Wissenschaftstag der Metropolregion

Wissenschaftstag im Audimax
Bild: Metropolregion Nürnberg

Die Zukunft der Gesundheitsversorgung beim 16. Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg

Die FAU ist Gastgeberin des 16. Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg am 28. Juli 2023. Im Mittelpunkt steht das Thema „Mensch im Zentrum: Gesundheit – Innovation – Verantwortung“. In fünf Panels wird das Spannungsfeld zwischen Humanitärmedizin und neuen Technologien mit dem Motto „Mensch im Zentrum: Gesundheit – Innovation – Verantwortung“ diskutiert. Bei der Eröffnung vor rund 700 Gästen sprachen unter anderem der Parlamentarische Staatssekretär Mario Brandenburg, Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume, sowie Dr. Bernd Montag, CEO von Siemens Healthineers.

Perspektiven zur Frage: Wie wollen wir in Zukunft gesund sein und werden?

Der palamentarische Staatssekretär der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Mario Brandenburg (Bild: FAU)
Der palamentarische Staatssekretär der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Mario Brandenburg (Bild: FAU)

Eröffnet wurde der Wissenschaftstag im Audimax der FAU. Der erste Beitrag ließ die Zuhörer/-innen die regionale Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft aus der Perspektive eines international führenden Medizintechnikunternehmens teilhaben: Siemens Healthineers. Hochkarätig vertreten durch seinen CEO Dr. Bernd Montag.

Anschließend zu seiner Rede nahm der parlamentarische Staatssekretär der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Mario Brandenburg, die Seite der Angestellten in den Fokus: „Sie wissen so sehr wie ich, dass qualifiziertes Personal fehlt und schwer zu bekommen ist. Parallel dazu wird sich die Lage durch den Demografischen Wandel verschärfen, wenn eine Generation durch die Nachfolgegeneration nicht ansatzweise ersetzt werden kann. Das läßt Sie als Bürger mit Angst vor unzureichender Pflege und mich als Politikerin mit einem Arbeitsauftrag zurück. Die Wege für eine weitreichende Digitalisierung müssen geebnet werden, um Personal Aufgaben abzunehmen. Beispielsweise bürokratische Dokumentation ist für einen Angestellten repetitiv, doch nötig. Idealerweise können sich Fachkräfte ohne diese Bürde wieder mehr auf den Menschen und seine gesundheitlichen Bedürfnisse einlassen.“

Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume unterstrich, mit Blick auf das Schwerpunktthema, die Beispiellosigkeit der einladenden Forschungslandschaft. Hier findet sich eine deutschlandweit außergewöhnlich hohe Dichte und Vielfalt an Forschungseinrichtungen, (Uni-) Kliniken, Unternehmen und Startups, mit deren Hilfe sie eine Vorreiterrolle in den Feldern Medizintechnik und Gesundheitsversorgung übernimmt.

Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume (Bild: FAU)
Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume (Bild: FAU)

„Die Metropolregion Nürnberg ist einzigartige Fortschrittsregion: Insgesamt fast 40 Hochschulen, herausragende Universitäten, Max-Planck-, Fraunhofer- und Helmholtz-Institute, dazu ein unternehmerisches Umfeld von Weltrang. Hier ist Großes entstanden und hier wird weiterhin Großes entstehen – auch und gerade in der Medizin. Mit unserer Highmed Agenda stellen wir dafür die Weichen: Wir bündeln Kräfte, schaffen Kooperationsstrukturen, starten eine Digitalisierungsoffensive im Gesundheitswesen, investieren in den Klinikbau und bilden aus. Aktuell schaffen wir 2.700 neue Studienplätze in der Medizin, mehr als jedes andere Land und fast ein Viertel davon in Franken. Wir wollen Bewährtes stärken und Neues entfalten, denn gerade in der Medizin gilt: Fortschritt hilft den Menschen.”

 

Die fünf Fachpanels: Roboter, die operieren, Telemedizin und KI


  • Wenn Roboter ko-operieren. Perspektiven auf eine vertrauenswürdige KI in der modernen Medizin

    Künstliche Intelligenz kann der Schlüssel sein zu einer präziseren medizinischen Behandlung, einer personalisierten Therapie und einer verbesserten Gesundheitsversorgung auch jenseits der großen Städte. Doch dafür muss es gelingen, Ängste abzubauen – bei Patientinnen und Patienten, aber auch bei medizinischem Personal. Die Voraussetzung: technische Innovation, umsichtige Einsatzszenarien – und die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Wie kann ein solches Szenario aussehen? Was dürfen wir einer KI in der Medizin erlauben und zutrauen – was nicht? Welches Wertesystem muss einer solchen KI zugrunde liegen? Und wer übernimmt die Verantwortung in der Entwicklung und in der Anwendung?

