Neu an der Uni: Prof. Dr. Eva Marlene Hausteiner

Frau steht in einem Flur.
Prof. Dr. Eva Marlene Hausteiner, Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte an der FAU (Bild: Minda de Gunzburg Center; Harvard University)

Prof. Dr. Eva Marlene Hausteiner - Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte

Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?

Das ist die Politische Theorie und Ideengeschichte – also der Teil der Politikwissenschaften, der nach den grundlegenden Begriffen, Herausforderungen und Konflikten der politischen Gestaltung von Zusammenleben fragt. Ich erforsche die Geschichte politischen Denkens insbesondere des 19. und 20. Jahrhunderts – aber immer angetrieben von Fragen, die uns in der Gegenwart politisch fordern. Mich interessieren dabei besonders Ideen großräumiger Herrschaft, zum Beispiel in Imperien oder Föderationen, aber auch Sinnstiftungsinstrumente in der Politik – von Verschwörungsgerüchten bis hin zu Zukunftserzählungen.

Warum genau dieses Thema /diese Themen?

Ohne ein Verständnis dessen, wie früher Politik gemacht und gedacht wurde, was im politischen Zusammenleben wünschenswert und was überhaupt möglich ist, drehen wir uns im Kreis: Die Geschichte von Politik und politischem Denken wiederholt sich zwar nicht, aber wir müssen sie verstehen, um aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Ein Beispiel ist das aktuelle russische Großmachtdenken: Was sind die ideologischen Grundlagen und Ursprünge der aktuellen Entwicklungen? Was sind ihre Risiken und Nebenwirkungen, aber auch Schwachstellen?

Ihre letzte Station vor der FAU?

Im letzten Sommersemester habe ich eine Professur an der Universität Passau vertreten – davor war ich in Greifswald, in Bonn und in den USA. Die turbulente PostDoc-Phase ist ja für viele eine Art Deutschland- und Weltreise, und so war es auch für mich.

Ihr Lieblingsort an der FAU?

Natürlich der Schlossgarten – ich mag aber auch den rauen, sehr universitären Charme der Cafeteria hinter der Kochstr. 4.

Ihr nützlichstes Professorinnen-Utensil?

Hier hat sich seit meiner Postdoc-Zeit nicht viel geändert: eine funktionierende Kaffeemaschine.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Zunächst Astronautin, dann Politikerin. Zum Glück wurde mir klar, dass ich für beide Berufe eigentlich nicht geeignet bin und mich die Politik und die unendlichen Weiten des Weltraums eher aus der Beobachterperspektive interessieren.

Wenn ich nicht als Professorin unterwegs bin, dann … 

… lese ich zum Beispiel Romane.

Was wollten Sie schon immer mal tun?

Ein richtig großes und opulentes Heckenlabyrinth besuchen.

Neu@FAU