Pionierin in der Geologie: Dixie Lee Bryant

Screenshot Video Dixie Lee Bryant

Amerikanerin promoviert 1904 als erste Frau an der FAU

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat einen Hörsaal nach ihr benannt. Hierzulande kennt ihren Namen kaum jemand. Dabei kann sie gerade jungen Frauen in der Wissenschaft Vorbild und Inspiration sein: Dixie Lee Bryant, Kaufmannstocher aus Kentucky, USA, war die erste Frau, die nach ihrem Studium am MIT an der FAU einen Doktortitel erworben hat – im Jahr 1904. Für ihre wissenschaftliche Karriere ließ sie in den Staaten alles zurück und kam nach Deutschland, wo sie sich schließlich an der FAU für Physik, Geologie und Botanik einschrieb.

Bevor der bayerische Prinzregent Luitpold 1903 die Immatrikulation von Frauen an bayerischen Universitäten ermöglichte, war dies nur als Gasthörerin möglich. Doch dann erarbeitete Dixie Lee Bryant sich einen Platz im jungen Forschungsteam des renommierten Geologen Hans Lenk – und bahnte sich so den Weg zu einer Promotion. Ihre Dissertation schrieb sie über die Gesteine Spitzbergens.

Als sie später als promovierte Geologin in die North Carolina State Normal Industrial School zurückkehrte, war sie das einzige Fakultätsmitglied mit einem Doktortitel. Dennoch war ihr zu der damaligen Zeit in den USA keine Karriere in der Wissenschaft möglich. Stattdessen lehrte sie jahrelang an weiterführenden Schulen in Chicago, bevor sie sich im Alter wieder nach North Carolina zurückzog.

„Dixie Lee Bryant war eine beeindruckende junge Frau, die zielstrebig ihren Wunsch nach einer wissenschaftlichen Laufbahn verfolgte. Zu jener Zeit wurde sie als Frau an keiner Universität in den Südstaaten der USA zugelassen – ihren Bachelor konnte sie erst später am MIT erwerben. Dass sie für eine Promotion den damals beschwerlichen Weg über den Atlantik in Kauf nahm und sich den Respekt der männlichen Kollegen in der Wissenschaft erkämpfte, ist wahrlich eine große Leistung. Wir sind stolz darauf, dass diese mutige Frau an der FAU promoviert wurde“, sagt FAU-Präsident Joachim Hornegger. „Die FAU hat gegenüber der Stadt Erlangen angeregt, eine Straße nach Dixie Lee Bryant zu benennen.“


The Sky is the Limit

Titelbild
(Bild: FAU/Bärbel Rhades)

Facettenreich, inspirierend und innovativ – in dieser Print- und Onlinepublikation in deutscher und englischer Sprache stellt die FAU 22 Wissenschaftlerinnen sowohl aus der Technischen, als auch der Naturwissenschaftlichen Fakultät vor. Als Vorbilder sollen die Forscherinnen durch ihre individuellen Werdegänge Nachwuchswissenschaftlerinnen für eine akademische Laufbahn im MINT-Bereich motivieren. Neben ihrem beruflichen Werdegang, zeigen die MINT-Expertinnen auch ein wenig ihrer private Seite.

Zu den Wissenschaftlerinnen


„WomenInScience@TF“ für mehr Frauen in der Wissenschaft

Vom Vortrag zur Tat: Netzwerken unter den Studentinnen und Wissenschaftlerinnen.
Vom Vortrag zur Tat: Netzwerken unter den Studentinnen und Wissenschaftlerinnen.

Die Technische Fakultät der FAU hat sich eine Erhöhung des Frauenanteils auf allen Qualifikationsstufen auf die Fahnen geschrieben. Eine der Fördermaßnahmen um dies zu erreichen, ist die neue Veranstaltungsreihe „WomenInScience@TF“. Eine Bildergalerie gibt Eindrücke des ersten Treffens, ein Gespräch mit der Frauenbeauftragten Prof. Dr. Barbara Kappes liefert weitere Infos.

Mehr zu WomenInScience@TF


Emmy-Noether-Vorlesungen

Mit der Emmy-Noether-Vorlesung, die von der Kommission Chancengleichheit an der Universität Erlangen-Nürnberg initiiert wurde, will die Hochschule an die große Erlanger Mathematikerin und Begründerin der modernen axiomatischen Algebra erinnern. Die Vorlesung findet jedes Jahr Anfang Juni statt und soll an den Tag erinnern, an dem Emmy Noether ihre hart erkämpfte Zulassung als Privatdozentin an einer Hochschule erhielt – den 5. Juni 1919. Die Mathematikerin Emmy Noether (1882-1935) war eine der ersten Frauen, die an der Erlanger Universität studierte. Mit 25 Jahren erlangte sie die Doktorwürde. Doch erst 1919 wurde ihr an der Universität Göttingen die Lehrberechtigung erteilt. Dort arbeitete sie bis 1923 ohne Lohn, dann erst verdiente sie als Dozentin ohne Festanstellung ihr eigenes Geld. Die Nazis entzogen Emmy Noether, die jüdischer Abstammung war, im Jahr 1933 die Lehrbefugnis. Die Mathematikerin emigrierte in die USA, wo sie zwei Jahre später starb.

Zu den Emmy-Noether-Vorlesungen


Diversität erlebbar machen

Collage von zwei Porträtfotos.
(Bilder: Giulia Iannicelli/FAU / Ebru Tepecik)

Was jede/-r Einzelne tun kann, um die Diversität an der FAU zu fördern? Steht im Diversitätskonzept. Ein Interview mit Vizepräsident People Prof. Dr. Andreas Hirsch und Diversity Managerin Dr. Ebru Tepecik.

Zum Interview

Das Büro für Gender und Diversity ist die zentrale Stelle der FAU rund um das Thema Chancengleichheit. Zur Förderung von Chancengleichheit setzt die FAU die Strategien des Gender Mainstreaming, des Diversity Management sowie Strategien zur Gewährleistung der Vereinbarung von Studium, Beruf und Familie ein.