FAU-Menschenrechtspreis für Dr. Harsh Mander

Zwei Männer halten eine Urkunde hoch.
Der Premierenpreisträger ist der indische Menschenrechtsforscher und –aktivist Dr. Harsh Mander (rechts). Prof. Dr. Georg Schett, Vizepräsident Research an der FAU, übergab den Preis für Dr. Manders außergewöhnliche Leistungen gegen Hassgewalt, in der Arbeit mit Straßenkindern und anderen sozial ausgegrenzten Personen. (Bild: FAU/Kurt Fuchs)

Indischer Menschenrechtler erhält ersten FAU Human Rights Award

Deutschland hat einen neuen Menschenrechtspreis, vergeben von der FAU. Der FAU Human Rights Award zeichnet international profilierte Personen aus, die sich in Forschung, Lehre und Praxis für die Menschenrechte einsetzen.

Der Premierenpreisträger ist der indische Menschenrechtsforscher und -aktivist Dr. Harsh Mander.

Prof. Dr. Georg Schett, Vizepräsident Research an der FAU, übergab den Preis für Dr. Manders außergewöhnliche Leistungen gegen Hassgewalt, in der Arbeit mit Straßenkindern und anderen sozial ausgegrenzten Personen.

„Die Menschenrechtsforschung ist bereits seit 2009 ein interdisziplinärer Schwerpunkt an der FAU“, erklärt Prof. Georg Schett, Vizepräsident Research an der FAU. „Der FAU Human Rights Award soll nun Menschen auszeichnen, die das Feld mit ihren Schriften vorangebracht haben, und die sich auch ganz praktisch gegen Menschenrechtsverletzungen engagieren. Wir sind sehr stolz darauf, mit Dr. Harsh Mander einen würdigen ersten Preisträger zu ehren.“

Dr. Harsh Mander ist ein indischer Menschenrechtsforscher und -aktivist, der mit Straßenkindern und Personen arbeitet, die Massengewalt, Hunger oder Obdachlosigkeit erleben. „Diese Auszeichnung ist eine große Ehre für mich und zeigt mir, dass unsere Themen international Gehör finden“, sagt Dr. Harsh Mander. „Indische Menschenrechtsaktivisten, auch ich selbst, erleben aktuell zunehmende staatliche Repression, daher ist internationale Solidarität für uns sehr wichtig. Ich persönlich freue mich auch über die Gelegenheit, in den nächsten Jahren eng mit dem Menschenrechtszentrum der FAU zusammenzuarbeiten und die Studierenden hier zu unterrichten.“

Über den Preisträger

Ein Mann mit Brille sitzt auf einer Bank und schaut in die Kamera. Er trägt einen roten Pullover und ein grün kariertes Hemd.
Dr. Harsh Mander (Bild: privat)

Dr. Harsh Mander trat 1980 in den indischen Verwaltungsdienst ein, wo er in Madhya Pradesh und Chhattisgarh in hochrangingen Positionen diente. 2002 ging er aus Protest gegen die Rolle des Staates bei dem kommunalen Massaker in Gujarat in den Vorruhestand. Später war Dr. Mander Sonderbeauftragter des Obersten Gerichtshofs von Indien und setzte sich für die Einhaltung des Rechts auf Nahrung ein. Als Mitglied des Nationalen Beirats des Premierministers befasste er sich vor allem mit Sozialpolitik und -gesetzgebung.

Zusätzlich war Dr. Mander an zivilgesellschaftlichen Kampagnen beteiligt, wie etwa einer sozialen Bewegung, die in Indien erfolgreich das Recht auf Information durchsetzte. 2022 war er für den Friedensnobelpreis nominiert und stand auf der PRIO-Shortlist.

Dr. Mander hat zahlreiche Bücher geschrieben, an der Vrije Universität in Amsterdam promoviert und als Lehrbeauftragter in Indien und im Ausland an renommierten Universitäten unterrichtet.

Im Interview auf fau.de spricht Dr. Mander über seine Arbeit.

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