FAU wirbt BMBF-Förderung für Entwicklung von Quantencomputer ein

Mann in Hemd und Jackett steht vor einer weißen Säule; im Hintergrund ist eine Treppe sowie Fenster zu sehen
Prof. Dr. Roland Nagy, Professur Elektronische Bauelemente. (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Qubit für Qubit

Mit ihnen winken neue Möglichkeiten in der Forschung: Quantencomputer. Noch aber sind sie Zukunftsmusik, auch wenn ihr Einsatz in greifbare Nähe rückt. An der FAU wird ebenfalls an praktisch einsetzbaren Quantencomputern geforscht. Prof. Dr. Roland Nagy vom Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente hat dafür nun im Rahmen des Quantum Futur Award des Bundeministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderung im Umfang von 2,7 Millionen Euro eingeworben.

Das BMBF fördert mit dem Programm „Quantentechnologien – von den Grundlagen zum Markt“ Forschungsprojekte in der Quantentechnologie. „In meinem Projekt ‚SiC – Quantum Memory Nodes for a Distributed Quantum Computing Network‘ möchte ich die Skalierung von Qubits durch einen sogenannten Distributed Quantum Computing Network-Ansatz realisieren“, sagt Prof. Nagy. Quantenbits, oder Qubits, sind die grundlegende Verarbeitungseinheit in einem solchen Computer, ähnlich den Bits in einem PC. Qubits können aber nicht nur die Werte 0 und 1 annehmen, sondern auch beide Zustände zugleich. Dadurch sind sehr viel größere Rechenleistungen möglich, als bei herkömmlichen Computern.

Damit ein Quantenrechner funktioniert, müssen mehrere tausend solche Qubits zur Verfügung stehen. Aktuell existierende stationäre, optisch aktive Quantencomputer verfügen aber nur über jeweils etwa 130 Qubits. „Wir müssen nun einen Weg finden, diese in einen Quantenrechner zusammenführen zu können“, sagt Prof. Nagy.  „Diesen Vorgang nennen wir Skalieren.“ Ermöglicht werden soll dies durch ein Netzwerk, in das die schon existierenden Quantencomputer integriert werden, um so die Anzahl der zur Verfügung stehenden Qubits zu erhöhen. Die Anzahl der angebundenen Rechner ließe sich dabei stetig erhöhen und damit auch die Menge der zur Verfügung stehenden Qubits.

„Dieses Netzwerk hat den Vorteil, dass wenn schon existierende, optisch aktive Quantencomputer verwendet werden, ein funktionsfähiger Quantencomputer bedeutend schneller zu realisieren wäre“, sagt Prof. Nagy.

Zu Forschung an Quantenrechnern an der FAU siehe auch alexander 117

Die FAU ist auch Teil des Munich Quantum Valley

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Roland Nagy
Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente
Tel.: 09131/85-28664
roland.nagy@fau.de