    Mit Prof. Dr. Franziska Mathis-Ullrich, Professur für Medizin-Robotik, Dr. Sabine Thürauf, Professur für Assistive Intelligente Robotik und Prof. Dr. Vincent C. Müller, Lehrstuhl für Theory and Ethics of Artificial Intelligence (Alexander von Humboldt-Professur) von der FAU

    Meldung “Wenn Roboter Menschen operieren”

    ARD-Beitrag: Risiken und Chancen von KI mit Prof. Vincent Müller 

  • KI-Innovationen in der Medizin – Herausforderungen und Chancen auf dem Weg zum Produkt

    Apps, Wearables und ChatGPT – technologische Innovationen verändern die Gesundheitsversorgung grundlegend. Aber wie ist der Weg von der Idee zum Produkt? Das Thema KI-Innovation, die Herausforderungen und Chancen auf dem Weg zum Medizinprodukt stehen im Mittelpunkt dieses Panels. Im Fokus steht dabei, wie Technologien der Sensorik und KI zur Entstehung neuer Medizinprodukte beitragen und wie diese an PatientInnen validiert werden können.

  • Ernährung und Sport als Medizin – Von welchen Konzepten profitieren chronisch Kranke?

    Vollwertige Ernährung und körperliche Aktivität sind Kernelemente einer gesunden Lebensweise. Sie senken das Risiko für eine Vielzahl chronischer Erkrankungen. Besteht bereits eine chronische Erkrankung wie Diabetes, Herzkrankheit, Fettleibigkeit, chronisch-entzündliche Darmerkrankung oder Krebs, so kann eine Ernährungs- und Sporttherapie den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und Komplikationen verringern. Auch rückt die Verbesserung des Ernährungs- und Fitnessstatus vor einer geplanten Operation zunehmend in den Fokus, um die Genesung zu fördern. Chronische Schmerzen können jedoch die Durchführung dieser supportiven Maßnahmen sehr einschränken.

    Mit Prof. Dr. med. Yurdagül Zopf, Professur für Klinische und Experimentelle Ernährungsmedizin / Hector-Center für Ernährung, Bewegung und Sport

    Video: Vortrag “Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Fiktion oder Realität?” bei #FAUWissenwollen

  • Herzinsuffizienz, Telemedizin und das ewige Leben. Von der Forschung zur politischen Entscheidung im Gesundheitswesen

    Angesichts des demographischen Wandels steht unser Gesundheitswesen vor einem Problem: wie können die vielen alten Menschen in der Situation des zunehmenden Arbeitskräftemangels gut versorgt werden? Wissenschaftliche Erkenntnisse werden von der Politik gerne als Entscheidungsbegründung genutzt. Die Politik fordert und fördert Digitalisierung und Telemedizin. Mit Telemedizin lässt sich viel erreichen. Bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche) hat sich in großen Studien gezeigt, dass ihr Nutzen bestenfalls klein, wenn überhaupt vorhanden ist. Dennoch wurde jetzt Telemedizin bei Herzinsuffizienz eingeführt.

    Mit Prof. Dr. med. Thomas Kühlein, FAU/ Uniklinikum Erlangen, Allgemeinmedizinisches Institut

    Beitrag “Wie krank sind wir wirklich?”

  • Dürfen wir, was wir können? Verantwortung im Umgang mit KI-Innovationen (nicht nur) in der Medizin

    Verantwortung wird angesichts von KI-Innovationen (nicht nur) in der Medizin und den damit verbundenen, tiefgreifenden Transformationen angemahnt. In der Medizin etwa wird sich das Selbstverständnis von Ärztinnen und Ärzten, von Pflegepersonal und PatientInnen radikal ändern, wenn realisiert wird: Jetzt mischt auch noch eine KI als Akteur mit.

    Mit Prof. Dr. Peter Dabrock und Prof. Dr. Christoph Ostgathe, Uniklinikum Erlangen, Leitung Palliativmedizin in der Anästhesiologische Klinik

    Beitrag “Wenn KI bei der Diagnose hilft”

Alle Infos unter: wissenschaftstag.metropolregionnuernberg.de