Interview mit 1. FCN-Vorstand und FAU Alumnus Niels Rossow

Niels Rossow
Bild: 1. FC Nürnberg

„Das breite Angebot der FAU im BWL-Bereich und die internationale Ausrichtung haben mich überzeugt

Niels Rossow studierte von 1998 bis 2002 Betriebswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg (FAU). Nach einer langjährigen Anstellung bei Adidas ist der gebürtige Nürnberger heute kaufmännischer Vorstand des 1. FC Nürnberg (Club).

Im Interview gibt Niels Rossow Einblicke in seine Arbeit beim Verein und berichtet auch vom Kick-Off des dualen Studiengangs am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Kooperation mit der FAU.

Herr Rossow, Sie haben an der FAU Betriebswirtschaftslehre studiert. Warum haben Sie sich damals für die FAU entschieden?

Als gebürtiger Nürnberger und Nürnberger Schüler war die FAU meine erste Wahl. Vor dem Studium wusste ich noch nicht ganz genau, in welche Richtung es gehen könnte. Doch das breite Angebot der FAU im BWL-Bereich und die internationale Ausrichtung haben mich überzeugt. Und ich glaube, dass ich damit auch die richtige Entscheidung getroffen habe.

Was ist Ihnen aus Ihrer Zeit an der FAU besonders in Erinnerung geblieben?

Wir waren eine tolle Gemeinschaft, ich habe viele neue Leute kennengelernt. Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Gastvorlesung von Uli Hoeneß im damals größten Hörsaal H4, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. Alle hingen an den Lippen von Uli Hoeneß, als er über das spannende Thema Fußball gesprochen hat.

Ende März haben der Club und die FAU einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Gemeinsam wurde ein dualer Studiengang mit kaufmännischen und sportlichen Einsatzbereichen vorgestellt. Nun fand Anfang Mai die erste Vorlesung mit Ihnen und Kollege Dieter Hecking statt. Schildern Sie uns kurz Ihre Eindrücke?

Beim Start unseres Club-Seminars habe ich mich etwas in meine Zeit zurückversetzt gefühlt, als ich ein Hauptseminar mit Adidas besucht habe. Jetzt haben wir uns mit den Studierenden im Max-Morlock-Stadion getroffen, es war eine tolle Atmosphäre. Die Studierenden haben viele interessante Fragen gestellt und ich freue mich sehr auf ihre Ergebnisse und die nächsten Schritte. Die FAU hat mit Studierenden und Mitarbeitenden ein fantastisches Team am Start.

Unsere Region hat so viele Champions zu bieten, da sind FAU, Adidas und FCN nur drei Beispiele.

Sie kümmern sich beim Club vor allem um Finanzen, Marketing sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Was sind hier konkret Ihre Aufgaben?

Das ist relativ einfach: Ich kümmere mich um alles, was nicht direkt mit dem Sport zu tun hat – vom kaufmännischen Bereich bis zum Marken-Handling, also Verkauf und Vertrieb. Aber zum Beispiel auch um Sicherheitskonzepte am Spieltag. Meine Aufgaben sind breit gestreut. Ich bin für ein mittelständisches Unternehmen kaufmännisch tätig, das macht es für mich sehr spannend.

Inwiefern hat das BWL-Studium an der FAU Ihnen auf Ihrem erfolgreichen beruflichen Weg geholfen?

Ich habe durch mein Studium ein breites Themenspektrum abgedeckt und bin bestens zum Kaufmann ausgebildet worden. Außerdem habe ich bei einem Hauptseminar Kontakte zu meinem ersten Arbeitgeber Adidas knüpfen können.

Stichwort Adidas: Vor Ihrer Anstellung beim Club haben Sie hier über 15 Jahre gearbeitet. Auch mit dem Sportartikel-Hersteller kooperiert die FAU erfolgreich. Welche Vorteile hat dieses „Dreigespann“ für die Metropolregion?

Vorab: Unsere Region hat so viele Champions zu bieten, da sind FAU, Adidas und FCN jetzt nur drei Beispiele. Ich freue mich aber sehr, dass wir in dem Dreiergespann zusammen forschen und Innovation betreiben können und dadurch das ein oder andere Zukunftsprojekt auch auf eine unorthodoxe Art angehen können.

Welche Tipps können Sie aktuellen Studierenden für eine gesunde Work-Life-Balance mitgeben?

Man sollte immer Herr oder Frau der eigenen Agenda und des eigenen Kalenders sein und nicht zu viele Termine eintragen lassen. Und natürlich muss man sich auch ganz bewusst Auszeiten nehmen. Das tut einem selbst gut, das tut dem Arbeitgeber gut.

Das breite Angebot der FAU im BWL-Bereich und die internationale Ausrichtung haben mich überzeugt.

Gibt es Parallelen zwischen den 90 Minuten auf dem Platz und dem Studium an der Uni?

Da gibt es wahnsinnig viele Parallelen. Zu Beginn muss man erst einmal reinfinden, sich freischwimmen. Die richtige Taktik und die richtige Vorbereitung sind wichtig. Ebenso Rehabilitation und eine gewisse Vorsorge. Irgendwann fällt man auch mal auf die Nase. Dann heißt es, schnell wieder aufzustehen und weiterzumachen. Entscheidend ist, optimistisch zu bleiben. Es kann nicht immer nur in eine Richtung gehen, aber das Ergebnis muss am Ende stimmen.

Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen und Professorinnen und Professoren?

Durchaus, zum Teil zu Kommilitonen , die in der ganzen Welt verstreut sind. Hier in Nürnberg ist die FAU immer ein wichtiger gemeinsamer Nenner. In fast jeder Unterhaltung ist irgendwann mein Studium Gesprächsthema oder ich treffe jemanden, der auch Verbindungen zur FAU hat. Es macht mich einfach stolz, Alumnus der FAU zu sein, in unserer Region gemeinsam an einem Strang zu ziehen und etwas voranzutreiben.

Vielen Dank für das Interview, Herr Rossow!

(Interview: Sebastian Schroth, Juni 2022)

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