Preis für gute Lehre verliehen

Dr. Jennifer Munkert und Dr.-Ing. Marcel Bartz von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) nebeneinander, darüber der Text: Preis für gute Lehre
Dr. Jennifer Munkert und Dr.-Ing. Marcel Bartz erhalten den Preis für gute Lehre (Bild. FAU/Boris Mijat)

Jennifer Munkert und Marcel Bartz erhalten den Preis für gute Lehre

Mit dem Preis für gute Lehre fördert das bayerische Wissenschaftsministeriums herausragendes Engagement und die exzellente Qualität der Lehre. Dieses Jahr wurden 20 Dozierende ausgezeichnet, darunter Dr. Jennifer Munkert vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie (Department Biologie) und Dr.-Ing. Marcel Bartz vom Lehrstuhl für Konstruktionstechnik (Department Maschinenbau) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

Den Rahmen der diesjährigen Verleihung bildete ein Tag für gute Lehre an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Im Fokus der Veranstaltung standen Möglichkeiten zur Gestaltung effektiver Lehr- und Lernprozesse. Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume hat den Preis für gute Lehre überreicht. Er betonte bei der Preisverleihung an die Preisträgerinnen und Preisträger gerichtet:

„Interaktive Lehrveranstaltungen mit digitalem Echtzeit-Feedback, internationale Praxisprojekte, intensives Kompetenztraining in virtuellen Lernräumen, individueller Einsatz von KI: Sie sind die Heldinnen und Helden guter Lehre! Sie machen den Unterschied darüber, ob Lehren und Lernen Spaß macht, die Begeisterung für ein Fach wirklich vermittelt wird und wir die Talente von morgen zu herausragenden Expertinnen und Experten von morgen machen.“ (Markus Blume, Bayerische Wissenschaftsminister)

Die Preisträger/-innen der FAU und ihre Lehre

Jennifer Munkert: aktuell und studierendenorientiert

Dr. Jennifer Munkert vom Department Biologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Wissenschaftsminister Markus Blume
Dr. Jennifer Munkert und Wissenschaftsminister Markus Blume (Bild: StMWK/Thomas Riese)

Praxisbezug: Dr. Jennifer Munkert gelingt es, durch Integration von aktuellen (wie etwa Antikörper-Bestimmung im Blut) oder für die Berufspraxis relevanten oder zukunftsorientierten Themen großes Interesse am Fach zu wecken und die Studierenden zu motivieren.
Studierendenorientiert: Außerdem wird ihr Engagement und ihre Innovationsstärke bei der Ausgestaltung eines Forschungsmoduls mithilfe von Posterpräsentationen beispielhaft als Möglichkeit zur Weiterentwicklung der Studierenden hervorgehoben. Durch zielgruppengerechte Kolloquien, in denen Lerndefizite identifiziert und angesprochen werden, werden die Studierenden für die Thematik motiviert.
Innovativ: Dr. Munkert verwendet vielseitige neue Lehransätze, wovon nur einige hier genannt werden: Zum Beispiel Lehrvideos zu praktischen Methoden und Versuchsvideos, auf die alle Studierenden jederzeit Zugriff hatten, Umfrage-Tools zur individuellen Überprüfung des Wissensstandes und neue digitale Lernmodule auf StudOn.

Marcel Bartz: praxisbezogen und transparent

Dr.-Ing. Marcel Bartz vom Department Maschinenbau der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg und Wissenschaftsminister Markus Blume
Dr.-Ing. Marcel Bartz und Wissenschaftsminister Markus Blume (Bild: StMWK/Thomas Riese)

Praxisbezug: In seiner Lehre legt Dr. Bartz neben theoretischen Wissensinhalten einen starken Fokus auf die Berufs- und Lebenspraxis, insbesondere im Rahmen des „Konstruktiven Projektpraktikums“. So haben Studierende der FAU unter seiner Leitung im Rahmen der „Ingenieure ohne Grenzen Challenge“ unter anderem nachhaltige Lösungen zur Energieversorgung in Nepal entwickelt. Ein aktueller Fokus dieses Praktikums liegt auch auf der Mechatronisierung, indem autonom fahrende Fahrzeuge von der Idee bis zum Prototyp entwickelt werden.
Feedbackkultur: Das Prinzip von Dr. Bartz ist es, die Lehre für die Studierenden transparent zu gestalten und die Studierenden immer wieder in die Diskussion mit einzubeziehen. Dazu gehört die Diskussion positiver und negativer Rückmeldungen und die Erläuterung der Wahl der Lehrinhalte.
Innovativ: Dr. Bartz wendet eine breite Palette innovativer Methoden an. In den Vorlesungen werden unter anderem digitale Umfragetools wie Tweedback genutzt, um auf Verständnisfragen von Studierenden während der Vorlesung einzugehen.

Unsere Preisträger/-innen im Interview

  • Preisträgerin Dr. Jennifer Munkert im Interview

    Was genau ist ihr Forschungsgebiet?

    Ich beschäftige mich mit pflanzlichen Naturstoffen im besonderen Cardenoliden, deren Biosynthese, aber vor allem auch deren Bioaktivität. Im Zuge des Lehrstuhlwechsels an der Pharmazeutischen Biologie arbeite ich gemeinsam mit Prof. Fuhrmann an der Entwicklung von Target-orientierten Drug Delivery Systemen und der Isolierung und Charakterisierung pflanzlicher extrazellulärer Vesikel.

