FAU-Studierende spielen Stück von Musik-Wunderkind
Musikpädagogik-Studierende über Uniorchester am 19. Juli
Gerade einmal 9 Jahre alt ist Viktor Breimesser, als er ein ganzes Orchester-Werk komponiert. Jetzt kommt das Werk schon zum zweiten Mal auf die Bühne. Premiere hatte es bei einem Wettbewerb in Halberstadt. An der FAU klingt das Orchester aber ganz anders. „Es ist schon spannend, man entdeckt immer was neues“, erklärt der heute 11-jährige Viktor. „Das Orchester interpretiert das Stück immer anders“.
Für die Musikpädagogik-Studierenden, aus denen sich das Uni-Orchester zusammensetzt, etwas ganz Besonderes – denn diesmal hat ein Kind das Sagen. Die Studierenden des Uniorchesters führen die Partitur am 19. Juli um 19:30 Uhr in der Aula in der Regensburgerstraße 160 in Nürnberg auf.
*Dirigent zählt ein „2, 3, 4..“, Musik spielt*
Redaktion: Das Universitätsorchester probt gerade ein ganz besonderes Stück. Denn geschrieben hat es ein Kind. Um ganz genau zu sein: Victor Breimesser. Mit gerade einmal 9 Jahren komponiert er das Stück innerhalb von fünf Monaten. Heute ist Victor 11 Jahre alt und hat die erste Aufführung in Halberstadt bereits hinter sich. Jetzt ist die FAU an der Reihe. Auch wenn es nicht die erste Aufführung seines Werks ist, freut sich Victor darauf:
Victor Breimesser: Es ist schon cool, dass sie das aufführen. Man entdeckt auch immer was Neues. Sie interpretieren das anders, das ist schon spannend. Laut und leise und schnell und langsam und wie sie halt spielen.
Redaktion: Das Orchester, das das Stück so anders interpretiert, ist die Nürnberger Uni-Musik. Geleitet wird sie von Dr. Julian Christoph Tölle und setzt sich vor allem aus Studierenden der Musikpädagogik zusammen. Zukünftige Lehrende also. Warum es genau für sie so spannend ist, ein Stück von einem Kind zu interpretieren, erklärt Ella. Sie spielt im Orchester die Geige und beschreibt das Ganze so:
Ella: Dass wir einfach mal eine ganz andere Perspektive haben, mit Kindern zu arbeiten. Normalerweise sind wir die Führungsposition und diesmal lassen wir einfach mal ein Kind machen. Das ist total spannend und nicht zu unterschätzen, wie viel ein Kind wissen kann.
Redaktion: Ganze 43 Seiten umfasst das Werk und wird von 13 Instrumentengruppen gespielt. Eine typische Besetzung der Beethoven-Zeit, erklärt Julian Tölle. Vom Klavier über Streichinstrumente, Blechbläser und Holzbläser sind unterschiedlichste Instrumente vertreten. Insgesamt 30 Musiker:innen sind dabei auf der Bühne. Dass das beim Komponieren besonders schwierig ist, weiß Christine. Auch sie ist Lehramtsstudentin, im Stück spielt sie die Trompete:
Christine: Ich find auch was in der Orchesterarbeit besonders ist: Dass man so viele Instrumente bedenken muss. Welche Töne kann ein Instrument überhaupt spielen? Wie hoch und wie tief kann ein ein Instrument spielen? Welche Tonarten liegen gut. Solche Sachen find ich schon beeindruckend. Er selbst ist ja Pianist und kennt das Klavier. Da gibt es sehr viele Töne, die es z.B. auf der Trompete im tiefen und im hohen Bereich gar nicht mehr gibt. Also das muss man schon beachten, wenn man komponiert und es ist sehr beachtlich, dass er das auf dem Schirm hat, welche Anforderungen die unterschiedlichen Instrumente mit sich bringen.
Redaktion: Auch sonst sind die Studierenden fasziniert von der Arbeit des kleinen Victor. Christine und Josephine sind beide Teil des Orchesters. Josephine spielt die Bratsche, studiert Grundschullehramt mit Musik im Nebenfach. Was für die beiden Studierenden so besonders ist erklären sie so:
Christine: Ich find’s interessant die Gedanken eines Kindes im Stück zu haben. Man macht sich ja immer Gedanken dazu, warum die Musik so ist wie sie ist. Und das ist hier auf jeden Fall der besondere Faktor.
Josephine: Ich find’s faszinierend was so ein kleiner Junge komponieren kann und, dass da ein Orchesterwerk rauskommt für ein ganzes Orchester. Es ist wirklich sehr faszinierend und ein hervorragendes Werk.
Redaktion: Wer jetzt neugierig ist und das Stück des Musiktalents Victor hören möchte, kann das am kommenden Mittwoch, den 19. Juli, um 19:30 Uhr. Nach dem Orchester-Stück erwartet die Besucher:innen noch eine Besonderheit, denn Victor hat auch eine Sonate geschrieben. Die spielt er zusammen mit seinem Freund Ansgar. Neben dem Orchester treten außerdem der Kammerchor, ein Rock- und ein Jazz-Ensemble und ein IPAD-Ensemble auf. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos finden Sie auf unserer Homepage und auf der Seite musik.phil.fau.de.
*Musik spielt*
„Geradezu unglaublich“: Neunjähriger komponiert Sinfonie
Musikwissenschaftler Dr. Julian Christoph Tölle über einen bemerkenswerten Nürnberger Jungen, der bereits mit 9 Jahren eine Sinfonie für großes klassisches Orchester komponiert hat.
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