare Energien in Erlangen.

Ministerpräsident Söder und Innenminister Herrmann machen sich für „neue Lebensader“ stark

„Die Metropolregion hat die Chance auf eine neue Lebensader“, mahnte Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder am Freitag den 17. Mai 2024 bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Innenminister Joachim Herrmann, Siemens-Finanzvorstand Prof. Dr. Ralf Thomas und FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger am Helmholtz-Institut für Erneuerbare Energien in Erlangen.

Bayerische Staatsregierung, Siemens und FAU hatten eingeladen, um gemeinsam über die Vorteile der Stadt-Umland-Bahn zu informieren, über die Erlangens Bürgerinnen und Bürger am 9. Juni 2024 entscheiden dürfen. „Die Stadt-Umland-Bahn wird die gesamte Region Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach enger zusammenbringen“, so der Ministerpräsident weiter.

„Nur moderne Infrastruktur sichert eine gute Zukunft. Es geht um dauerhafte wirtschaftliche Stärke und Arbeitsplätze. Die StUB  ist dafür notwendig und sollte unbedingt kommen. Die Straßenbahn ist lange geplant und ermöglicht moderne, ökologische und schnelle Mobilität im Zehn-Minuten-Takt. Außerdem gibt es bis zu 90 Prozent Förderung. Das ist Geld, das sonst nicht in die Region fließen würde.

Sich für die StUB auszusprechen heiße für ihn nicht, sich für die eine und gegen die andere Form von Mobilität zu stellen: „Wir brauchen alle Verkehrsachsen über ÖPNV, Rad und Auto. Der Freistaat stärkt die Metropolregion massiv mit viel Geld etwa für Forschung und Wissenschaft. Auch große Firmen wie Siemens bekennen sich zum Standort. Es braucht aber auch die passende Infrastruktur. Erlangen hat die Chance, sich zu Zukunft und Lebensqualität zu bekennen.“

Förderung dieser Art bislang nur einmal in Bayern

Quelle: Harald Sippel

Auch Innenminister Joachim Herrmann warb für das aus seiner Sicht zentrale Großprojekt der Region in den kommenden Jahren: „Für die StUB fließt ein riesiges Fördervolumen in die Metropolregion. Für dieses kommunale Projekt der Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach ist eine 90-prozentige Förderung der zuwendungsfähigen Kosten fest zugesagt. Dafür habe ich mich noch in meiner Funktion als bayerischer Verkehrsminister mit Nachdruck eingesetzt. Diese außergewöhnliche Förderung hat es in Bayern bislang nur ein einziges Mal vorher gegeben: für die Verlängerung der U-Bahn vom München nach Garching. Auch da ging es um die vollständige Verbindung staatlicher Hochschulstandorte – und damit konnten wir gut argumentieren.“

Er verstehe auch, dass es Menschen gibt, die sich Sorgen machen –  auch er selbst finde nicht alle Details der gegenwärtigen Planung gut, wie etwa Einschränkungen des Autoverkehrs auf der B4. Aber solche Einzelheiten ließen sich im Planfeststellungsverfahren auch noch anpassen. „Aber jetzt brauchen wir zunächst das Ja zum Projekt an sich.“

Hornegger: Nicht nur bessere, sondern auch klimaneutrale Mobilität

Allein für die FAU seien mehr als 55.000 Menschen täglich in der Region unterwegs, erklärte FAU-Präsident Joachim Hornegger.

Quelle: Harald Sippel

„Sie alle pendeln morgens zur Uni und abends nach Hause. Sie pendeln tagsüber zwischen Universitätsstandorten. Und sie pendeln am Wochenende, um Freizeitaktivitäten wahrzunehmen. Für sie alle brauchen wir mehr und bessere Mobilität.“

Freilich würden schon heute auch viele FAU-Angehörige die bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen – aber eine Erhebung für das Mobilitätskonzept der FAU habe ergeben, dass immer noch rund ein Drittel des gesamten CO2-Ausstoßes der FAU auf das Konto des Pendelverkehrs gehe.

„Wir brauchen also nicht nur bessere Verbindungen, wir brauchen umweltfreundlichere und klimaneutrale Verbindungen“, so Horneggers Forderung.

Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Stadt-Umland-Bahn auf InstagramInstagram: Reel zur StUB

Was möchte FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger den Studierenden der FAU bezüglich der StUB mit auf den Weg geben? Das erfahren Sie im Video auf dem Instagram-Kanal der FAU:

Zum Instagram-Reel

Großkonzerne brauchen Planungssicherheit

Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas schließlich machte deutlich, dass Siemens immens in die Region investiert habe und weiter investieren wolle, aber die Stadt-Umland-Bahn sei für dieses Investment eine klare Voraussetzung gewesen. „Großkonzerne wie Siemens brauchen Planungssicherheit und Vertrauen, um in eine Region dauerhaft zu investieren“, so Thomas.

Vom Dach des Helmholtz-Instituts für Erneuerbare Energien warfen Herrmann, Hornegger und Thomas im Anschluss an den Termin schließlich noch einen Blick in Richtung B4 – dorthin, wo die Trasse der StUB entlang führen soll, in welcher Ausführung auch immer.

Was bedeutet der Bürgerentscheid für die FAU?

Erlangen von oben. Markierung wo die Stadtumlandbahn neben dem Geistes- und Sozialwissenschaften der FAU fahren würde. Screenshot: https://www.stadtumlandbahn.de
Bild: Zweckverband Stadt-Umland-Bahn

Welchen Einfluss hat der Bau und die Einführung der StUB für die FAU? Wie profitieren Studierende und Beschäftigte von der Stadt-Umland-Bahn? Wir haben Ihnen alle Infos auf einer Webseite zusammengestellt:

„Die FAU und die Stadt-Umland-Bahn“ –  jetzt informieren!