Nanoschalter im Gehirn
Drei Fragen an Prof. Dr. Danijela Gregurec
Danijela Gregurec designt Nanomaterialien, mit denen Neuronen im Gehirn angesteuert werden können. Für ihre kreative Forschung hat sie einen Pathfinder Open Grant der EU erhalten, der mit einer Million Euro ausgestattet ist.
Frau Gregurec, woran forschen Sie aktuell?
Ich entwickle funktionelle Nanomaterialien, die – je nach Ansteuerung durch ein Magnetfeld – Wärme oder mechanische Kräfte entwickeln. Wir wollen diese Partikel in das Gehirn von Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer oder Panikstörungen bringen, wo sie die sensorische Aktivität von Nervenzellen gezielt hemmen oder stimulieren können.
Warum interessiert Sie dieses Thema?
Die Möglichkeit, scheinbar fremde Welten wie Materialwissenschaft, Sinne und Gehirn miteinander zu verbinden, fasziniert mich schon lange. Meine Vision ist, nicht nur neuronale Schaltkreise drahtlos zu steuern, sondern sogar mit einzelnen sensorischen Proteinen zu kommunizieren, um Informationen aus den komplexen und rätselhaften Tiefen des Gehirns zu empfangen und neue bahnbrechende Erkenntnisse zu gewinnen.
Welche Möglichkeiten eröffnet Ihnen der Pathfinder Open Grant?
Wir können uns im Rahmen des geförderten Projektes ganz auf die Entwicklung der ferromagnetischen Nanopartikel konzentrieren, die wir mit einer neuartigen funktionalen Polymerschicht überziehen. Meine Hoffnung ist, dass herkömmliche Therapien, bei denen Elektroden implantiert werden, schon bald durch unser nano-invasives Verfahren abgelöst werden.
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