Energie der Zukunft: Bundespräsident Steinmeier besucht das HI ERN in Erlangen
Informationsreise mit dem Diplomatischen Corps
Eine nachhaltige Energieversorgung der Zukunft: Von der vielseitigen und ambitionierten Forschung an dieser zentralen gesellschaftlichen Aufgabe konnte sich heute Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Besuch des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN) einen Eindruck verschaffen. Der Bundespräsident machte im Rahmen der Informations- und Begegnungsreise mit dem Diplomatischen Corps Station in Erlangen. Das HI ERN ist eine Außenstelle des Forschungszentrums Jülich in Zusammenarbeit mit der FAU und dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB).
Nach der Begrüßung durch die Jülicher Vorständin Prof. Astrid Lambrecht und den FAU-Präsidenten Prof. Joachim Hornegger standen Besichtigungen von Labors sowie von verschiedenen Stationen von (Forschungs-)Partnern aus der Industrie auf dem Programm des Bundespräsidenten und seiner rund 180 Gäste. Anschließend fuhr der Bundespräsident mit einem Teil der Besucher:innen mit Wasserstoffbussen zur Erlanger Wasserstofftankstelle – weltweit die erste kommerzielle Tankstelle, die die Erlanger LOHC-Technologie zur Speicherung von Wasserstoff mithilfe eines flüssigen Trägers nutzt. Der andere Teil der Besuchergruppe besichtigte den LOHC-Wasserstoffspeichercontainer des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB).
„Wenn Bayern für Laptop und Lederhose steht, dann steht Franken für Turbinen und Trachten, für Wasserstoff und Kulturerbe. Vor allem aber steht diese Region für die Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft und Weltoffenheit, für eine Verbindung, die wir stärken müssen, wenn wir in Zukunft klimaverträglich wirtschaften wollen“, betonte der Bundespräsident während der Besichtigungstour im neuen Institutsgebäude auf dem Campus-Süd der FAU.
Das HI ERN wurde 2013 gegründet, Direktoren sind Prof. Peter Wasserscheid, Prof. Karl Mayrhofer sowie Prof. Christoph Brabec. Mittlerweile forschen am Institut über 170 Wissenschaftler:innen an einer klimafreundlichen, nachhaltigen und bezahlbaren Energieversorgung für zukünftige Generationen.
Thematische Schwerpunkte des Instituts sind die Erforschung der elektrochemischen Energieumwandlung zur Entwicklung innovativer Wasserstofftechnologien sowie solare Technologien. So verspricht die Kopplung von Elektrolyse und Brennstoffzellen mit Verfahren zur chemischen Energiespeicherung und zur Produktion von chemischen Wertstoffen neue, wirtschaftlich hochattraktive Wertschöpfungsketten. Ein zweiter Fokus der Forschung liegt darauf, Photovoltaik und Wasserstofftechnik stärker zu verbinden. Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz kann dazu beitragen, bessere Materialien für Photovoltaik-Anlagen zu entwickeln.
Stimmen zum Besuch des Bundespräsidenten im HI ERN
„Das HI ERN steht für Forschung und Entwicklung auf Weltklasseniveau. Wir sind stolz, dass wir im Freistaat mit Einrichtungen wie hier in Erlangen bei der Entwicklung umweltfreundlicher Energieträger ganz vorne dabei sind. Denn im HI ERN werden Grundlagen für die Technologien der Zukunft gelegt. Davon profitiert ganz Deutschland, gerade auch bei der verstärkten Nutzung von Wasserstoff als klimafreundlicher Energieträger.“
Joachim Herrmann, Bayerns Innenminister
„Am Helmholtz Institut Erlangen-Nürnberg verbinden wir die Stärken von nutzeninspirierter Grundlagenforschung und universitärer Forschung. Besonderes Augenmerk der Kooperation zwischen Forschungszentrum Jülich, FAU Erlangen-Nürnberg, Helmholtz Zentrum Berlin und dem Fraunhofer-Institut IISB liegt auf der Erforschung von Wasserstoff-Technologie als wichtigem Element zu erfolgreichen Gestaltung der Energiewende. Das HI ERN leistet Pionierarbeit in der Frage, wie Wasserstoff als Energiequelle sicher gespeichert und zuverlässig transportiert werden kann.“
Prof. Astrid Lambrecht, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich
„Die FAU steht seit vielen Jahrzehnten für Innovation – bedeutende Errungenschaften wie MP3 haben hier in Erlangen-Nürnberg ihren Ursprung. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Helmholtz-Gemeinschaft machen wir im HI ERN Wasserstoff für die Energiewende nutzbar und tragen so dazu bei, eine der gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Wir sind stolz darauf, dass unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier diesen Ort wissenschaftlicher Innovation für einen Besuch mit dem Diplomatischen Korps ausgewählt hat.“
Prof. Joachim Hornegger, Präsident der FAU
„Wasserstofftechnologien bilden eine sehr wichtige Säule im vollständig defossilisierten Energiesystem der Zukunft. Wir sind sehr stolz, dass wir dem Bundespräsidenten und seinen Gästen gemeinsam mit unseren Partnern innovative Forschungsmethoden und neue Wasserstoffanwendungen präsentieren dürfen. Wir zeigen dabei, dass in Erlangen und Umgebung die gesamte Wasserstoffwertschöpfungskette von der Erzeugung über die Wasserstofflogistik bis zur Rückverstromung für den Fahrzeugantrieb auf höchstem Niveau vorangebracht wird.“
