Nachwuchsförderung für patientennahe Krebsforschung
Förderung des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung für zwei junge Erlanger Forschende
Der Standort Erlangen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) hat erstmals im Rahmen der Ausschreibung „BZKF-Young Scientist Fellowship“ eine Förderung in Höhe von insgesamt 200.000 Euro an zwei herausragende Forschende des Uniklinikums Erlangen vergeben. Die klinischen Forschungsprojekte sollen dazu beitragen, die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen in Bayern weiter voranzubringen. Übergeordnetes Ziel ist die schnellere Übertragung neuer zielgerichteter Tumortherapien-Verfahren vom Labor in die Klinik.
Dr. Hanna Hübner, Frauenklinik, und Dr. Markus Eckstein, Pathologie, haben sich in einem kompetitiven Begutachtungsverfahren des BZKF-Standorts Erlangen durchgesetzt und erhalten jeweils eine Förderung in Höhe von 100.000 EUR für ihre Forschungsprojekte. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen einer virtuellen Ehrung durch Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF.
Dr. Hanna Hübner überzeugte die Gutachter mit Ihrem Projekt zur aktiven Mitwirkung des körpereigenen Immunsystems bei Brustkrebstherapien mit dem Titel „Einfluss aktueller und neuer zielgerichteter anti-HER2 Kombinationstherapien auf die antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität und Phagozytose im Brustkrebs (Kurztitel: HER2response)“.
Insbesondere zielgerichtete Antikörpertherapien induzieren Prozesse wie die antikörperabhängige zellvermittelte Toxizität (ADCC) oder Phagocytose (ADCP), die entscheidend für den Therapieerfolg sind.
In dem geförderten Forschungsprojekt sollen nun verschiedene Therapieansätze hinsichtlich des Einflusses auf die ADCC und ADCP verglichen werden und potenzielle Biomarker als Indikatoren für den Therapieerfolg bei Brustkrebs identifiziert werden.
Das Projekt von Dr. Markus Eckstein mit dem Titel „Robuste räumliche Hochdurchsatzcharakterisierung (multi-Omics) des immunologischen Mikromilieus am ‚Use Case‘ metastasierter Urothelkarzinome unter Immuncheckpointinhibitortherapie” beschäftigt sich mit der immunologischen Umgebung bei fortgeschrittenem Harnblasenkrebs.
Eine neuartige Methode – Spatial Transcriptomics – soll dabei helfen, die Mikroumgebung der Tumoren in einem sehr großen Umfang, vor allem räumlich, zu charakterisieren. Mit Hilfe dieser Methode soll aufgedeckt werden, welche Patientinnen und Patienten von Immuntherapien bei Harnblasenkrebs profitieren.
Außerdem soll die Methode für alle Forschenden im BZKF an allen sechs bayerischen Uniklinikstandorten als neuartige Schlüsseltechnologie etabliert werden. Damit wird die spezielle Expertise und die dafür erforderliche Infrastruktur gezielt am Standort Erlangen aufgebaut und für alle BZKF-Standorte nutzbar gemacht.
„Bei der Auswahl der Projekte haben wir einen besonderen Fokus auf die patientennahe Krebsforschung gelegt“, sagt Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Direktor CCC Erlangen-EMN und Sprecher des BZKF-Standorts Erlangen.
„Uns ist es wichtig, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die etablierten BZKF-Leuchtturm- und Studiengruppen an den BZKF-Standorten unterstützen und mitgestalten“, erklärt Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF, weiter. „Das BZKF sieht in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine große Chance, um den Aufbau eines international sichtbaren Spitzenzentrums für patientennahe Krebsforschung in Bayern voranzutreiben.“
Weitere Informationen
Dr. Hanna Hübner (Frauenklinik des Uniklinikums Erlangen)
hanna.huebner@uk-erlangen.de
Dr. Markus Eckstein (Pathologie des Uniklinikums Erlangen)
markus.eckstein@uk-erlangen.de