Neu an der Uni: Prof. Dr. Elke Ober
Die FAU zählt mit über 270 Studiengängen zu den 15 größten und forschungsstärksten Universitäten Deutschlands. Über 6.000 Mitarbeitende und mehr als 39.000 Studierende prägen eine Kultur der Innovation, Vielfalt und Leidenschaft.
Lernen Sie hier unsere neu berufenen Professorinnen und Professoren kennen, die mit frischen Ideen und kreativen Ansätzen die Forschung vorantreiben. Entdecken Sie die Menschen hinter den Forschungsprojekten und erfahren Sie mehr über ihre individuellen Werdegänge, Visionen und Motivationen für die akademische Zukunft.
Prof. Dr. Elke Ober –
W2-Professur für Entwicklungsbiologie
Forscht an Design-Prinzipien der Lebergewebearchitektur – Prof. Dr. Elke Ober stellt sich vor.
Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?
Ich erforsche die Design-Prinzipien der Lebergewebearchitektur während der Embryonalentwicklung, welche ihrerseits die Voraussetzung für die späteren spezifischen Organfunktionen ist. Gleichzeitig erforschen wir, ob die gleichen Strategien den Wiederaufbau der Gewebeorganisation der Leber in der Regeneration steuern, um quasi das Geheimnis von Prometheus zu lüften.
Insbesondere wollen wir herausfinden, wie die verschiedenen Zelltypen der Leber miteinander kommunizieren, um sich in bestimmten Mustern anzuordnen. Wir untersuchen zum Beispiel, wie sich Zell-Zellkontakte oder sogar kleine Gänge zwischen bestimmten Zelltypen, aber nicht mit anderen, etablieren. Unser Ansatz verbindet hochauflösende Mikroskopie der Leberbildung in transparenten Zebrafisch-Embryonen mit modernen Methoden der Molekularbiologie und der Physik.
Warum genau dieses Thema/diese Themen?
Ich finde es unfassbar spannend, wie sich aus einer einzigen Zelle dreidimensionale Gewebe, Organe und ganze Organismen mit großer Vielfalt entwickeln. Wenn wir die zugrunde liegenden Design-Prinzipien verstehen, dann wird es langfristig helfen, neue Ansätze zur Therapie von chronischen Leberkrankheiten zu entwickeln, die oft mit einer dramatischen Veränderung der Gewebearchitektur einhergehen. Diese Erkenntnisse sind auch wichtig für Tissue-Engineering von funktionalem Lebergewebe.
Ihre letzte Station vor der FAU?
Meine letzte Station vor der FAU war die Universität in Kopenhagen, inklusive eines 6-monatigen Forschungsaufenthaltes in den USA.
Ihr nützlichstes Professorinnen-Utensil?
Ein Mikroskop – und eine Tafel um anschließend die Ergebnisse zu diskutieren und Hypothesen zu erstellen.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Als Kind wollte ich Kleidung herstellen. Und noch heute fasziniert mich die Kunst, mit der Schneider und Modedesigner aus zweidimensionalen Stoffen einzigartige, oft wunderschöne und/oder funktionale Kleidungsstücke produzieren.
Wenn ich nicht als Professorin unterwegs bin, dann …
… fahre ich leidenschaftlich gerne Rad – Rennrad oder Gravel. Ich freue mich auf das vielfältige Terrain um Erlangen.
Haben Sie ein geheimes Talent?
Kochen mit wenigen Zutaten – ich kann gut ohne Rezept kochen, auch spontan für größere Gruppen.
Was wollten Sie schon immer mal tun?
Eine Hüttenwanderung um den Grand Paradiso in Norditalien – die Berge müssen spektakulär schön sein und das köstliche Essen in den italienischen Hütten lässt einen schnell alle Anstrengungen vergessen; dafür fehlt mir allerdings noch Erfahrung mit Klettersteigen.