Hilfe bei Erythromelalgie: neue Studie angelaufen

Frau cremt sich die Hände ein.
Foto: Colourbox

Forschungsprojekt unter Leitung der Erlanger Hautklinik gestartet

Bei der seltenen Erkrankung Erythromelalgie liegen Störungen in den kleinsten Nerven und Gefäßen der Haut vor, die zu brennenden Schmerzen führen. Die Temperatur der Haut ist erhöht und die Füße der Betroffenen – seltener auch Hände, Arme, Beine, Ohren und Gesicht – sind geschwollen und stark gerötet. Bisher gibt es keine wirksame Therapie. Die neue EASE-Studie (Efficacy of ATX01 Study in Erythromelalgia) soll das nun ändern.

Dr. Jürgen Bauerschmitz, Oberarzt der Hautklinik des Uniklinikums Erlangen, leitet am hiesigen deutschen Studienzentrum den europäischen Teil der neuen weltweiten klinischen Phase-II-Studie EASE. Das US-amerikanische Studienzentrum ist die Mayo Clinic in Rochester. Dr. Bauerschmitz sagt: „Die schmerzhaften Schübe der Erythromelalgie können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Wir sehen in der Erlanger Hautklinik viele Patientinnen und Patienten mit hohem Leidensdruck und sind deshalb froh, die klinische Forschung zu dieser seltenen Erkrankung vorantreiben zu können.“

Im Rahmen der EASE-Studie haben die ersten Betroffenen bereits den Wirkstoff ATX01 erhalten, den das Biotechnologieunternehmen AlgoTherapeutix herstellt. Die Wirksamkeit des Medikaments wird nun untersucht. ATX01 wird äußerlich aufgetragen; es soll schmerzleitende Natriumkanäle blockieren und so die teils extremen Schmerzen bei Erythromelalgie lindern. „Bisher gibt es kein Mittel gegen die Erkrankung. Umso mehr sind wir auf die Studienergebnisse gespannt, die voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2024 vorliegen“, so Dr. Bauerschmitz.

Weitere Informationen zur Studie: https://clinicaltrials.gov/study/NCT05917912?cond=erythomelagia&rank=1

Weitere Informationen

Dr. Jürgen Bauerschmitz
Tel.: 09131 85-35000
juergen.bauerschmitz@uk-erlangen.de