Experte für Parasiten gibt Führung im Botanischen Garten

Prof. Markus Albert
Prof. Markus Albert gibt am 3. August eine Führung im Botanischen Garten. Das tolle Shirt wurde übrigens von einer Doktorandin aus seinem Labor selbst entworfen (gibt es auch als Tasse)! (Bild: Walter Welss)

Führung

Wie unterhaltsam können Parasiten sein? Finden Sie es heraus bei der Führung “Schmarotzer und Parasiten: Pflanzen und ihre Beziehungen” mit Prof. Dr. Markus Albert vom Lehrstuhl Molekulare Pflanzenphysiologie der FAU am 3. August, 18 Uhr, im Botanischen Garten Erlangen.

Mehr zur Führung am 3. August

Teufelszwirn – das klingt übel! Worum geht es bei Ihrer Führung ?

Prof. Dr. Markus Albert: Es geht allgemein um Parasitismus, vor allem im Pflanzenreich. Der Teufelszwirn, im Lateinischen Cuscuta genannt, ist ein wichtiger Modellorganismus in meinem Labor und wächst auch im Botanischen Garten, kann dort also live beobachtet werden. Natürlich gibt es dort noch andere spannende parasitische Pflanzen, welche dann während der Führung besichtigt werden. Besonderheit am Teufelszwirn ist, dass er ohne Wurzeln und Blätter lebt, und mithilfe von Vampirzahn-ähnlichen Organen, sogenannten Haustorien, die Leitbahnen von Wirtspflanzen anzapft.

Warum die Begeisterung für Parasiten?

Parasiten, vor allem parasitische Pflanzen, sind von ihrer Biologie her einfach sehr interessant! Eigentlich können die meisten Pflanzen sich ja selbst und unabhängig per Photosynthese und dem CO2 aus der Luft mit Zucker versorgen, sind also nicht auf eine Kohlehydrat-Ernährung angewiesen. Aus irgendeinem Grund haben aber einige Pflanzenspezies ihre Ernährung wieder umgestellt – Warum? Das ist übrigens mehrfach während der Evolution unabhängig voneinander passiert.

Außerdem kann man von den pflanzlichen Parasiten einiges an Strategien lernen, was uns Menschen – ebenfalls Parasiten 😉  – für die Zukunft helfen wird.

Was ist das Tolle daran, an einer Universität zu arbeiten, forschen und zu lehren?

An meinem Job gefällt mir, dass er sehr vielfältig ist. Während der Lehre hat man viel mit jungen, wissbegierigen Leuten zu tun. In der Forschung ist man relativ frei, kann eigene Ideen haben und wissenschaftlich verfolgen – nebenher lernt man noch einiges über Verwaltungsangelegenheiten :). Leider habe ich selbst keine Zeit mehr noch aktiv im Labor mitzuarbeiten, das fehlt mir.

Was wünschen Sie sich für Ihre Forscher-Zukunft?

Tolle innovative Ideen von mir und meinen Mitarbeiter/-innen, das nötige Geld sie in der Forschung zu realisieren und die Ergebnisse letztliche auch erfolgreich zu publizieren.

Noch etwas loswerden?

Vielen Dank an mein Forschungsteam und an das Team des Botanischen Gartens, das dafür sorgt dass der Garten als wundervolles Aushängeschild der FAU von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird! Ihnen vielen Dank für das Interview!

Kontakt

Prof. Dr. Markus Albert
Lehrstuhl für Molekulare Pflanzenphysiologie
Tel.: 09131 85-28211
markus.albert@fau.de