Neu an der Uni: Prof. Dr. Cornelia Weise
Die FAU zählt mit über 270 Studiengängen zu den 15 größten und forschungsstärksten Universitäten Deutschlands. Über 6.000 Mitarbeitende und mehr als 39.000 Studierende prägen eine Kultur der Innovation, Vielfalt und Leidenschaft.
Lernen Sie hier unsere neu berufenen Professorinnen und Professoren kennen, die mit frischen Ideen und kreativen Ansätzen die Forschung vorantreiben. Entdecken Sie die Menschen hinter den Forschungsprojekten und erfahren Sie mehr über ihre individuellen Werdegänge, Visionen und Motivationen für die akademische Zukunft.
Prof. Dr. Cornelia Weise –
W3-Professur für Klinische Psychologie und Behavioral Health Technology
„No health without mental health“ – Prof. Dr. Cornelia Weise stellt sich vor.
Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?
Meine Forschung steht unter dem Motto „No health without mental health“ und umfasst drei Schwerpunkte:
(1) Im Bereich der Verhaltensmedizin untersuche ich mit meinem Team, wie innovative psychotherapeutische Ansätze bei primär körperlichen Symptomen wie Tinnitus oder Endometriose wirksam eingesetzt werden können.
(2) Mit dem Forschungsschwerpunkt Internetbasierte Psychotherapie suchen wir nach Möglichkeiten, wie neue Technologien eingesetzt werden können (also z.B. Smartphone-Apps), um die Verfügbarkeit von Psychotherapie zu erhöhen.
(3) Schließlich geht es im Bereich Kultursensitive klinische Psychologie um die Frage, welche Rolle kulturelle Faktoren spielen und wie diese bei der Behandlung psychischer Belastungen besser berücksichtigt werden können.
Warum genau dieses Thema /diese Themen?
Mich interessiert schon lange die Schnittstelle zwischen Medizin und Psychologie. Mit meiner Forschung will ich hier Brücken bauen, indem ich neue Ansätze entwickle und evaluiere, die sowohl körperliche als auch psychische Aspekte berücksichtigen.
Darüber hinaus wissen wir um die langen Wartezeiten für Psychotherapie – und das obwohl mentale Gesundheit für alle Lebensbereiche enorm wichtig ist. In meiner Forschung suche ich daher nach innovativen Methoden und Verfahren, um die Versorgung gerade auch für solche Personengruppen zu verbessern, die aktuell (zu) wenig Zugang zu Psychotherapie haben.
Ihre letzte Station vor der FAU?
Bevor ich an die FAU kam, war ich Vertretungsprofessorin für Innovative Ansätze für die Psychotherapie an der Philipps-Universität Marburg. Eine wichtige Etappe meiner wissenschaftlichen Laufbahn war aber auch eine zweijährige Tätigkeit als Postdoc an der Linköping University in Schweden: Die Begegnung mit einer anderen Forschungs- und Arbeitstradition, die Zusammenarbeit in einem bunt gemischten internationalen Team und nicht zuletzt auch der Einblick in ein anderes psychotherapeutisches Behandlungssystem haben meine Forschung maßgeblich geprägt.
Wo haben Sie studiert und welche Fächer?
Studiert habe ich Psychologie in Marburg, wo gerade die klinische Psychologie und die kognitive Verhaltenstherapie eine lange Tradition haben.
Ihr Lieblingsort an der FAU?
Den suche ich tatsächlich noch – aber in den Schlossgarten habe ich mich schon ein bisschen verliebt, er hat für mich zu jeder Jahreszeit einen ganz besonderen Charme.
Welche Veranstaltungen/Aktivitäten möchten Sie in und um Erlangen gerne besuchen?
Im November war ich mit meiner Familie beim Tag der Wissenschaften dabei und war begeistert von der Vielfalt des Angebots, vom Engagement der verschiedenen Institutionen und von der einladenden Atmosphäre. Als nächstes steht aber auf jeden Fall der Löwennachwuchs im Nürnberger Tiergarten auf dem Programm.
Ihr nützlichstes Professorinnen-Utensil?
Das ist ganz simpel meine Klemmbrettmappe samt einem gut schreibenden Stift – trotz aller digitalen Geräte immer noch das Beste, um Ideen zu entwickeln.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Lange Zeit wollte ich tatsächlich Kinderärztin werden. Auch wenn es dann doch Psychologie wurde – das Interesse an körperlichen Erkrankungen ist definitiv geblieben.
Haben Sie ein Vorbild? Wenn ja, hat das Ihre akademische/berufliche Laufbahn beeinflusst?
Eines meiner prägendsten Vorbilder war in der Tat meine Großmutter: Sie war eine emanzipierte, selbstbewusste Frau, die sich in den 20er Jahren – zu einer Zeit, als das alles andere als selbstverständlich war – mit einer eigenen Physiotherapiepraxis selbständig gemacht hat. Von ihr habe ich den unbedingten Willen, unabhängig zu arbeiten und mir auch in schwierigen Zeiten selbst treu zu bleiben.
Haben Sie ein geheimes Talent?
Ich kann mit der Kettensäge umgehen. Ja, wirklich!
Was wollten Sie schon immer mal tun?
Ich würde unglaublich gern einmal den Drei Zinnen Alpine Run in den Dolomiten mitmachen.