„Die Selbstständigkeit ist das Allerschönste“

Mit der Patienta-App möchte Acalta Ärzte/innen unterstützen
und Patienten/innen helfen. Foto: Jackie Niam/shutterstock
Mit der Patienta-App möchte Acalta Ärzte/innen unterstützen und Patienten/innen helfen. Foto: Jackie Niam/shutterstock

Studierende der FAU gründen Acalta – ein Digital Health-Start-up. Mit ihren Produkten möchten sie Patient/innen helfen und die Arbeit von Mediziner/innen einfacher machen.

„Wie stark waren die Schmerzen nach der Operation?“, fragt die Patienta-App kurz nach dem Krankenhausaufenthalt ihre/n User/in. Sind die Schmerzen zu schlimm, bekommt der/die Patient/in eine Aufforderung, sich in der Klinik zu melden.

Medizinische Behandlungen vereinfachen

Entwickelt wurde Patienta von Acalta, einem Erlanger Digital Health-Start-up. Das Ziel des Unternehmens: Mit einer App kranken Menschen helfen und gleichzeitig die Ärzte/innen bei ihrer Arbeit unterstützen. „Wir bringen kranke Leute und Ärztinnen und Ärzte näher zusammen“, erklärt Frederik Kaul, einer der Gründer von Acalta. Er hat nach dem Medizinstudium mit seinen Kommilitonen Simon Winkler und Nico Ploner das Unternehmen gegründet. Heute umfasst das Start-up insgesamt bereits fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Produkt kann aber nicht nur das Wohlbefinden der Patienten/innen abfragen, sondern auch Dokumente speichern, Versorgungspläne erstellen und Daten für die verschiedenen Ärzte/innen eines/r Patienten/in vernetzen.

Derzeit ist die App noch ein Prototyp, erste Projekte in der praktischen Anwendung laufen aber schon. Die Erlanger Strahlenklinik arbeitet zum Beispiel bereits mit Acalta zusammen: Krebspatienten/innen, die dort eine Immuntherapie erhalten, kommen in regelmäßigen Abständen für eine Infusion in die Klinik. „Erfahrungsgemäß melden sich die Patienten und Patientinnen bei Nebenwirkungen zwischen den Infusionen nicht rechtzeitig und das soll unsere App verhindern“, sagt Frederik Kaul. Zwei Mal die Woche füllen die Patient/innen dann einen kurzen Fragebogen über ihr Wohlempfinden aus.

Wie Acalta entstand

Angefangen hatte alles mit einer Idee für die Doktorarbeit: Es brauche eine digitale Plattform, die Patienten/innen außerhalb der Klinik begleitet, betont Frederik Kaul. Die Idee wurde schnell Teil eines Forschungsprojekts am Lehrstuhl für Medizinische Informatik, mit dem das Start-up noch immer eng zusammenarbeitet. Dort regte man sie an zu gründen. „Die erste Anlaufstelle war für uns die Gründerberatung der FAU“, erzählt Frederick Kaul „Sie hat mit uns erarbeitet, in welche Richtung das Unternehmen gehen soll und welche Schritte notwendig sind.“ Dazu zählte auch der Antrag für das EXIST Gründerstipendium, das Acalta den erfolgreichen Start durch finanzielle Mittel und Sachmittel ermöglicht hat.

Die ehemaligen FAU-Studenten haben außerdem an der Building Box teilgenommen, ein Projekt von Existency, einem Gründerprogramm verschiedener Hochschulen in Bayern. Auch jetzt holen sich die drei Gründer noch regelmäßig Hilfe und Tipps bei den Experten, denn Acalta hat noch viel vor.

Die Ziele der Gründer

Als nächstes steht die erste große Finanzierungsrunde an. Die Gründer wollen sich vergrößern und die nächsten Pilotprojekte starten. Darüber hinaus arbeitet das Acalta-Team auf lange Sicht darauf hin, dass Patienta ein zertifiziertes Medizinprodukt wird. Das öffnet dem Start-up viele Türen und kann die App noch vielfältiger machen: zum Beispiel, indem die App auch medizinische Empfehlungen erstellen oder die Daten der Patienten/innen auswerten kann. Bis dahin ist es zwar noch ein langer Weg. Auf diesen freut sich das Team von Acalta jedoch ganz besonders.

von Nina Bundels


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Die Themen der neuen Ausgabe sind: Datenbanksysteme und -forschung an der FAU, Irisimplantate aus künstlichen Muskeln, ein Medikament gegen Long-COVID, die European University EELISA, in der sich Universitäten aus Europa zusammengeschlossen haben, um Engineering weiter zu denken, der zweite Teil unserer Reihe zur FAU-Strategie,  das neue Green Office und vieles mehr.

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