Andreas Hirsch neu in der Universitätsleitung
Der Chemiker folgt auf Friedrich Paulsen als VP People
Zum 1. Februar übernimmt Prof. Dr. Andreas Hirsch das Amt des Vizepräsidenten People an der FAU. Der Universitätsrat der FAU hat dem 61-jährigen Chemiker per Briefwahl mit großer Mehrheit sein Vertrauen ausgesprochen. Hirsch folgt damit auf den Mediziner Prof. Dr. Friedrich Paulsen, der für eine weitere Amtszeit nicht zu Verfügung stand.
Hirsch gehört zu angesehensten Vertretern seines Fachs. Der Inhaber des Lehrstuhls für Organische Chemie II hat als einer von wenigen FAU-Wissenschaftlern bereits zwei der prestigeträchtigen ERC Advanced Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) eingeworben. Er ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs 953 „Synthetische Kohlenstoffallotrope“ und der Graduate School Molecular Science (GSMS) sowie ein Forschungsfeldkoordinator des durch die Exzellenzinitiative geförderten Clusters „Engineering of Advanced Materials“ der FAU. Außerdem ist Hirsch Sprecher der kollegialen Leitungen des Interdisziplinären Zentrums für Molekulare Materialien (ICMM) und des Zentralinstituts für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP), das in Fürth angesiedelt ist.
Forschung an Graphen und schwarzem Phosphor
Im Rahmen seiner Forschung untersucht er unter anderem Graphen – einen Kohlenstoff, der wabenförmig in Schichten von der Stärke eines Atoms angeordnet ist und ganz außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt: Er ist transparent, sehr leicht, extrem hart und sehr viel zugfester als Stahl. Graphen wird demnach hohes Potenzial für Technologien der Zukunft bescheinigt: Er könnte bei neu entwickelten Computern, in der Photovoltaik oder sogar in der Medizin zum Einsatz kommen. Hirsch hat unter anderem ein hydriertes Graphen erzeugt, welches Wasserstoffspeichereigenschaften aufweist.
Die zweite wissenschaftliche Leidenschaft des Chemikers gilt dem schwarzen Phosphor: Als ungefährliche Variante des leichtentzündlichen weißen Phosphors gilt er ebenfalls als Wundermaterial. Eigenschaften wie eine hohe Beweglichkeit von elektrischen Ladungen bei gleichzeitiger Transparenz des Materials lassen sich durch die Bindung an andere Molekülgruppen wie Polymere sogar noch weiter verbessern. Andreas Hirsch hofft, neue Anwendungsfelder für den schwarzen Phosphor zu erschließen. Besonders interessant könnte dies für die Entwicklung leistungsfähigerer neuer Batterien sein, die bisherige Lithium-Ionen-Batterien in Laptops oder Handys, aber auch in Elektrofahrzeugen ersetzen könnten.
Wissenschaftlicher Nachwuchs im Fokus
Als Vizepräsident People hat Andreas Hirsch ein besonderes Herz für den wissenschaftlichen Nachwuchs: „Die FAU bietet mit ihrem breiten Fächerspektrum das ideale Ökosystem für interdisziplinäre Forschung und innovative Ideen. Als Vizepräsident People möchte ich allen Menschen an der FAU die Chance eröffnen, ihre Talente und Stärken einzubringen und weiterzuentwickeln, ob im Studium, in der Forschung oder in der Forschungsunterstützung. Auf diese Weise können wir als Universität in die Gesellschaft hinein wirken und gemeinsam den großen Herausforderungen unserer Zeit begegnen.“
FAU-Präsident Joachim Hornegger freut sich, den erfahrenen Wissenschaftler als Vizepräsidenten an seiner Seite zu wissen: „Ich bin froh, dass ich Andreas Hirsch für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnte – schließlich ist es immer eine Herausforderung für einen Spitzenforscher, ein universitäres Amt und seine Forschung unter einen Hut zu bringen. Und wir wollen als FAU natürlich von beiden Fähigkeiten profitieren. Andreas Hirsch hat in seiner langjährigen wissenschaftlichen Laufbahn sämtliche Statusgruppen einer Universität und ihre Anliegen kennengelernt. Ich bin sicher, dass er allen FAU-Angehörigen – vom Studierenden über den wissenschaftlichen Nachwuchs bis hin zu Kolleginnen und Kollegen sowie den Beschäftigten in der Verwaltung ein hervorragender und aufmerksamer Ansprechpartner sein wird. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit.“
Gleichzeitig dankt der Präsident dem bisherigen Vizepräsidenten People Prof. Dr. Friedrich Paulsen: „Friedrich Paulsen hat als Vizepräsident People in den fünfeinhalb Amtsjahren viele für die FAU maßgebliche Projekte konzipiert und umgesetzt. Sie haben unsere Universität zu einem besseren Ort gemacht – einen Ort, an dem man gerne lernt, forscht und arbeitet. Sein intensiver Einsatz für den wissenschaftlichen Nachwuchs, gerade für unsere Postdocs, hat ihm viel Sympathie eingebracht. Auch seine intensiven Bemühungen um die Belange von Gleichstellung, Diversität und Toleranz haben die FAU extrem bereichert. Für dieses große Engagement möchte ich Friedrich Paulsen im Namen der ganzen Universitätsleitung von Herzen danken.“
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