Prof. Peter Wasserscheid, Direktor HI-ERN
„Gemeinsam mit unseren Kolleg:innen der FAU und dem Fraunhofer Institut IISB und unseren Partnern in der Region forschen wir am HI ERN auf höchstem internationalen Niveau an den Energietechnologien von morgen. Dies geschieht bei uns Hand in Hand mit der Ausbildung von jungen, exzellenten Studenten, welche unsere Ideen vorantreiben und in die Umsetzung bringen und anschließend mit ihrem Wissen die Firmen der Region und Deutschlands stärken. Wir freuen uns, dass der Bundespräsident und seine Delegation sich heute bei einer Führung am HI ERN ein Bild von unseren Innovationen und unseren motivierten Gestaltern der Energiewende machen konnte.“
Prof. Karl Mayrhofer, Direktor HI ERN
„Wir freuen uns, dass wir vom IISB als Systemintegratoren zusammen mit den Kolleg:innen vom HI ERN chemische Wasserstoffspeicherung in der Anwendung zeigen und weiterentwickeln. Unsere Forschungsplattform demonstriert anschaulich die Einsatzfähigkeit von regenerativen Energieträgern und leistet somit einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität.“
HTA-Professor Jörg Schulze, Institutsleiter, Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB
„Der Wasserstoff-elektrische Antrieb ist für uns eine sinnvolle Ergänzung in der Elektromobilität. Vor allem im Hinblick auf die Ladeinfrastruktur und die Netzstabilität halten wir eine Diversifizierung der verschiedenen Null-Emissions-Antriebe für richtig. Ab Ende dieses Jahres werden wir eine Kleinserie des BMW iX5 Hydrogen produzieren. Mit diesen Technologie-Demonstratoren bereiten wir uns auf eine mögliche Serienproduktion mit der nächsten Generation der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie vor. Voraussetzung für das schnelle, komplementäre Ausrollen von Batterie-elektrischen und Wasserstoff-elektrischen-Antrieben ist eine ausreichende Infrastruktur von Elektro-Ladestationen und Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland und ganz Europa.“
Dr. Jürgen Guldner, Projektleiter Wasserstoff-Brennstoffzelltechnologie und Fahrzeugprojekte, BMW Group
„Wir wollen Erzeugung, Transport, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff in Europa und in der Welt mit Bosch-Technik ermöglichen. Dies gelingt nur in engem Schulterschluss von Industrie, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Mit dem Förderinstrument IPCEI Wasserstoff legt die EU den Grundstein für den Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft. Auf dieser Grundlage wollen wir die erstmalige Industrialisierung unseres stationären Brennstoffzellensystems am Wirtschaftsstandort Deutschland umsetzen.“
Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH
„Die H2 MOBILITY Wasserstofftankstelle Erlangen ist ein weiterer Beleg für den erfolgreichen Ausbau der H2-Infrastruktur in Deutschland: regenerativ erzeugter Wasserstoff mit 350 bar für Lkw und Busse und 700 bar für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Damit baut Deutschland seine Vorreiterrolle weiter aus.“
Nikolas Iwan, Geschäftsführer H2 MOBILITY Deutschland
„Die Sicherung der Energieversorgung und die Diversifizierung von Lieferquellen sind vordringliche Aufgaben der deutschen Energiepolitik. Mit unserer Liquid Organic Hydrogen Carrier-Technologie made in Germany tragen wir maßgeblich zum Aufbau von großvolumigen Wasserstoff-Lieferketten bei. Weil wir vor allem konventionelle Brennstoffinfrastruktur für den Transport nutzen, sind Grünwasserstoff-Importe aus EU- und Nicht-EU-Ländern flexibel und zeitnah realisierbar. Der Besuch unseres Bundespräsidenten und des diplomatischen Korps an der von uns belieferten Erlanger Wasserstofftankstelle unterstreicht für uns die globale Bedeutung einer Energiewende auf Basis von Wasserstoff.“
Dr. Daniel Teichmann, CEO und Gründer der Hydrogenious LOHC Technologies GmbH
„Wasserstofftechnologie ist ein wichtiges Element, um den Schienenverkehr klimaneutral zu gestalten. Unser Ziel für alternative Antriebe ist klar: wir wollen Dieseltriebzüge und Diesellokomotiven im Bahnverkehr ersetzen und dazu beitragen, die CO2-Emissionen auf der Schiene weiter zu reduzieren. Dafür ist der neue Mireo Plus H ein wichtiges Portfolioelement. Siemens Mobility arbeitet zusammen mit dem Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg auch am Einsatz von Liquid Organic Hydrogen Carrier im Schienenverkehr.“
Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility
Informationen zum HI ERN
https://www.hi-ern.de/hi-ern/EN/home.html
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Jessica Pölloth
Referentin für Veranstaltungsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit
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