Zimmer frei?
Die Metropolregion Nürnberg wächst und besonders die drei Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen erleben einen Boom – Studierende, wissenschaftlicher Nachwuchs, Menschen, die neu in den Arbeitsmarkt einsteigen – sie alle zieht es ins Städtedreieck. Gerade bei den internationalen Studierenden ist jedoch der knappe Wohnraum eine immense Hürde. FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger, Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik, Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König sowie der Oberbürgermeister der Stadt Fürth, Thomas Jung, wenden sich daher in einem gemeinsamen Appell an Bürgerinnen und Bürger in der Region.
Die Botschaft: Lassen Sie Wohnraum nicht ungenutzt leerstehen, sondern werden Sie Vermieter/in!
Die Kinder sind aus dem Haus – und die Wohnung oder das Haus ist plötzlich zu groß. Die Einliegerwohnung wird nicht mehr fürs Au-pair gebraucht. Das Häuschen der Tante steht seit längerem leer. Wer sich in diesen Situationen wiedererkennt, ist Adressat oder Adressatin des ungewöhnlichen Aufrufs.
Helfen Sie und inserieren Sie ein Zimmer!
Bürgerinnen und Bürger, die Wohnraum vermieten möchten, können diesen nicht nur über die einschlägigen Plattformen inserieren, sondern auch direkt auf den Vermittlungsservice des Studierendenwerks unter www.werkswelt.de/privatzimmervermittlung anbieten.
Ich möchte mehr Infos zur Privatzimmervermittlung des Studierendenwerks
Sommersemester Vorlesungen: 17. April bis 21. Juli 2023
Wintersemester 2023/24: 16. Oktober 2023 bis 9. Februar 2024
Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU, steht gerade seit Beginn des Wintersemesters 2022/23 vor einer dramatischen Situation: „Der Wohnungsmarkt in Erlangen, Nürnberg und Fürth ist seit langem angespannt – aber in diesem Jahr trifft uns die Lage besonders hart: Von unseren Studienanfängern kommt mehr als ein Drittel aus dem Ausland. Für sie ist es – ohne ein Netzwerk vor Ort – fast unmöglich, eine Bleibe zu finden. Jedes Zimmer ist willkommen.“ Besonders schwierig ist die Situation für Studierende außerhalb der EU: Viele von ihnen benötigen ein Visum für die Einreise – und dafür bereits einen festen Wohnsitz. „Wir wollen als Universität international wachsen – aber dafür benötigen wir eine leistungsfähige Wohninfrastruktur für all die Talente, die zu uns kommen wollen.“
Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, lenkt den Blick auf die schwierige Wohnungssituation im Städtedreieck: „Der Wohnungsmarkt im Großraum ist sehr angespannt. Viele Menschen waren und sind bereit, zu helfen. Sie vermieten Wohnraum an Geflüchtete oder an Studierende. Wir hoffen, dass diese Hilfsbereitschaft anhält. Denn jede Wohnung hilft.“
Sein Nürnberger Amtskollege Marcus König sieht im interkulturellen Austausch eine große Chance für die Städte: „Studierende aus dem Ausland sind bei uns herzlich willkommen. Sie sind eine Bereicherung für unsere Stadtgesellschaften, zugleich bringen sie durch ihre Herkunft wertvolles Wissen für unsere Hochschulen mit. Seien Sie gute Gastgeber und Vermieter.“
Für Dr. Thomas Jung, Oberbürgermeister der Stadt Fürth, sind auch die zusätzlichen Mieteinnahmen ein Argument für die Aufnahme von Personen im eigenen Heim: „Immer wieder stellen wir in Fürth fest, dass wertvoller Wohnraum ungenutzt bleibt. Dabei könnten Vermieter hier ohne großen Aufwand zusätzliche Einnahmequellen generieren und gleichzeitig junge Studierende unterstützen.“
Mit dem Aufruf „Zimmer frei?“ wollen die drei Oberbürgermeister und die Universität ganz explizit nicht den Blick von der Wohnungsbausituation in der Region ablenken. Der Aufruf ist als kurzfristige Entlastung gedacht. Der Neubau bezahlbaren Wohnraums steht für König, Janik und Jung nach wie vor ganz oben auf der Agenda und ist eine der wichtigsten Herausforderungen der kommenden Jahre. Allerdings dauern Bauprojekte gegenwärtig aufgrund von Material- und Fachkräftemangel zum Teil länger als gewohnt.
