Kunst-Spaziergänge durch Erlangen und Nürnberg
Einzigartige Übersicht zu Kunst am Bau an der FAU veröffentlicht
Wer auf dem Gelände oder in Gebäuden der FAU und des Uniklinikums Erlangen unterwegs ist, wird die ein oder andere Skulptur, das ein oder andere Bild entdecken. Erstmals gibt es nun eine Übersicht über alle Werke, die im Rahmen von „Kunst am Bau“-Mitteln des Freistaats Bayern erworben wurden. Damit ist die FAU eine der ersten Universitäten, die einen so umfassenden Katalog erarbeitet hat. Was Leserinnen und Leser besonders freuen dürfte: Die Kunstwerke sind in insgesamt sechs Touren durch Erlangen und Nürnberg zusammengefasst und lassen sich so gut bei einem Spaziergang entdecken.
„Während Bauprozesse, insbesondere bei großen Vorhaben, oft in einem längeren Zeitrahmen stehen, markieren Kunst-am-Bau-Objekte zeitgenössischer Künstler und Künstlerinnen neben der bau- und architekturhistorischen Bedeutung von Einzelgebäuden ein Spektrum der Kunstgeschichte“, fasst Autor Christof Präg in seinem Vorwort zusammen. Der ehemalige Leiter des Bereichs Hochbau am Staatlichen Bauamt Bayreuth sowie damalige Vertreter des Amtsleiters am Universitätsbauamt Erlangen hat über Jahrzehnte solche Projekte begleitet. Dabei hat Präg Ausschreibungen, Wettbewerbe und Jurysitzungen ebenso dokumentiert wie die Verhandlungen zwischen Architektinnen und Architekten einerseits, Künstlerinnen und Künstlern andererseits. Seine Dokumentation dieser Arbeit ist die Grundlage der jetzt erschienen Übersicht, die aus Mitteln der FAU und des Universitätsbundes Erlangen-Nürnberg finanziert wurde. Seine Hoffnung dabei: „Damit möge sich auch der Blick schärfen, um diese einzigartigen Kunstwerke zu würdigen, manche aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken, vernachlässigte oder beschädigte Objekte wieder ins Bewusstsein zurückzuholen.“
Einfach zu finden und mehr als nur Verzierung
Bei Bauprojekten des Freistaats sind bis zu zwei Prozent der Gesamtkosten für Kunst am Bau vorgesehen. Die Kunstwerke erfüllen vor allem zwei Funktionen: Sie machen zeitgenössische Kunst für eine breite Öffentlichkeit auch außerhalb von Museen und Ausstellungen zugänglich und fungieren so „gleichsam als ‚Freilichtmuseum‘“ moderner Kunst in unserer Stadt“, wie es Christof Präg formuliert. Darüber hinaus sollen die Kunstwerke nicht bloße Verzierung von Bauwerken sein, sondern in ein Wechselspiel mit den Gebäuden und ihrer Funktion sowie der Umgebung treten. Meist handelt es sich bei den Kunstwerken um abstrakte Objekte, um so Betrachterinnen und Betrachtern auf ästhetische Weise zu vermitteln, wie komplex Wissenschaft und Forschung sind, die heutzutage an Universitäten stattfinden.
Skulpturen, Plastiken und Bilder auf sechs Touren entdecken
Gegliedert ist das Buch in sechs Touren an der FAU. Die kurzen Erklärtexte stellen für Kunsthistoriker Prof. Dr. Hans Dickel, der zugleich Herausgeber des Buchs ist, eine gute erste Anregung dar, die helfen kann, sich auf die Kunstwerke einzulassen und sich mit ihnen eingehender auseinanderzusetzen.
Los geht’s mit drei zentrumsnahen Spaziergängen in Erlangen, aufgeteilt in die Innenstadt rund um den Schlossgarten – inklusive Bestände aus markgräflichen Besitz –, die nördliche sowie die südliche Innenstadt. Die vierte Tour widmet sich dem Röthelheimcampus und der Naturwissenschaftlichen Fakultät. Eine eigene fünfte Tour führt Leserinnen und Leser an die Technische Fakultät ebenfalls in den Süden Erlangens. Auf der abschließenden sechsten Tour rücken die Standorte in Nürnberg – der Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie die Orte der Lehrerbildung – in den Fokus.
Ergänzt werden die Touren durch Informationen zu Kunstwerken, die nicht ohne weiteres zugänglich sind, wie beispielsweise in Institutsräumen, in Büros oder Stationen im Uniklinikum, zu Kunstwerken, bei denen für Autor und Herausgeber der praktische Wert im Vordergrund steht, wie dies bei Figuren in der Kinder- und Jugendklinik der Fall ist, und zu Kunstwerken, die abgebaut wurden, zerstört oder verschollen sind. Auf den insgesamt 350 Seiten haben Leserinnen und Leser das geballte Wissen über Kunst an der FAU vorliegen – was in dieser Ausführlichkeit eine Besonderheit darstellt. Gekauft werden kann das Buch „Kunst am Bau. Werke an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg“ im Stadtmuseum Erlangen, im Kunstpalais und im Buchhandel (ISBN 978-3-96146-693-0).
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