funklust trotzt Pandemie
Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen und wenig los außer Corona. Für funklust kein Grund, seine Sendepflichten zu vernachlässigen. Ein Blick in die Redaktion während der Pandemie.
„Unser Radio sendet 24 Stunden, sieben Tage die Woche. Wir haben Verpflichtungen gegenüber unseren Kooperationspartnern, aber auch gegenüber unseren Hörerinnen und Hörern, dass wir diese Sendezeit auch wirklich einhalten“, erklärt Richard Wicklein, Chefredakteur Video und Philosophie-Student. Als der Lockdown im März 2020 verhängt wurde, konnte sich funklust deshalb keinen Stillstand leisten. „Dank offizieller Erlaubnis konnten wir trotz Ausgangssperre zu allen Zeiten ins Studio, um die Server zu checken oder das Musikprogramm anzulegen“, erklärt Pia Niedhammer. Die Chefredakteurin Video studiert im fünften Semester Theater- und Medienwissenschaft und Pädagogik.
Neue Aufgaben
Um trotz Ein-Personen-Regel im Studio zu zweit zu moderieren, wurde ein mobiles Studio eingerichtet. Das Mikrophon und die Moderatorin zuhause wurden mit dem Moderator im Studio verbunden, von dort ging die Sendung dann live. „Leichte Verzögerungen in der Verbindung und die Interaktion nur über Ton und Zoom, haben es viel schwieriger gemacht, lustig und dynamisch zu moderieren. Ein paar Sekunden zu spät über einen Witz zu lachen, kommt einfach komisch“, berichtet Chefredakteur Radio Sebastian Schroth, ebenfalls Student der Theater- und Medienwissenschaft. Aber mit dem mobilen Studio gab es auch neue Möglichkeiten. Die Radiosendung zur abgesagten Bergkirchweih wurde mit dem mobilen Studio live aus dem Steinbach-Bräu in Erlangen gesendet.
Da viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr nicht stattfinden konnten, wurde funklust gebeten, eine Party online zu übertragen. „Unser erster Stream war die Semesterstart-Party ,TechFak goes downtown‘ im April 2020. Als ich dann später bei anderen Streams dazu kam, war es schön, endlich alle mal wieder zu sehen. Jemand aus dem Team hatte sogar Stoffmasken mit funklust-Logo genäht“, erinnert sich Pia Niedhammer. Für sie war „Bergauf mit Friedrich“, also der Online-Berganstich mit digitaler Bier-Release-Party, auch das Highlight der Corona-Arbeit. Mit drei Kameras, Streaming-Technik, Ton und Licht waren insgesamt fünf funklust-Mitglieder beteiligt, 5000 Leute schauten am Rechner zu. Darauf folgten viele weitere Streams für das E-Werk oder die FAU, zuletzt die Eröffnungsveranstaltung des langen Wochenendes der Wissenschaft „g’scheid schlau“. Unabhängig von großen Streams mit Kooperationspartnern und deren Hygienekonzepten waren Videoformate im vergangenen Jahr jedoch eingeschränkt. „Normalerweise braucht man für einen Videobeitrag mindestens vier Personen. Vor Corona haben wir teilweise zu fünfzehnt gedreht“, sagt Richard.
Kreative Ideen und neue Konzepte
„Aber grundsätzlich haben wir die letzten eineinhalb Jahre ganz gut überstanden“, sagt Pia Niedhammer. „Unser Glück war, dass wir auch vorher schon sehr strukturiert gearbeitet haben. Unsere Redaktionskonferenzen hatten einen strikten Ablauf und ein abschließendes Protokoll, das mussten wir dann nur auf Zoom übertragen.“ Nur der lockere, kreative Austausch vor und nach den Konferenzen, woraus oft die besten Projekte entstehen, sei vielleicht etwas zu kurz gekommen. Nach eineinhalb Jahren Konferenz über Zoom, fand Ende Oktober eine Redaktionssitzung in Präsenz statt – für einige Mitglieder, die erst während der Pandemie hinzugekommen waren, zum ersten Mal. Viele im vergangenen Jahr ausgearbeitete Konzepte warten darauf, endlich umgesetzt zu werden. Zum Beispiel das von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien ausgezeichnete Podcast-Konzept „Das erste Mal – Der Generationentalk“. In die Produktion ist hier neben Sebastian Schroth auch seine stellvertretende Radio-Chefredakteurin Nina Bundels integriert. Sobald sich wieder alles normalisiert hat, wollen sie gemeinsam mit der Redaktion voll durchstarten und die ersten Folgen aufzeichnen. Wie die Arbeit in der Zukunft aussieht, wird die Zeit zeigen. Fest steht aber: Die Pandemie hat gezeigt, dass funklust auch in Krisenzeiten bestens aufgestellt ist.
Weitere Informationen und das Programm von funklust
von Johanna Hojer
Die Themen der neuen Ausgabe sind: Datenbanksysteme und -forschung an der FAU, Irisimplantate aus künstlichen Muskeln, ein Medikament gegen Long-COVID, die European University EELISA, in der sich Universitäten aus Europa zusammengeschlossen haben, um Engineering weiter zu denken, der zweite Teil unserer Reihe zur FAU-Strategie, das neue Green Office und vieles mehr.
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