Schöne Mathematik für Künstliche Intelligenz

Drei Fragen an Dr. Enrique Zuazua

Enrique Zuazua hat seinen dritten ERC Advanced Grant eingeworben. Die Förderung will er nutzen, um die mathematischen Grundlagen für maschinelles Lernen weiterzuentwickeln.

 Herr Zuazua, woran forschen Sie aktuell?

Ich beschäftige mich mit den mathematischen Werkzeugen der Kontrolltheorie und Kybernetik. Seit meiner Ankunft in Erlangen vor vier Jahren hat sich mein Interesse in Richtung des maschinellen Lernens verlagert, denn die FAU ist hier sehr forschungsstark. Ich will herausfinden, was die Mathematik zu den Herausforderungen der künstlichen Intelligenz beitragen kann.

 Warum interessiert Sie dieses Thema?

Die angewandte Mathematik ist meine Domäne, ich war an Projekten in der Luftfahrt beteiligt, habe mich mit dem Management natürlicher Ressourcen beschäftigt und Energienetze modelliert.
Sicherlich spielen persönliche Vorlieben eine Rolle, aber auch die Intuition, in welchen Bereichen man einen relevanten Beitrag leisten kann. Ich bin davon überzeugt, dass eine tiefgreifende und schöne Mathematik an der Schnittstelle zwischen Steuerung und maschinellem Lernen entwickelt werden muss.

Welche Möglichkeiten eröffnet Ihnen der ERC Advanced Grant?

Der Grant stellt Ressourcen bereit, um talentierte junge Forschende nach Erlangen zu holen und ein schlagkräf­tiges Team aufzubauen. Allein die Tatsache, dass der ERC unsere Forschung für unterstützenswert befunden hat, ist für uns eine große Motivation.

Prof. Dr. Enrique Zuazua studierte Mathematik an der Universität des Baskenlandes, Spanien, wo er auch promovierte; einen zweiten Doktortitel erwarb er in Paris. Nach Stationen als Professor in Madrid hat er seit 2019 die Alexander-von-Humboldt-Professur für Dynamik, Steuerung, maschinelles Lernen und Numerik an der FAU inne und ist Sprecher des FAU Forschungszentrums Mathematics of Data. Bereits 2010 und 2016 gewann Zuazua einen Advanced Grant des ERC – er ist damit einer der wenigen Forschenden, die diese Förderung gleich dreimal erhalten haben.

Dieser Artikel ist Teil des FAU Magazins

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