Joachim Hornegger: „Unsere Studierenden brauchen den Wohnraum jetzt. Und in den kommenden Semestern rechnen wir mit noch mehr Zuwachs aus dem Ausland. Wir würden uns wünschen, dass wir alle gemeinsam daran arbeiten, die Metropolregion Nürnberg zum attraktiven Standort für die Wissenschaft zu machen.“
Hilfe für Studierende
Privatzimmerdienst des Studierendenwerks in Erlangen
Studentenhaus
Langemarckplatz 4
91054 Erlangen
(Büro neben dem Haupteingang)
Tel: 09131/8002-58
Öffnungszeiten
Mo- Do: 9.00 – 15.00 Uhr
Fr: 9.00 – 14.00 Uhr
oder nach Vereinbarung
Ebenfalls hilfreich: Auf gängigen Plattformen inserieren
Wo Wohnraum knapp ist, hilft es natürlich genauso, wenn Sie Ihr leerstehendes Zimmer oder die freie Wohnung auf einer Wohnungplattform inserieren:
- Wohnungsgesuch-Portale: direkt Angebot online eingtragen
- Wohnung oder Zimmer beispielsweise bei Immobilienplattformen anbieten
- Social-Media-Gruppen mit Namen wie „Suche/Biete“ nutzen
- Freunde und Bekannte über freies Zimmer informieren
- Zettel in Supermärkten oder Cafés aufhängen
Studierende aus dem Ausland suchen online nach einer Unterkunft und sind häufig noch nicht vor Ort.
Hilfe für Geflüchtete
Anerkannte Asylsuchende und Flüchtlinge benötigen dringend Wohnungen. Nachdem sie den Anerkennungsbescheid erhalten haben, müssen sie baldmöglichst aus den staatlichen Unterkünften (Gemeinschaftsunterkünfte) oder den dezentralen Unterkünften ausziehen.
Auf der Webseite der Stadt Erlangen finden Sie Informationen, wie Sie eine privaten Wohnraum Melden können.
Auch beim Landratsamt Erlangen-Höchststadt können Sie Wohnraum für Geflüchtete melden.
Wohnungsvermittlung Erlangen und Nürnberg
„Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen eines Menschen und bleibt das soziale Thema in unserer Stadt. Unser Anliegen ist es, Wohnraum zu schaffen, zu erhalten und bezahlbar zu machen.“ Alle Infos zum Thema Wohnen, Wohnungsnotfällen und Wohnungslosenhilfe der Stadt Erlangen
Wohnungspolitik aktiv mitgestalten
Gestalten Sie Erlangen aktiv mit: Kommen Sie vorbei zu den monatlichen Stadtrat-Sitzungen. Dort ist Zuhören und mitgestalten ist ausdrücklich erwünscht.
Bürgerversammlungen der Stadt Erlangen
Bürger*innen-Sprechstunde Stadt Erlangen
Bürgerbeteiligung in Nürnberg (zum Beispiel in der Stadtplanung)
Worum geht’s?
- Studierende haben Probleme aus „der Ferne“ ein Zimmer zu finden
- Besonders schwierig ist die Situation für Studierende außerhalb der EU: Viele von ihnen benötigen ein Visum für die Einreise – und dafür bereits einen festen Wohnsitz
- Studierende kommen aus vielen verschiedenen Ländern, neben EU-Ländern zum Beispiel aus Indien, China und der Türkei
- Die Zimmervermittlung kann zur Zeit nur 1/3 der Anfragen mit Zimmern bedienen – und ist daher auf zusätzlichen Wohnraum angewiesen
- Auch Doktoranden und Wissenschaftlerinnen brauchen dringend Wohnraum
- Studierende sind genügsam und brauchen keinen High-End-Wohnraum
- Der Wohnraum sollte nicht zu teuer und sollte möbliert sein (Tisch und Bett, Zugang zu Küche und Bad)
- Oft hilft schon ein Übergang für ein paar Monate – besonders vor dem Wintersemester ist die Wohnungsnot groß (Wintersemester: 16. Okt. 2023 bis 9. Feb. 2024)