FAU gleich dreimal erfolgreich

Eine Wissenschaftlerin zeigt ihrem Kollegen etwas am Elektronenmikroskop.
Bild: Uwe Niklas

Förderungen für die Immunologie und die Werkstoffwissenschaften

Mit den neuen Förderentscheidungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) steht fest: Die FAU bleibt eine führende Adresse für Immunologie. Und nicht nur das – auch auf dem Gebiet der Werkstoffwissenschaften, konkret der Biomaterialien, kann sie wiederholt punkten. Insgesamt werden zwei Sonderforschungsbereiche (SFB) und eine Forschungsgruppe (FOR) verlängert – alles unter Beteiligung oder Leitung der FAU.

Rheuma von Grund auf verstehen

In die zweite Förderrunde über weitere drei Jahre geht die an der FAU und am Universitätsklinikum Erlangen angesiedelte Forschungsgruppe 2886 „PANDORA – Pathways triggering Autoimmunity and Defining Onset of early Rheumatoid Arthritis“. Trotz großer Fortschritte in der Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) ist bis heute keine vollständige Heilung möglich. Ziel der Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Gerhard Krönke ist es, die Frühphase der RA genauer zu untersuchen. Die Krankheit und ihre Zusammenhänge auf kleinster, also molekularer und zellulärer Ebene zu verstehen, soll nicht nur neue effektivere und individuellere Therapiestrategien ermöglichen, sondern erstmals die Möglichkeit zur Heilung in greifbare Nähe rücken lassen. Die Forschungsgruppe wird mit rund 4,9 Millionen Euro weitergefördert.

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Leukämien und Lymphomen durch allogene Stammzell-Transplantation dauerhaft heilen

Weitere vier Jahre wird der SFB/Transregio 221 „Steuerung der Transplantat-gegen-Wirt- und Transplantat-gegen-Leukämie-Immunreaktionen nach allogener Stammzelltransplantation“ unter der Leitung der Universität Regensburg mit rund 12,8 Millionen Euro gefördert. Die FAU ist zusammen mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg mitantragstellende Hochschule. . Seither forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den ungelösten Herausforderungen der Stammzell-Transplantation bei der Therapie von Leukämie­ und Lymphomerkrankungen. Im Speziellen geht es um die komplexen immunologischen Wirkmechanismen der allogenen Blutstammzelltransplantation, also des Transfers von Blutstammzellen eines gesunden Spenders oder Spenderin. Diese Therapie ist die einzige Heilungsmöglichkeit, wenn eine Leukämieerkrankung trotz Chemotherapie nicht zurückgeht oder nach einem ersten Therapieerfolg erneut auftritt. Ziel ist es, immunmodulatorische Strategien zu entwickeln, um nach einer solchen Transplantation zu verhindern, dass die Krankheit zurückkehrt oder andere, schwerwiegende Komplikationen auftreten. In der zweiten Förderperiode sollen die neu entwickelten immunmedizinischen Strategien weiter untersucht und die aussichtsreichsten Ansätze für klinische Studien vorbereitet werden.

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Ersatzgewebe mit dem 3D-Drucker herstellen

Mit ebenfalls mehr als 12 Millionen Euro startet der SFB/Transregio 225 „Von den Grundlagen der Biofabrikation zu funktionalen Gewebemodellen“ unter der Leitung der Universität Würzburg gemeinsam mit der FAU und der Universität Bayreuth als mitantragstellende Hochschule in die zweite Förderperiode. Biomaterialien werden in der Medizintechnik vielfältig als permanent oder temporär eingesetzte Prothesen, Implantate oder Gerüststrukturen für künstlichen Gewebeersatz im Bereich der regenerativen Medizin eingesetzt. Bei der Biofabrikation nutzen Forscherinnen und Forscher automatisierte 3D-Druck-Prozesse, um lebende Zellen zusammen mit Biomaterialien in einem Schritt zu drucken. Das Besondere: Die gedruckten Strukturen sollen zukünftig sogar den Strukturen des zu ersetzenden Gewebes entsprechen. Das Ziel ist, mit der Biofabrikation Gewebemodelle standardisiert herzustellen, so dass eine regenerative Therapieoption geschaffen und Tierversuche langfristig ersetzt werden könnten.

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Fatale Entzündungen der Haut verhindern

Zusätzlich ist die FAU mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Anja Lux und Prof. Dr. Falk Nimmerjahn vom Lehrstuhl für Genetik an dem neu eingerichteten SFB 1526 „Pathomechanismen Antikörpervermittelter Autoimmunerkrankungen (PANTAU): Erkenntnisse durch Pemphigoid-Erkrankungen“ der Universität zu Lübeck beteiligt. Sie erforschen über welche Mechanismen Autoantikörper zu schwerwiegenden Entzündungen in der Haut führen, die im schlimmsten Fall chronische Blasenbildungen und eine Ablösung der Haut zur Folge haben können. Das langfristige Ziel der Arbeiten ist es, neue und vor allem zielgerichtetere Therapieansätze für diese sogenannten Pemphigoid-Hauterkrankung zu entwickeln, die diese fatalen Entzündungsprozesse verhindern oder zumindest abmildern können. Das Gesamtvorhaben wird in den kommenden sechs Jahren mit rund 12 Millionen Euro gefördert.

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Über Sonderforschungsbereiche und Forschungsgruppen

Mit Sonderforschungsbereichen ermöglicht die DFG Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern innovative, anspruchsvolle und langfristig konzipierte Forschungsvorhaben im Verbund zu bearbeiten. SFB werden maximal zwölf Jahre gefördert.

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Forschungsgruppen sind ein Zusammenschluss mehrerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an einem oder mehreren Orten. Sie tragen häufig dazu bei, neue Arbeitsrichtungen zu etablieren. Ziele einer Klinischen Forschungsgruppe sind die Förderung von Forschungsverbünden in der krankheits- oder patientenorientierten (translationalen) klinischen Forschung und die dauerhafte Implementierung von wissenschaftlichen Arbeitsgruppen in klinischen Einrichtungen

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