Individuelle Fluchtgeschichten im Portrait

Portraitkarten mit jeweils einer geflüchteten Person, ganz oben ein Mann names Fateh
Auf jeder Karte ist ein Portrait abgebildet, hier ganz oben auf dem Stapel das von Fateh. Auf der Rückseite gibt es Infos zur persönlichen Geschichte. (Bild: STOGA Print & Paper)

Über Fluchtwege und den Versuch, neu anzukommen

Erst eine Ausstellung, jetzt ein Katalog: Das Projekt „Spieglein, Spieglein an der Wand … Fluchtwege und Lebenswege im Porträt“ skizziert Fluchtursachen sowie die rechtliche und persönliche Situation von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Die Portraits geben den Menschen ein Gesicht, zeigen ihre individuelle Geschichte. Aus sieben verschiedenen Herkunftsländern kommen die beteiligten Geflüchteten, darunter Syrien, Äthiopien und Afghanistan und die Ukraine. Texte und Grafiken liefern Informationen zu Fluchtursachen, Fluchtrouten, Asylverfahren und dem Aufenthalt in Deutschland.

Studentin Hannah Schreyer im Interview über die Ausstellung

Eine junge Frau mit Jeans, schwarzem Shirt und Pferdeschwanz steht zwischen zwei großen Pappaufstellern, auf denen jeweil ein großes Fotoprorträt von einer Frau (links) und von einem Mann (rechts) abgedruckt sind.
(Bild: FAU/Rebecca Kleine Möllhoff)

„In der Öffentlichkeit ist oft die Rede von „den Flüchtlingen“. Doch sie sollten als Individuen wahrgenommen werden – als Menschen mit unterschiedlichen Geschichten, denen man auf Augenhöhe begegnet.“ Zum Interview

Ein Beitrag zur Integrationsdebatte

Entwickelt wurde das Projekt vom Forum für Integration und interkulturellen Dialog „FAU INTEGRA“, Studierenden aus dem Seminar „Safe Passage – safe harbour“ und der Refugee Law Clinic Erlangen-Nürnberg.

„Wir haben die Ausstellung als Wanderausstellung konzipiert, konnten sie aber wegen Corona nur zwei Mal zeigen: im Jahr 2019 bei der Langen Nacht der Wissenschaften und im Januar 2020 in der Erlanger Stadtbibliothek. Während der Lockdowns haben wir uns entschieden, die Ausstellung in eine Box zu packen, damit sie zu den Leuten nach Hause kommen kann“, erzählt Elzbieta Kocur von „FAU INTEGRA“. „Für den Katalog haben wir zusammen mit den beteiligten Geflüchteten die Materialien aktualisiert, zum Beispiel was die Fluchtwege betrifft. Dabei haben uns auch Prof. Dr. Anuscheh Farahat von der Professur für Öffentliches Recht, Migration und Menschenrechte sowie die Refugee Law Clinic unterstützt. Der homunculus Verlag, gegründet von ehemaligen Studierenden der FAU, hat dann den Katalog daraus gemacht.“

Ziel sei, einen Beitrag zur Integrationsdebatte zu leisten. „Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe , die nur dann gelingen kann, wenn wir uns alle daran beteiligen und einander aufgeschlossen begegnen. Unser Projekt ist eine Einladung, in einen Dialog zu treten – mit dem Anderen, mit der Gesellschaft und mit sich selbst“, erklärt Elzbieta Kocur.

Ausstellungskatalog "Spieglein, Spieglein an der Wand" von FAUIntergra
Bild: homunculus verlag

Fluchtwege – Lebenswege im Porträt. Eine Ausstellung in der Box

Der Ausstellungskatalog „Spieglein, Spieglein an der Wand …“ ist im homunculus Verlag erschienen und kostet 25 Euro.

Zum Ausstellungskatalog