Die neue Vizepräsidentin Prof. Bréard im Interview
Prof. Dr. Andrea Bréard ist neue Vizepräsidentin Education der FAU
Die Universitätsleitung der FAU hat ein neues Mitglied: Prof. Dr. Andrea Bréard folgt als Vizepräsidentin Education auf Prof. Dr. Bärbel Kopp, die das Amt in den vergangenen sechs Jahren bekleidet hat. Prof. Dr. Andrea Bréard leitet den Lehrstuhl für Sinologie mit dem Schwerpunkt Geistes- und Kulturgeschichte Chinas. Was sind Andrea Bréards Pläne für die nächsten kommenden drei Jahre? Wir haben nachgefragt.
Drei Fragen an die neue Vizepräsidentin Education
Liebe Frau Bréard, herzlichen Glückwunsch zur Wahl! Sie sind ab dem 1. April 2024 Teil der Universitätsleitung und verantworten jetzt den Bereich Lehre für die FAU. Warum haben Sie als Vizepräsidentin Education kandidiert?
Meine Arbeit als Lehrende an der Universität wurde schon immer von der Grundüberzeugung getragen, dass ich für die Bedürfnisse meiner Studierenden da bin. Da ich selbst nicht aus einer Akademikerfamilie stamme, ist mir besonders wichtig, dass allen unseren Studierenden eine hervorragende akademische Erfahrung geboten wird, unabhängig von ihrer Herkunft. Besonders Studienanfänger/-innen fällt es nicht leicht, sich aufgrund des großen Angebots an Studiengängen oder in der Vielfalt der Prüfungsordnungen zu orientieren. Als Vizepräsidentin Education geht es nun nicht mehr nur um meine Disziplinen und nicht nur um die Studierenden, sondern darum, langfristige strategische Projekte einer Volluniversität zu managen und zu verankern. Um das zu erreichen kann ich sowohl meine interdisziplinären als auch meine internationalen Erfahrungen einbringen und dabei selbst viel über die komplexe Organisation einer großen Universität lernen.
Was sind Ihre Aufgaben als Vizepräsidentin Education? Was haben Sie konkret vor?
Das Aufgabengebiet der Vizepräsidentin Education betrifft alle Belange der Lehre und reicht von deren Qualitätsmanagement, der Lehrkräftebildung, der Entwicklung neuer Studiengänge, hochschuldidaktischer und digitaler Angebote, bis hin zu finanziellen Fragen wie der Verteilung der Studienzuschüsse. Um sicherzustellen, dass alle in der Lage sind, ihre Zeit an der Universität optimal zu nutzen und zu gestalten, und sie dabei zu unterstützen, ihre Karriere- und Lebensziele zu erreichen, geht es mir bei „Education“ nicht nur um exzellente Lehre per se. Auch persönlichkeitsentwickelnde Inhalte sehe ich als wesentlichen Teil des Bildungsauftrags der FAU. Meine Vorgängerin, Prof. Bärbel Kopp, hat bereits umfangreiche Maßnahmen zum Abbau von Bildungsbenachteiligung umgesetzt. In den kommenden drei Jahren möchte ich insbesondere das Konzept der „Educational Integrity“ stärker an der FAU verankern. Die Sensibilisierung für und die Selbstreflexion über Werte wie Aufrichtigkeit, Gleichstellung, Diversität, und Inklusion soll dabei auf die persönlichen Qualitäten der Studierenden ebenso wie die Praktiken der Lehrenden ausgerichtet sein. Auch die Innovationsmöglichkeiten des Einsatzes von künstlicher Intelligenz in der Lehre liegt mir besonders am Herzen. Die Chance und die große Herausforderung wird sein, auf die rasanten Entwicklungen digitaler Technologien durch Anpassung der Lehr- und Prüfungsformate zeitnah zu reagieren.
Nun sind Sie nicht nur akademische Lehrerin, sondern auch Wissenschaftlerin. Was ist Ihr Forschungsgebiet?
Ich forsche an den Schnittstellen der Mathematik und der Sinologie. Konkret bedeutet das, dass ich die Wissenschaftsgeschichte Chinas untersuche, von der Antike bis zur Gegenwart. Die Mathematik hat sich in China bis in die frühe Neuzeit nämlich ganz eigenständig entwickelt. Besonders interessiert mich dabei die Einbindung der mathematischen Wissenschaften in einen kulturellen aber auch in einen politischen Kontext. Dafür bearbeite ich die Sprache und Inhalte chinesischer Primärquellen. Als solche zählen zum Beispiel Archivdokumente, Zahlinschriften auf Orakelknochen, oder algebraische Texte des Mittelalters.