Ein neuer und ein verlängerter Sonderforschungsbereich für die FAU
DFG fördert Forschung in den Bereichen der Medizin und Gehirnmechanik
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat an der FAU einen Sonderforschungsbereich neu bewilligt und einen Transregio (SFB/TRR) verlängert. Für einen seit 2011 bestehenden SFB fördert die DFG sechs Transferprojekte.
Der SFB 1540 nutzt Mechanik-basierte Ansätze, um das Verständnis der Funktion des zentralen Nervensystems zu verbessern. Ziel des SFB/TRR 374 ist es, in einer zweiten Förderperiode neue diagnostische und therapeutische Strategien für Patientinnen und Patienten mit chronischem Nierenleiden zu entwickeln. Im SFB 814 wurden sechs Transferprojekte definiert, die sich übergreifend mit Metall- und Kunststoffwerkstoffen sowie den unterschiedlichen Strahlquellen Laser- und Elektronenstrahl beschäftigen.
Die Mechanik des Gehirns
Der SFB „Exploring Brain Mechanics“ untersucht das komplexeste Organsystem, das es gibt: das zentrale Nervensystem. Trotz enormer Fortschritte im Verständnis von (Fehl-)Funktionen des zentralen Nervensystems, sind viele grundlegende Prozesse und Krankheiten noch immer nicht vollständig verstanden.
Um das zu ändern, arbeiten im SFB Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Disziplinen Ingenieurswissenschaften, Physik, Biologie und Medizin zusammen. Sie werden die Gehirnmechanik als wichtigen, noch fehlenden Puzzlestein in unserem Verständnis von Entwicklung, Homöostase und Pathologie des zentralen Nervensystems erforschen – und so eine Grundlage für die künftige Verbesserung der Diagnose und Behandlung von neurologischen Störungen schaffen.
Der Sprecher des SFBs ist Prof. Dr. Paul Steinmann vom Lehrstuhl für Technische Mechanik. Die Förderungen erstreckt sich über vier Jahre.
SFB verlängert: Chronische Nierenerkrankung therapieren
In Deutschland leiden mehr als 5 Millionen Patientinnen und Patienten an einer chronischen Nierenerkrankung – die meisten von ihnen, ohne es zu wissen – und etwa 100.000 benötigen eine Nierenersatztherapie in Form einer Dialyse oder Transplantation. Während der ersten Förderperiode hat sich daher ein interdisziplinäres Team von Nierenforscher/-innen aus Regensburg und Erlangen das ambitionierte Ziel gesetzt, die Pathophysiologie und die krankheitsrelevanten Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Zelltypen in der Niere zu erforschen. Für die nächste Förderperiode besteht das übergeordnete Ziel darin, Wissen über die (Patho-)Physiologie des tubulären Systems und des Niereninterstitiums weiter zu vertiefen, mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Strategien.
Prof. Dr. Richard Warth, Inhaber der Professur für Medizinische Zellbiologie an der Universität Regensburg, ist Sprecher von SFB/TRR 374 (ehemals SFB 1350). Co-Sprecherin ist Prof. Dr. Kerstin Amann, Leiterin der Nephropathologische Abteilung am Pathologischen Institut am Uniklinikum der FAU. In einer zweiten Förderperiode wird der SFB/TRR 374 für weitere vier Jahre gefördert.
Transferprojekte für bestehenden SBF „Additive Fertigung“
Der SFB 814 „Additive Fertigung“ der FAU widmet sich seit 2011 der Fertigung von hoch individualisierten, geometrisch komplexen Bauteilen mittels pulver- und strahlbasierter additiver Verfahren. Zusammen mit einem Industriekonsortium aus neun Anwendungspartnern wurden sechs Transferprojekte definiert, die sich übergreifend mit Metall- und Kunststoffwerkstoffen sowie den unterschiedlichen Strahlquellen Laser- und Elektronenstrahl beschäftigen. Die DFG fördert diese Projekte ab Januar 2023.
Graduiertenkolleg für die Erforschung planarer Kohlenstoffgitter
Neben den Sonderforschungsbereichen/Transregios wird ein neues Graduiertenkolleg zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gefördert.
Mit dem Graduiertenkolleg 2861 starten die TU Dresden und die FAU eine gemeinsame Initiative auf dem sich rasant entwickelnden Gebiet der Planaren Kohlenstoffgitter (Planar Carbon Lattices – PCL). Hinter diesem Begriff verbergen sich präzise geordnete Materialien, deren Grundfläche ein 1D- oder 2D-Kohlenstoffgitter darstellt. Aufgrund der strukturellen Vielfalt der Gitter und der chemischen Vielfalt der Molekülbausteine ist es möglich, Materialien mit quasi beliebigen Eigenschaften herzustellen. Um auf diesem interdisziplinären Gebiet der hoch entwickelten Nanomaterialien weitere Fortschritte zu erzielen, will das Kolleg ein Forschungs- und Qualifizierungsprogramm aufbauen, das synthetische Chemie, Festkörperphysik und Materialwissenschaften verbindet.
Das Graduiertenkolleg wird über einen Zeitraum von 5 Jahren gefördert.
Mehr Informationen
Für SFB 1540
Prof. Dr. Paul Steinmann
Lehrstuhl für Technische Mechanik
Tel.: 09131/85-28501
paul.steinmann@fau.de
Für SFB/TRR 374
Prof. Dr. Kerstin Amann
Nephropathologische Abteilung im Pathologischen Institut
Tel.: 09131/85-22291
kerstin.amann@fau.de
Für SFB 814
Prof. Dr. Dietmar Drummer
Lehrstuhl für Kunststofftechnik
Tel.: 09131/85-71001
dietmar.drummer@fau.de
Graduiertenkolleg
Prof. Dr. Janina Maultzsch
Lehrstuhl für Experimentalphysik
Tel.: 09131/85-27073
janina.maultzsch@fau.de