    Für welches innovative Lehrkonzept werden Sie ausgezeichnet?

    Zum Einen haben wir in den letzten Jahren ein neues immunochemisches Praktikum im Zuge des Pharmazeutischen Biologie III Praktikums für Pharmazeuten aufgebaut, in dem die Studierenden innerhalb einer Woche ein fertiges Produkt entwickeln, in diesem Fall einen SarsCoV-2 Antikörpertest, den sie dann auch direkt anwenden können. Zum Anderen wurde sehr positiv bewertet, dass wir sehr viel mit interaktiven Videos und Lernmodulen arbeiten, die auf die Praktika vorbereiten oder helfen, die Vorlesungen nachzuarbeiten.

    Was ist Ihnen für Ihre Lehre besonders wichtig?

    Als besonders wichtig erachte ich, kontinuierlich nach neuen innovative Lehrmethoden zu suchen und die Studierenden aktiv in die aktuellen Forschungsprojekte einzubeziehen, um ihre Faszination für Forschung und Wissenschaft zu wecken.

    Was wünschen Sie sich für die Zukunft (der Lehre)?

    Es wäre schön, wenn die Tätigkeit aller Lehrenden hier an der FAU durchweg mehr Achtung bekommen würde. Eben vielleicht nicht nur an einem Tag, wobei das schon mal ein guter Anfang ist.

    Diesen Tipp haben Sie (für andere Lehrende oder Studierende):

    Motivation und eine Lehre auf Augenhöhe – das hilft beiden Seiten!

  • Preisträger Dr.-Ing. Marcel Bartz im Interview

    Was genau ist Ihr Forschungsgebiet?

    Da ich den Fachbereich für „Maschinenelemente und Tribologie“ leite, liegt dort auch der Schwerpunkt meiner Forschung. Im Detail beschäftige ich mich insbesondere mit der Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz von Maschinen- und Konstruktionselementen der Antriebstechnik, zum Beispiel durch Reibungs- und Verschleißminimierung, Leichtbau und innovative Konstruktionsansätze.

    Für welches innovative Lehrkonzept werden Sie ausgezeichnet?

    Ich glaube, es sind verschiedene Aspekte, die das Lehrkonzept ausmachen, für das ich ausgezeichnet werde. Zwei wichtige Punkte können hervorgehoben werden. Zum einen versuche ich, die Studierenden bei ihren Interessen an aktuellen gesellschaftlich relevanten Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung abzuholen und diese in die „klassische Lehre“ zu integrieren. Auf der anderen Seite glaube ich, dass ich sehr nahbar bin, das heißt, die Studierenden fühlen sich auf Augenhöhe und haben dadurch das Gefühl, dass sie die Lehre mitgestalten können. Dies geschieht durch direkte Gespräche, aber auch durch ein innovatives Fragetool, mit dem ich regelmäßig Zwischenevaluationen durchführen kann, was gut und was nicht so gut läuft, das ich aber auch für inhaltliche Fragen in der Vorlesung nutzen kann. Dadurch kann ich die Lehre für die Studierenden sehr transparent gestalten und sie fühlen sich bei allen Themen abgeholt, sei es inhaltlich oder organisatorisch.

    Was ist Ihnen für Ihre Lehre besonders wichtig?

    Lehre für und mit Studierende zu machen. Dabei ist es mir zum einen wichtig, sowohl für die Studierenden als auch für die Gesellschaft relevante Themen (insbesondere Nachhaltigkeit und Digitalisierung) zu integrieren und zum anderen regelmäßig Feedback von den Studierenden zur Verbesserung der Lehre einzuholen.

    Was wünschen Sie sich für die Zukunft (der Lehre)?

    Dass die Lehre (weiterhin) einen hohen Stellenwert in der Hochschulausbildung und einen angemessenen Platz neben der Forschung einnimmt und laufend an gesellschaftlich relevante Themen und auch an neue didaktische und innovative Lehrmethoden angepasst und optimiert wird (und somit nicht veraltet).

    Diesen Tipp habe ich:

    Für Lehrende: Am Puls der Zeit bleiben, kreativ sein und sich trauen, neue kreative Ideen umsetzen. Und vor allem: Im Austausch stehen, sowohl mit den Studierenden als auch mit anderen Lehrenden und Forschenden.

    Für Studierende: Anforderungen, Bedürfnisse und Erwartungen an Studium und Lehrende direkt kommunizieren. Die Möglichkeit nutzen, die Lehre mit eigenen Ideen mitzugestalten.

Impressionen vom Tag der guten Lehre

 

Über den Preis für gute Lehre

Jedes Jahr nominiert die FAU zwei Lehrende, die vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit dem Preis für gute Lehre ausgezeichnet werden. Die Studierendenvertretung wählt die Kandidat/-innen aus, die der Universitätspräsident im Anschluss daran vorschlägt. Der Preis würdigt die Arbeit der besten Lehrpersonen an staatlichen bayerischen Universitäten und ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Voraussetzung für die Verleihung des Preises ist eine herausragende Lehrleistung über die Dauer von wenigstens zwei Studienjahren an einer Universität in Bayern.

Die Preisträgerinnen und Preisträger der FAU

Innovative Lehre an der FAU

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) setzt sich für innovative Lehre ein. Hierfür wurden die Leitlinien für innovative Lehre entwickelt.

Zu den Leitlinien für innovative Lehre