Das Projekt DaLi – Data Literacy for Citizenship hat in einer Kooperation von 5 europäischen Hochschulen Leitlinien zur Politikberatung entwickelt
Leitlinien für die Weiterentwicklung Digitaler Bildung im Grundschulalter
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kooperationsprojekts „DiBiGa – Zukunftsperspektiven für die Digitale Bildung im Grundschulalter“ unter der Leitung von Prof. Dr. Rudolf Kammerl von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und Dr. Susanne Eggert vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis wurden Leitlinien für die Digitale Bildung im Grundschulalter entwickelt. Sie beschreiben Transformationsanforderungen Digitaler Bildung im Grundschulalter. Adressiert werden bildungspolitische und schuladministrative Instanzen und Akteure/Akteurinnen sowie pädagogisch Tätige im Kontext der Grundschule (v. a. Schulleitungen und Lehrkräfte). Die Umsetzung der Leitlinien hat unmittelbare Auswirkungen auf die künftige Grundschulbildung und darauf, wie Grundschulkinder in Zukunft lernen und mit welchen Inhalten sie sich auseinandersetzen.
Die Leitlinien nehmen drei Bereiche in den Blick: „Bildungskontext Familie“, „medienbezogene Schul-entwicklung und Rahmenbedingungen“ sowie „pädagogisch-erzieherisches Handeln“. Die Leitlinien zum Bildungskontext Familie thematisieren den pädagogischen Umgang mit Anforderungen, die aus den Ausgangslagen der Kinder und deren familialen Hintergründen resultieren. Der Themenbereich medienbezogene Schulentwicklung und Rahmenbedingungen beinhaltet Empfehlungen zu strukturellen Entwicklungsbedarfen, die eine grundlegende Voraussetzung für die Gestaltung der Digitalen Bildung im Grundschulalter darstellen. Unter dem Stichwort pädagogisch-erzieherisches Handeln werden Leitlinien zusammengefasst, die sich auf die unterrichtlichen Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien beziehen.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Förderung digitaler Kompetenzen heute noch stärker als vor der Pandemie an den heterogenen Lebenswelten von Kindern und ihren individuellen Vorerfahrungen mit digitalen Medien anknüpfen muss. Die Heterogenität der kindlichen Voraussetzungen ist insbesondere auf die ökonomischen und sozio-kulturellen Bedingungen der Familien zurückzuführen und wurde durch die Covid-19-Pandemie noch verstärkt. Strukturell sind eine bessere Netzanbindung und Medienausstattung an Grundschulen notwendig. Beides unterscheidet sich an Grundschulen aufgrund länderspezifischer Ausstattungsoffensiven, unterschiedlicher Schulentwicklungsprozesse aber auch kommunaler Voraussetzungen in Deutschland stark. Beim Thema Datenschutz benötigen Lehrkräfte Gewissheit, welche digitalen Anwendungen sie im Unterricht nachhaltig einsetzen können und welche nicht. Daher sind verlässliche und nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen, etwa durch bundesweit einheitliche Standards, durch die sichergestellt wird, dass Persönlichkeitsrechte von Kindern gewahrt und Vorschriften des Kinder- und Jugendmedienschutz eingehalten werden. Lehrkräfte benötigen zudem nicht nur digitale Kompetenzen, sondern auch medienpädagogische Kompetenzen, um Digitale Grundbildung angemessen umsetzen zu können. Hier sind insbesondere Fortbildungsangebote nötig, die die unterschiedlichen Kompetenzniveaus von Grundschullehrkräften berücksichtigen.
Das Forschungsprojekt „DiBiGa – Zukunftsperspektiven für die Digitale Bildung im Grundschulalter“ beschäftigte sich mit den Entwicklungen und Veränderungen der Digitalen Bildung von Kindern im Grundschulalter seit der Covid-19-Pandemie. Auf der Grundlage des aktuellen Literaturstands zum Thema sowie durch leitfadengestützte Gruppeninterviews wurden wichtige Bedarfe zur Weiterentwicklung der Digitalen Bildung im Grundschulalter in Deutschland benannt.
Weitere Informationen zum Projekt sowie alle Leitlinien (auch als PDF zum Download) finden Sie auf der Projekthomepage www.dibiga-insight.de.