„Einer der ersten Hochschulmanager“

Collage Gemälde von Nikolaus Fibinger, im Hintergrund Foto der Technischen Fakultät und die Schrift "Präsident Gestalter Visionär"

FAU gedenkt am 100. Geburtstag Nikolaus Fiebigers dem ehemaligen FAU-Präsidenten

Prof. Dr. Nikolaus Fiebiger, Kernphysiker und ehemaliger Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), hat das Bild der FAU über viele Jahre geprägt: Der sogenannte Fiebiger-Plan und der Auf- und Ausbau der Technischen Fakultät fallen in seine Amtszeit. Am 7. August wäre er 100 Jahre geworden. Die FAU gedenkt ihm mit einem Kurzfilm.

25 Jahre Ära Fiebiger

Die „Ära Fiebiger“ begann 1966, als Nikolaus Fiebiger dem Ruf an die FAU folgte. Inmitten der Studierendenbewegung übernahm er von 1969 bis 1972 das Amt des Rektors, im Anschluss folgte das Amt des Prorektors. 1975 wurde er dann zum Präsidenten der FAU gewählt und blieb dies bis kurz vor seiner Emeritierung im Jahr 1990. „Mit ihm brach eine neue Ära von Rektoren und Präsidenten an“, sagt Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU. „Nikolaus Fiebiger war der erste, der die Leitung der Universität als langfristige Aufgabe wahrnahm, einer der ersten Hochschulmanager.“

Fiebigers Präsidentschaft fiel in die Zeit des massiven Ausbaus der Universitäten in Deutschland. Mit seinem Abrundungsplan trug er entscheidend zum Ausbau der Technischen Fakultät bei, die erst 1966 gegründet worden war, und prägte so die wissenschaftliche Infrastruktur an der FAU nachhaltig. Mit seiner Amtszeit verbunden sind auch die Ansiedlung der beiden Fraunhofer-Institute am Standort Erlangen, sowie der nach ihm benannte „Fiebiger-Plan“, der zum Ziel hatte, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu sichern und zu fördern.

Auch nach seiner Zeit als Präsident blieb Nikolaus Fiebiger aktiv in der Förderung der Wissenschaft, zum Beispiel als Mitinitiator und späterer Vorsitzender des Wissenschaftlich-Technischen Beirats der Bayerischen Staatsregierung oder als Geschäftsführer der Bayerischen Forschungsstiftung.

Verdienstorden und Ehrenbürger

Für sein außerordentliches Engagement wurde Nikolaus Fiebiger mehrfach ausgezeichnet. 1972 erhielt er den Bayerischen Verdienstorden und 1990 das Große Bundesverdienstkreuz. 1990 ernannte ihn die Stadt Erlangen zu ihrem Ehrenbürger. 1991 erhielt er die Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Bayerische Wirtschaft und die Europa-Medaille des Staates Bayern, 1993 die Helmut-Volz-Medaille, die von der Technischen Fakultät der FAU vergeben wird. Zum 15-jährigen Bestehen des Instituts für Fertigungstechnik – das heutige Department Maschinenbau – verlieh ihm die Technische Fakultät 1997 die Ehrendoktorwürde. Das Nikolaus-Fiebiger-Zentrum für Molekulare Medizin, das Klinisch-Molekularbiologische Forschungszentrum der FAU, ist seit 2001 nach ihm benannt. 2002 wurde Fiebiger Ehrenmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft und 2005 mit der Fraunhofer-Medaille gewürdigt.

Als Nikolaus Fiebiger am 6. April 2014 verstarb, verlor die FAU eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten. „Ihm war es immer wichtig, dass Kontroversen trotz aller Gegensätze respektvoll geführt wurden. Diesen Respekt verschaffte er sich einerseits durch seinen Pragmatismus und andererseits durch sein Bemühen um gerechtes Handeln“, sagt Prof. Dr. Joachim Hornegger. So bleibt Fiebiger an der FAU als Gestalter in einer Zeit großer Diskussionen und tiefgreifender Veränderungen in Erinnerung.

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