Neu an der Uni: Prof. Dr. Malte Reichelt

Prof. Dr. Malte Reichelt - Juniorprofessur für Computational Social Science mit Schwerpunkt Social Dynamics

Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?

Mein Forschungsschwerpunkt umfasst die Computational Social Sciences, also einen eher neuen und sich gerade entwickelnden Bereich, der mithilfe neuer computergestützter Methoden und großer Datensätze versucht, Fragen zu sozialem menschlichem Verhalten zu beantworten. Ganz konkret komme ich mit einer Emmy-Noether Forschungsgruppe an die FAU, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Auswirkungen von Digitalisierung und technologischem Wandel auf Geschlechterungleichheit im Bildungssystem und im Arbeitsmarkt zu untersuchen. Wir interessieren uns beispielsweise dafür, ob und inwieweit Digitalisierung in Betrieben dazu beitragen kann vorherige Geschlechterungleichheiten in Erwerbspartizipation und im Lohn auszugleichen oder ob sich diese sogar noch verstärken.

Warum genau diese Themen?

Die Themen Digitalisierung und technologischer Wandel sind hochaktuell und nach wie vor nicht ausreichend erforscht. Ganz persönlich komme ich aus einer Generation, die die rasante Verbreitung von Computern und Smartphones in ihrer Kindheit und Jugendzeit sowie den Beginn des digitalen Wandels in der Arbeitswelt hautnah miterlebt hat. Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Gesellschaft und die Potentiale, diese gerechter zu gestalten, haben mich schon seit jeher fasziniert.

Ihre letzte Station vor der FAU?

Seit Januar dieses Jahres war ich als Emmy-Noether Nachwuchsgruppenleiter am Leibniz Institut für Bildungsverläufe tätig. Davor war ich sechs Jahre lang Assistant Professor of Social Research and Public Policy an der New York University Abu Dhabi und an der NYU in New York.

Ihr Lieblingsort an der FAU?

Ich hoffe, dass ich noch viele neue Lieblingsorte entdecken werde. Bislang ist es definitiv der Trichter in der Nürnberger Findelgasse. Aus meinem Bachelorstudium in Sozialökonomik kenne ich das studentenbetriebene Café noch gut und es freut mich ungemein, dass dieses weiterhin existiert.

Ihr nützlichstes Professoren-Utensil?

Als Sozialwissenschaftler muss ich sagen, dass die wichtigsten Utensilien wohl meine Augen und Ohren sind, um die soziale Welt um uns herum zu beobachten und zu verstehen. Ohne meinen Laptop geht aber natürlich auch nichts.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Eine ganze Zeit wollte ich Musik studieren und habe mich auch langjährig darauf vorbereitet. Auf gar keinen Fall wollte ich etwas im Bereich der Sozialwissenschaften (mein Vater war Sozialwissenschaftler) oder im Lehrbereich (meine Mutter war Gesamtschullehrerin) machen. Wie man sieht, hat das nicht ganz so gut geklappt.

Wenn ich nicht als Professor unterwegs bin, dann …

… bin ich Vater von zwei wunderbaren Kindern (9 Monate und 2,5 Jahre). Man findet mich also viel auf Spielplätzen, dem Erfahrungsfeld der Sinne oder im Bahnmuseum. Wir reisen aber auch unfassbar gerne, auch gemeinsam mit den Kindern. Ansonsten spiele ich gerne Squash oder Badminton.

Was wollten Sie schon immer mal tun?

Ich wollte in meinem Leben schon viele Sprachen lernen. Ansonsten natürlich mit einer Band auf Tour gehen.

Neu@FAU